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Pauwels übersprintet Stybar in Lille. Nys bleibt GvA-Leader
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05.02.2011

Pauwels übersprintet Stybar in Lille. Nys bleibt GvA-Leader

Info: Radcross: GVA Trofee - Krawatencross - Lille
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Lille, 05.02.2011 - Beim Krawatencross Lille, der vorletzten Runde der Gazet van Antwerpen Trofee, hat Kevin Pauwels seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Der 26-jährige Belgier setzte sich in einem dramatischen Zieleinlauf gegen vier Konkurrenten durch, darunter Weltmeister Zdenek Stybar und Vorjahressieger Sven Nys, der mit seinem dritten Platz die Führung in der Gesamtwertung knapp verteidigt. Die deutsche Meisterin Hanka Kupfernagel wurde Dritte des Frauen-Rennens, das allerdings nur fürs GvA-Klassement von Bedeutung war und keinen UCI-Status hatte.


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Spannender Wettkampf endet im Sprint
Mit der Weltmeisterschaft am vergangenen Wochenende hat die Radcross-Saison 2010/11 ihren Höhepunkt überschritten und ist in ihre letzte Phase eingetreten. Von Müdigkeit jedoch keine Spur beim Krawatencross im nordbelgischen Lille, - die Elite-Fahrer, genauer gesagt fünf von ihnen, lieferten sich einen sportlich-taktischen Wettkampf auf höchstem Niveau. Das Quintett, das sich nach der Anfangsphase gebildet hatte, bestand aus dem jetzt zweifachen Weltmeister Zdenek Stybar, seinen Noch-Teamkollegen Kevin Pauwels und Bart Wellens (alle Telenet-Fidea), dem belgischen Meister und Gesamt-Weltcupsieger Niels Albert (BKCP-Powerplus) sowie Sven Nys (Landbouwkrediet), dem aktuellen GvA-Gesamtführendem, der seinen siebten Krawatencross-Sieg anstrebte. Jeder von ihnen versuchte im Laufe des Rennens, die anderen zu übervorteilen und immer wieder rissen Lücken auf und setzte sich einer als Solist an die Spitze, während ein anderer schon geschlagen schien - doch letztlich fanden die fünf immer wieder zusammen. Auf der letzten Runde standen dann Taktik und Belauern im Vordergrund - wobei auch hier Angriffe nicht ausblieben - und tatsächlich konnte der Sieger erst auf der Zielgerade ermittelt werden. Als solcher wähnte Stybar sich bereits, da er einen unwiderstehlichen Sprint von vorne fuhr, doch praktisch auf der Linie fing Pauwels den Tschechen noch ab. Nys flog als Dritter in den Zielbereich ein - im wahrsten Sinne des Wortes, denn der 34-Jährige produzierte hier noch einen Sturz, welcher zum Glück glimpflich ausging.

Für Pauwels war es der zweite Saisonsieg, nach seinem riesigen Erfolg beim Weltcup in Pont-Château. Die Führung in der GvA-Gesamtwertung konnte der 26-jährige WM-Dritte dennoch nicht übernehmen. Zwei winzige Pünktchen fehlen ihm, nach sieben von acht Runden, noch zu Vizeweltmeister Nys, der übrigens auch (ebenfalls vor Pauwels) die Führung im Superprestige innehat. Eigener Aussage zufolge ist ihm der Gesamtsieg in diesen beiden Serien ebenso wichtig wie ein WM-Titel. Stybar liegt im GvA-Klassement unverändert auf Rang drei, zehn Punkte hinter Pauwels. Niels Albert und Bart Wellens, die im Zielspurt früh aufgesteckt hatten, wurden Vierter bzw. Fünfter des Tages. Der erste Fahrer, der nicht zur Favoritengruppe gehörte, war Klaas Vantornout (+1:26). Der dreifache deutsche Meister Philipp Walsleben durfte heute aufgrund seiner hervorragenden Leistungen in den vergangenen Wochen erstmals aus der ersten Reihe starten, geriet aber bald ins Hintertreffen und wurde letztlich Zwanzigster (+3:25). Immerhin legte er die schnellste Runde hin auf dem sandigen, aber sehr feuchten Parcours.

