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4 Runden: De Ketele/De Pauw mit gewaltigem Vorsprung bei ihrem ersten Sieg in Rotterdam
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10.01.2018

4 Runden: De Ketele/De Pauw mit gewaltigem Vorsprung bei ihrem ersten Sieg in Rotterdam

Info: Sixdays: Zesdaagse van Rotterdam 2018
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rotterdam, 09.01.2018 – Seit der Saison 2006/07 berichten wir bei LiVE-Radsport über Sechstagerennen und erst einmal hatte es einen noch deutlicheren Ausgang gegeben: Nick Stöpler und Yoeri Havik gewannen die Zesdaagse van Brabant 2011 mit fünf Runden Vorsprung. „Nur“ vier Runden waren es nun in Rotterdam für Kenny De Ketele und Moreno De Pauw, die einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg hinlegten. Es war knapp zwei Monate nach Gent ihr zweiter Saisonsieg und der sechste Sixdays-Erfolg insgesamt für das belgische Paar in ihrer dritten gemeinsamen Saison. Ihre Landsleute Bryan Boussaer/Jules Hesters dominierten wie gewohnt in der U23-Klasse, während Roy van den Berg den Sprinter-Titel gewann und Anita Stenberg in den Wettkämpfen der Frauen beeindrucken konnte.


Resultate: Profis | U23 | Sprinter | FrauenInfos: Startliste | Zeitplan
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Deutsche trumpfen in den Punkterennen auf

Zwar hatten die Niederländer Niki Terpstra/Dylan van Baarle die Auftaktjagd der 36. Zesdaagse van Rotterdam gewonnen, aber am Ende der 1. Nacht lagen sie eine Runde hinter Kenny De Ketele/Moreno De Pauw nur auf Platz zwei, und am nächsten Abend wurden aus einer Runde Rückstand zwei. Ein wenig Hoffnung, dass die Entscheidung um den Gesamtsieg doch noch etwas spannend werden könnte, keimte am Wochenende auf, als Terpstra/Van Baarle am Samstag wieder eine Runde aufholten und ihre Verfolgerposition am Sonntag verteidigten. Einen herben Dämpfer erlitten die Ambitionen des bis dahin stärksten heimischen Teams aber in der langen Jagd der 5. Nacht, als sie nicht nur zwei Runden auf De Ketele/De Pauw verloren, sondern auch von Rang zwei auf fünf abstürzten. Zweite waren nun plötzlich die vorherigen Fünftplatzierten Albert Torres/Sebastian Mora – zwei Runden und etliche Punkte hinter den Spitzenreiter und jeweils eine Runde vor vier anderen Teams, die mit ihnen um die weiteren Podiumsplätze konkurrierten.

Keine Chance mehr auf eine vordere Endplatzierung hatten die Vorjahressieger Roger Kluge/Christian Grasmann. Sämtliche Hoffnungen auf die Titelverteidigung waren bereits nach der 1. Nacht dahin, als De Ketele/De Pauw ihnen drei Runden enteilt waren. Als Grasmann dann in der 3. und 4. Nacht krank aussetzen musste, wurde das deutsche Team bis ans Ende des Klassements durchgereicht. Kluge machte das Beste daraus, dass er ohne Partner die Jagden nicht bestreiten durfte/musste und gewann „ausgeruht“ die Punkterennen vom Samstag und Sonntag – Letzteres sogar mit zwei Rundengewinnen, welche in die Gesamtwertung einflossen. Am Montag, als Grasmann wieder mitwirken konnte, wiederholten sie diesen Coup und holten im Punkterennen erneut zwei Runden heraus, wodurch sie in der Gesamtwertung vom dreizehnten auf den achten Platz kletterten.
 Stand nach der 5. Nacht      
1 De Ketele/De Pauw    0 166
2 Torres/Mora         -2 117
3 Havik/Stroetinga    -3 173
4 Terpstra/Van Baarle -3 148
5 Kneisky/Thomas      -3 103
6 Hester/Mørkøv       -3  78
7 Asselman/Ligthart   -5 100

Punkte- und Derny-Bonus für die Leader

Der Gesamtsieg von De Ketele/De Pauw stand nach fünf Nächten also quasi schon fest, und unmittelbar vor der Final-Jagd noch fester. Die Belgier sammelten nämlich zu Beginn der 6. Nacht als Zweitplatzierte von Mannschaftsausscheidung und Punkterennen sowie Sieger des Zeitfahrens über zwei Bahnrunden ausreichend Punkte für einen weiteren Bonus. Zudem reichte ihnen der dritte Platz im von Kluge/Grasmann gewonnen Derny-Finale, um die Gesamtwertung des über alle sechs Tage als Nebenklassement geführten „Houcon Derny Cup“ für sich zu entscheiden. Und dafür gab es als Preis noch einmal eine Bonusrunde, so dass sich ihr Vorsprung auf Torres/Mora von vier auf zwei Runden verdoppelt hatte. Bonusrunden für das Erreichen einer Hundertermarke hatten auch Yoeri Havik/Wim Stroetinga und Marc Hester/Jesper Mørkøv noch verbucht, wodurch sie hinsichtlich des Rundenstandes jeweils mit den Spaniern gleichzogen.
 Stand vor Final-Jagd         
1 De Ketele/De Pauw    0 215
2 Havik/Stroetinga    -4 203
3 Torres/Mora         -4 127
4 Hester/Mørkøv       -4 122
5 Terpstra/Van Baarle -5 164
6 Kneisky/Thomas      -5 103

