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Havik und Stroetinga entscheiden mit ihrer Sprintstärke das Londoner Sechstagerennen für sich
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28.10.2018

Havik und Stroetinga entscheiden mit ihrer Sprintstärke das Londoner Sechstagerennen für sich

Info: Sixdays: Six Day London 2018
Autor: Felix Griep (Werfel)



London, 28.10.2018 – Einen britischen Heimsieg gab es beim Six Day London zwar wieder nicht, doch als 30 Runden vor dem Ende drei Teams punktgleich an der Spitze lagen, konnte sich zumindest niemand über fehlende Spannung beschweren. Schlussendlich setzten sich die überragend sprintstarken Niederländer Yoeri Havik/Wim Stroetinga vor ihren Konkurrenten aus Australien und Deutschland durch und feierten nach den Erfolgen 2017 und 2018 in Berlin ihren dritten gemeinsamen Sixdays-Sieg. Maximilian Levy entschied im dritten Anlauf erstmals das Sprinter-Turnier für sich, während der Wettbewerb der Frauen zu einer regelrechten australischen Meisterschaft wurde.


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Sechsmal so viele Sieganwärter wie im Vorjahr

Beim Six Day London 2017 waren Cameron Meyer/Callum Scotson mit zwei Runden Vorsprung als praktisch schon feststehende Sieger in die Final-Nacht gegangen und gewannen schlussendlich relativ ungefährdet mit einer Runde Vorsprung. Besonders spannend war das nicht gewesen, doch ein Jahr später wurde man dafür ausreichend entschädigt. In der 2. Nacht hatte sich eine Gruppe von sechs Teams herauskristallisiert, die auch in der 6. Nacht alle noch Chancen auf den Gesamtsieg hatten. Dass Chris Latham/Andy Tennant sich in der 5. Nacht eine Runde von den Konkurrenten abgesetzt hatten, nährte die Hoffnungen der Briten auf einen Heimsieg, nachdem das jeweils beste britische Team in den letzten drei Jahren immer nur den zweiten Gesamtrang belegte.

 Stand nach der 5. Nacht            
1 Latham/Tennant             0 322
2 Kluge/Reinhardt           -1 339
3 Howard/O'Brien            -1 337
4 Havik/Stroetinga          -1 334
5 Pszczolarski/Staniszewski -1 315
6 Hester/Mørkøv             -1 313

Drei Bonusrunden verändern das Bild extrem

Der Rundenvorsprung von Latham/Tennant lud zum Träumen ein – doch er war nicht für die Ewigkeit. Denn vor der Final-Jagd gab es noch drei Rennen, für welche die höchstmöglichen Punkte verteilt wurden, also jeweils 30 für die Sieger. Während für die Briten der Weg zum nächsten Hunderter zu weit war, konnten Roger Kluge/Theo Reinhardt, Leigh Howard/Kelland O'Brien und Yoeri Havik/Wim Stroetinga alle noch eine weitere Bonusrunde einfahren, womit sie Latham/Tennant auf Gesamtrang vier verdrängten. Diese Teams hatten in der genannten Reihenfolge die ersten drei Plätze der Mannschaftsausscheidung belegt und in anderer Reihenfolge – Howard/O'Brien vor Havik/Stroetinga und Kluge/Reinhardt – ebenfalls die ersten drei Plätze im Rundenzeitfahren, das sie alle bereits in der 5. Nacht bestritten hatten. Im großen Derny-Finale wurden Havik/Stroetinga vor Howard/O'Brien und Kluge/Reinhardt Zweite – den Sieg schnappten sich die Letzten des Gesamtklassements, die Briten Adam Blythe/Joe Dibben.

 Stand vor Final-Jagd               
1 Howard/O'Brien             0 414
2 Kluge/Reinhardt            0 411
3 Havik/Stroetinga           0 406
4 Latham/Tennant             0 362
5 Pszczolarski/Staniszewski -1 363
6 Hester/Mørkøv             -1 355

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Ein packender Dreikampf um die Sprintpunkte

Während Latham/Tennant zwar nach Punkten quasi nicht konkurrenzfähig, aber wenigstens noch rundengleich mit den Top3 waren, nahmen Wojciech Pszczolarski/Daniel Staniszewski und Marc Hester/Jesper Mørkøv ein Handicap von einer Runde Rückstand mit in die einstündige Final-Jagd. Zwar gelang es den Polen und den Dänen im Verlauf des Rennens insgesamt viermal, ihren Rückstand aufzuholen, doch die restlichen Teams zogen wenig später jeweils nach und stellten die Ausgangslage wieder her. So war es auch, nachdem circa eine Viertelstunde vor dem Ende die letzten der von allen 16 Teams insgesamt herausgefahrenen 51 Rundengewinne verbucht wurden. So musste die Entscheidung also in einem Dreikampf um die Punkte an den Sprintwertungen fallen. Und dieser Dreikampf spitzte sich auf extreme Weise zu: nach zwei Wertungen unterwegs sowie den Wertungen 40 und 30 Runden vor dem Ziel wiesen Howard/O'Brien, Kluge/Reinhardt und Havik/Stroetinga allesamt die gleiche Punktzahl auf.