Cant bejubelt Heimsieg. Vos mit Reifenpanne
Das Rennen der Frauen zählte zwar nicht zum internationalen UCI-Kalender, wohl aber zur GvA-Gesamtwertung, welche nach drei von fünf Runden Sanne van Paassen anführte. Die Weltcup-Gesamtsiegerin konnte aufgrund eines Atemweginfekts in Lille aber nicht an den Start gehen. So ruhten alle Augen auf der Gesamtzweiten Sanne Cant, zumal die belgische Meisterin aus dem nur wenige Kilometer entfernt gelegenen Ekeren stammt. Tatsächlich ging der Traum vom Heimsieg gepaart mit der Übernahme der Gesamtführung in Erfüllung - wenn auch das Pech ihrer ärgsten Konkurrentin Marianne Vos ein bisschen nachhalf. Die Niederländerinnen hatte auf der Schlussrunde kurz vor dem Ziel einen Defekt übelster Art - der Schlauchreifen löste sich von der Hinterradfelge - und musste ihre Maschine schultern. Cant zog durch und bejubelte, den Tränen nahe, ihren ersten Sieg in einem top-besetzten Spitzenwettkampf - wenn dieser auch nicht für die Statistik der UCI zählen wird. Ihre Führungsposition im GvA-Klassement ist einigermaßen komfortabel abgepolstert. 11 Punkte Vorsprung hat die 20-Jährige auf die Britin Helen Wyman (heute Vierte). Vos rettete ins Ziel laufend gerade noch den zweiten Platz (+0:43) vor Hanka Kupfernagel, die ursprünglich auch zur Spitzengruppe gehört hatte. Wobei die deutsche Meisterin - ganz faire Sportlerin - deutlich nicht ihr Äußerstes gab, um den Pechvogel im Regenbogentrikot noch zu überspurten, und stattdessen Vos mit einem freundschaftlichen Schulterklopfer bedachte.

Aernouts beendet Durststrecke
Auch im U23-Rennen spielten Defekte im Kampf um den Tagessieg eine mitentscheidende Rolle. Zunächst war es Weltmeister Lars van der Haar, der einer defekten Bremse wegen das Rad wechseln musste und auch noch Pech in der Wechselzone hatte. Dann wurde Vincent Baestaens aufgrund eines Problems mit dem Schaltwerk weit zurückgeworfen, und zwar zu dem Zeitpunkt, als er sich gemeinsam mit seinem belgischen Landsmann Jim Aernouts an der Spitze befand. Auf einmal auf sich allein gestellt, hielt Aernouts den Annäherungsversuchen der Verfolger stand und feierte eine halbe Minute vor Van der Haar seinen ersten Sieg seit dem 20. November, als er in Hasselt erfolgreich war. Ein echter Befreiungsschlag - denn nach starkem Saisonbeginn hatte Aernouts, durch Krankheit geschwächt, zuletzt nur unbefriedigende Resultate eingefahren. Dritter wurde dank einer starken Aufholjagd der Niederländer Micki van Empel. Dessen Landsmann Van der Haar übernimmt die Führung der U23-Wertung vor Joeri Adams, der heute über Rang 5 nicht hinauskam. Genau wie bei den Elite Männern beträgt der Abstand zwischen Erstem und Zweitem allerdings nur 2 Punkte.
Bei den nieuwelingen, den Debütanten, war in Sachen Gesamtwertung angesichts der haushohen Überlegenheit des Niederländers Mathieu van der Poel schon seit Baal alles klar gewesen. Allerdings fehlte der Seriensieger dieser Saison aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs. In seiner Abwesenheit ergriff der Niederländer Martijn Budding seine Chance und sicherte sich im Zielsprint den Tagessieg.

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Mit derart engen Verhältnissen an der Spitze der GvA-Gesamtwertung Männer Elite und U23 ist Spannung beim Sluitingsprijs Oostmalle garantiert. Dort wird in zwei Wochen die Akte Gazet van Antwerpen Trofee - und zugleich auch die Akte Cross-Saison 10/11 - geschlossen. Morgen steht allerdings erst einmal der Superprestige Hoogstraten an, wo die zweitwichtigste Rennserie in ihre vorletzte Runde geht.





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