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Adventskalender am 23. Dezember: Die erfolgreichsten Fahrer auf Continental-Niveau
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23.12.2018

Adventskalender am 23. Dezember: Die erfolgreichsten Fahrer auf Continental-Niveau

Info: Bildergalerie
Autor: Felix Griep (Werfel)
Fotos: Christine Kroth (Cofitine)



  23.12.  
Den Continental Teams hatten wir vor zwei Tagen bereits einen Beitrag in unserem Adventskalender gewidmet. Heute rücken wir noch einige Fahrer aus dieser Klasse ins Rampenlicht und konzentrieren uns dabei besonders auf die „Topstars der 3. Liga“, die zwar weniger bekannt sind, deren Karrieren aber dennoch viele interessante Aspekte beinhalten.


Der LiVE-Radsport.com Adventskalender 2018
Bis Weihnachten präsentieren wir euch täglich einen besonderen Beitrag, um in der an Radrennen ärmeren Adventszeit keine Langeweile aufkommen zu lassen.


Youcef Reguigui (Sovac-Natura4Ever)

Fünf Jahre lang fuhr Youcef Reguigui für das südafrikanische Team MTN-Qhubeka und dessen Nachfolger Dimension Data, doch sonderlich erfolgreich war der Algerier in dieser Zeit nicht. Der Gesamtsieg bei der Tour de Langkawi 2015 war der wichtigste von nur fünf Siegen. Nach dem Auslaufen seines Vertrags machte der heute 28-Jährige einen Schritt zurück aus der WorldTour zum neuen algerischen Continental Continental Team Sovac-Natura4Ever, das mit dem ewigen Davide Rebellin auch einen noch viel namhafteren Fahrer verpflichtete. Während es aber für den 47-jährigen Italiener nur zu einem einzigen Saisonsieg reichte, räumte der starke Sprinter Reguigui mächtig ab!

11 Saisonsiege

Vor allem bei Rennen in seiner algerischen Heimat war Reguigui äußert erfolgreich, gewann zwei Massensprints bei der Tour des Zibans und einen beim Grand Prix d'Alger. Bei der Tour d'Algérie feierte er dann sogar drei Etappensiege, darunter zwei als Ausreißer mit so großem Vorsprung, dass er sich in der Gesamtwertung bis auf Rang fünf vorarbeiten konnte. Im Juli verteidigte Reguigui dann auch noch seinen nationalen Titel aus dem Vorjahr und stellte somit sicher, auch im nächsten Jahr weiter im Meistertrikot fahren zu können.

Neben den sieben Siegen auf heimischem Boden gewann Reguigui auch noch eine Etappe bei der Tour de Tunisie und drei bei der Tour du Sénégal, alle im Sprint, womit er auf die stolze Summe von 11 Saisonsiegen kommt – auf mehr bringen es lediglich die vier WorldTour-Profis Elia Viviani (Quick-Step/18 Siege), Dylan Groenewegen (LottoNL/14), Alejandro Valverde (Movistar/14) sowie Julian Alaphilippe (Quick-Step/12) und der Professional-Team-Fahrer Jakub Mareczko (Wilier Triestina/13).



Onur Balkan

Dass Onur Balkan sich eines Tages zum erfolgreichsten Radfahrer der Türkei aufschwingen würde, konnte man schon in seinen Jugendjahren erahnen, immerhin sammelte er als Kadett und Junior fortlaufend Meistertitel, ehe er 2015 für das Amateurteam Brisaspor bei verschiedenen kleinen türkischen Rundfahrten insgesamt sechs Etappensiege einfuhr. 2016 wurde er erstmals türkischer Elite-Meister. Wichtig für seine Entwicklung war aber auch das Jahr 2017, in dessen Verlauf er im Centre mondial du cyclisme in Aigle trainierte, außerdem gab er mit der Nationalmannschaft bei der Tour of Turkey sein WorldTour-Debüt.

9 Saisonsiege

Balkans Entwicklung blieb natürlich auch Torku Sekerspor nicht verborgen und das einzige bei der UCI registrierte türkische Continental Team nahm den zu Saisonbeginn 21-Jährigen in seine Reihen auf. Bereut haben sie es definitiv nicht, denn Balkan sorgte 2018 für 33 Top5-Resultate, darunter neun Siege. Auch der wichtigste Sieg der Mannschaft ging auf sein Konto: bei der chinesischen HC-Rundfahrt Tour of Qinghai Lake gewann Balkan eine Etappe im Massensprint. Weil Torku Sekerspor 2019 nur noch auf nationalem Level agieren wird, wechselt Balkan dann zum Team Salcano Sakarya, das im Gegenzug erstmals eine Continental-Lizent gelöst hat.