20 Runden vor Schluss brachte Stroetinga mit einem Sprintsieg vor Howard und Reinhardt die Niederländer in Führung. Unmittelbar danach unternahmen Latham/Tennant einen vielbejubelten letzten Angriff auf den Sieg – doch mehr als hundert Meter Vorsprung ließ das Feld ihnen nicht. Während die Briten noch in Führung lagen, konnte O'Brien den nächsten Sprint vor Stroetinga und Reinhardt für sich entscheiden, was den Abstand zwischen Niederländern und Australiern auf zwei Zähler schrumpfen ließ, wohingegen die Siegchancen der Deutschen bei nunmehr acht Punkten Rückstand eigentlich kaum noch existierten. Latham/Tennant wurden letztlich in der vorletzten Runde wieder eingeholt, woraufhin Stroetinga mit dem Gewinn der Schlusswertung vor Reinhardt und Howard alles klarmachte. Lobende Erwähnung sollen auch noch Jules Hesters/Otto Vergaerde und Andreas Graf/Andreas Müller erhalten, denn die Belgier und die Österreicher, Siebte und Achte des Endklassements, hatten in der Final-Jagd die meisten Rundengewinne erzielt – jeweils fünfm und damit einen mehr als die Top6.

 Endstand                           
1 Havik/Stroetinga           0 451
2 Howard/O'Brien             0 443
3 Kluge/Reinhardt            0 439
4 Latham/Tennant             0 375
5 Pszczolarski/Staniszewski -1 367
6 Hester/Mørkøv             -1 360



Sprinter: Erster Sieg für den zweimaligen Zweiten Levy

Ganz so spannend wie bei den Sechstage-Profis war es bei den Sprintern hinsichtlich des Gesamtsiegs in der Final-Nacht nicht mehr, denn Maximilian Levy hatte sich nach einem nicht ganz optimalen Start in diese Sixdays doch einen ordentlichen Vorsprung von 16 Punkten auf seinen gefährlichsten Gegner Robert Förstemann erarbeitet. Mit einem weiteren Sieg im 200 Meter Zeitfahren war die Sache dann endgültig auch rechnerisch entschieden. Förstemann konnte dennoch einen kleinen Erfolg feiern, indem er das letzte direkte Sprintduell der beiden Deutschen für sich entschied. Levy, der 2016 und 2017 jeweils nur zweitbester Sprinter in London geworden war, gewann zum Abschluss auch noch das Keirin-Rennen und veredelte damit einen schlussendlich mit 21 Punkten Vorsprung sehr deutlichen ersten Gesamtsieg im Lee Valley Velodrome.

-> Zum Endstand und allen Resultaten der Sprinter



Frauen: Australierinnen belegen das komplette Podium

Zwei Rennen standen am Sonntag für die Frauen auf dem Programm, darunter erneut ein Madison über 80 Runden, das wie am Samstag durch die Australierinnen Ashlee Ankudinoff und Georgia Baker gewonnen wurde, die an den Sprintwertungen mit Abstand die meisten Punkte sammelten. Im Scratch waren dann wieder alle Fahrerinnen alleine unterwegs und Baker machte mit einem sechsten Platz und einem finalen Punktestand von 260 ihren klaren Gesamtsieg endgültig perfekt. Ankudinoff (234) und Kristina Clonan (228), die im Scratch die Plätze drei und eins erreichten, sorgten für ein rein australisches Podium. Auf den nächsten Plätzen folgten die Britin Emily Nelson (220) und die Niederländerin Kirsten Wild (216), der Platz sechs im Madison mit ihrer Landsfrau Nina Kessler und Platz fünf im Scratch nicht gereicht hatten, um ihren vorherigen zweiten Gesamtrang zu verteidigen.

-> Zum Endstand und allen Resultaten der Frauen



Beim nächsten Sechstagerennen, den Zesdaagse Vlaanderen in Gent (13. bis 18. November) werden Havik/Stroetinga ebenso wie die Weltmeister Kluge/Reinhardt erneut an den Start gehen. Zu ihren Herausforderern um den Sieg gehören dann unter anderem die Madison-Europameister Kenny De Ketele/Robbe Ghys sowie Iljo Keisse/Elia Viviani, Jasper De Buyst/Tosh Van der Sande und Moreno De Pauw/Lindsay De Vylder.





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