Spätes Auftrumpfen von Kneisky/Thomas

In der Final-Jagd brannten De Ketele/De Pauw kein großes Feuerwerk mehr ab – mussten sie ja aber auch nicht. Sie ließen sich aber auch nicht hängen und waren neben Morgan Kneisky/Benjamin Thomas und Havik/Stroetinga eines der drei Teams mit den meisten Rundengewinnen. Terpstra/Van Baarle verloren eine Runde gegenüber diesem Trio, Torres/Mora und Hester/Mørkøv büßten gar deren zwei ein. Das hatte nicht nur zur Folge dass Havik/Stroetinga den zuvor wegen der Bonusrunde übernommen zweiten Platz bis zum Schluss verteidigten und so immerhin ein niederländisches Team auf dem Podium stand. Die Franzosen Kneisky/Thomas, die nach der 1. Nacht abgeschlagen auf Rang elf gelegen und sich dann Stück für Stück an die oberen Plätze herangeschlichen hatten, machten mit einem starken Finale noch einen riesigen Sprung von Position sechs auf drei.
 Endstand                     
1 De Ketele/De Pauw    0 231
2 Havik/Stroetinga    -4 209
3 Kneisky/Thomas      -5 127
4 Terpstra/Van Baarle -6 188
5 Torres/Mora         -6 141
6 Hester/Mørkøv       -6 132
-> Zum vollständigen Endstand und allen Resultaten der Profis



U23: Boussaer/Hesters wieder unschlagbar

Während De Ketele/De Pauw ihre Vormachtstellung bei den Sixdays-Profi eindrucksvoll untermauerten, zeigten Bryan Boussaer und Jules Hesters einmal mehr, dass im Nachwuchs bereits das nächste bärenstarke belgische Team heranreift. Das in dieser Saison schon in Gent und London erfolgreiche Gespann wiederholte seinen Vorjahressieg in Rotterdam mit erneut großer Überlegenheit. Zwar konnten sie drei gegnerischen Mannschaften in keiner der sechs Jagden eine Runde abnehmen, thronen aber punktemäßig weit über ihnen und haben für das Überschreiten der 100-Punkte-Marke eine Bonusrunde angerechnet bekommen.

Große Spannung bot auch bei der U23 der Kampf um Platz zwei, den sich letztlich wie im Vorjahr die Niederländer Maikel Zijlaard/Vincent Hoppezak sichern konnten. Die Deutschen Sebastian Schmiedel/Moritz Augenstein erkämpften sich in der Final-Jagd nach einem packenden Zweikampf um die Sprintwertungen mit den Niederländern Yentl Ruijmgaard/Mel van der Veekens den dritten Platz zurück; nur drei Punkte fehlten ihnen, dann hätten sie sogar Zijlaard/Hoppezak noch von Position zwei verdrängen können.

-> Zum Endstand und allen Resultaten der U23



Sprinter: Keine Titelverteidigung, aber Rekorde für Büchli

Wirkliche Spannung um den Gesamtsieg gab es lediglich im Sprint-Turnier, wo in den ersten vier Nächten jeweils entweder der Vorjahressieger Matthijs Büchli oder Roy van den Berg an der Spitze gelegen hatten, bevor sich in der 5. Nacht Harrie Lavreysen knapp an ihnen vorbei schob. Siege in zwei der drei Sprint-Duelle, die jeder Teilnehmer in der Final-Nacht auszutragen hatte, und im letzten Keirin-Lauf brachten schlussendlich dann aber doch Roy Van den Berg den Gesamterfolg. Der Vize-Europameister im Sprint von 2016 weist am Ende jeweils drei Punkte mehr auf als Lavreysen und Büchli.

Die Titelverteidigung war Büchli somit also nicht gelungen, aber immerhin trat ein Teamkollege seine Nachfolge an. Büchli war nämlich gemeinsam mit Van den Berg und Theo Bos für ihr Sponsorenteam BEAT Cycling Club angetreten, wohingegen ihre Landsleute Lavreysen, Jeffrey Hoogland und Sam Ligtlee das „Team Niederlande“ bildeten. Die Teamwertung gewannen die BEAT-Boys deutlich mit 192 zu 177 Punkten. Für Büchli gab es zudem zwei besondere persönliche Momente: Am Samstag verbesserte er den von ihm selbst 2017 aufgestellten Bahnrekord von 10,211 auf 10,078 Sekunden – und am Samstag war er mit 10,039 Sekunden dann gleich noch einmal schneller. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich sein Speed über die 200 Meter von 70,512 auf 71,720 km/h.

-> Zum Endstand und allen Resultaten der Sprinter



Frauen: Stenberg dominiert Punkterennen und Omnium

Erstmals wurden in diesem Jahr in Rotterdam auch Wettbewerbe für Frauen ausgetragen, beginnend mit einem Scratch-Rennen in der 2. Nacht, das überraschend die junge Litauerin Olivija Baleisyte vor der Niederländerin Nina Kessler für sich entschieden hatte. In der 3. und 4. Nacht dominierte dann die Scratch-Dritte Anita Stenberg. Zuerst gewann die Norwegerin am Samstag überlegen das Punkterennen, bevor sie Sonntag im Omnium einen glatten Sweep hinlegte. Sie war die Stärkste in den ersten drei Disziplinen Scratch, Temporunden sowie Ausscheidungsfahren und sammelte auch im abschließenden Punkterennen die mit Abstand meisten Punkte.

-> Zu allen Resultaten der Frauen



Nur einen Tag Pause gibt es nach Rotterdam, bevor der Sechstage-Zirkus am Donnerstag bei den Sixdays Bremen (11.-16. Januar) weitergeht. De Ketele und De Pauw sind dort auch wieder am Start, allerdings nicht in einem Team. De Ketele startet an der Seite von Theo Reinhardt und De Pauw spannt mit Leif Lampater zusammen. Auch die Rotterdam-Zweiten Havik und Stroetinga werden in Bremen getrennt und treten dort mit anderen Partnern an (siehe Startliste).







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