In der Türkei feierte Balkan 2018 Erfolge bei den Rundfahrten Tour of Mediterrennean (2 Etappen und Gesamtwertung), Tour of Mesopotamia (1 Etappe), Tour of Mevlana (Gesamtwertung) und Tour of Cappadocia (1 Etappe). Außerdem holte er zum dritten Mal in Folge den türkischen Meistertitel und gewann auch noch eine Etappe der rumänischen Rundfahrt Turul Romaniei. Die meisten Siege holte er in Sprints, zeigte aber vor allem bei der Tour of Mevlana seine Vielseitigkeit, als er im Prolog Platz zwei belegte und bei einer Flucht mit seinem Landsmann Ahmet Örken den entscheidenden Vorsprung für den Gesamtsieg einfuhr. Zum Saisonende bestritt Balkan dann erneut die Tour of Turkey, konnte gegen die starke internationale Konkurrenz aber auch diesmal noch keine guten Resultate verbuchen.



Matteo Moschetti

Auch Matteo Moschetti ist ein junger Fahrer, dessen Entwicklung in den letzten Jahren rasant voranging. Der 22-jährige ist sogar schon so weit, dass Trek-Segafredo ihm für 2019 einen Profi-Vertrag gegeben hat, nachdem ihn diese Mannschaft sowohl 2017 als auch 2018 als Stagiaire „getestet“ hatte. Den Großteil der diesjährigen Saison absolvierte er aber im spanischen Continental Team Polartec-Kometa.

9 Saisonsiege

Moschettis Spezialität sind Massensprints, alle seine neun Siege holte er auf diese Weise. Das absolute Highlight war dabei Anfang August der Etappensieg bei der Vuelta a Burgos gegen viele Fahrer aus Professional- und WorldTour-Teams. Zwei Wochen später musste er sich bei einem Einsatz für Trek-Segafredo auf der 1. Etappe der Tour Poitou-Charentes nur Arnaud Démare geschlagen geben.

Weitere Siege holte Moschetti in der Türkei bei der Tour of Antalya (2 Etappen), in Griechenland beim Eintagesrennen Rhodes Grand Prix und der Rundfahrt Tour of Rhodes (1 Etappe), in Frankreich bei der Tour de Normandie (2 Etappen), in den Niederlanden beim U23-Nations-Cup-Eintagesrennen ZLM Tour und in Ungarn bei der Tour de Hongrie (1 Etappe).



Alois Kankovsky

Seit dem Jahr 2011 fährt der Tscheche Alois Kankovsky für Continental Teams aus seiner Heimat und bringt es seitdem auf 44 Siege in Straßenrennen. Sein erfolgreichstes Jahr hatte er 2013, als ihm insgesamt 11 Siege gelangen, die meisten davon bei Rennen in China. Bevor er auf der Straße zum Continental-Seriensieger wurde, war er viel auf der Bahn aktiv, bestritt zwischen 2006 und 2010 mit seinem Stammpartner Petr Lazar 19 Sechstagerennen. Bei der WM 2007 holten sie gemeinsam Bronze im Madison und Kankovsky alleine Gold im Omnium.

8 Saisonsiege

Seit 2015 fährt Kankovsky für Elkov-Author. 2018 brachte er es genau wie in der Vorsaison auf acht Siege, die er fast ausschließlich in Massensprints erzielte. Siege in seiner Heimat feiert der 35-jährige beim GP Czech Republic und auf einer Etappe der Tour of South Bohemia. Das Straßenrennen der Landesmeisterschaft, bei dem seine Teamkollegen Josef Cerny, Jan Barta und Jakub Otruba das komplette Podium einnahmen, beendete Kankovsky nicht. Überraschenderweise hat er auch in keinem früheren Jahr jemals auf dem Podium gestanden.

Ertragreich waren für Kankovsky in diesem Jahr vor allem Rennen in Polen. Neben Etappen bei der CCC Tour, dem Gemenc Grand Prix und Dookola Mazowsza gewann er auch die Eintagesrennen Memorial Trochanowskiego und Memorial Sieminskiego. Der erste Sieg 2018 gelang ihm aber in Frankreich, Mitte April auf einer Etappe der Tour du Loir et Cher E Provost.


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Die besten Deutschsprachigen

Der mit sieben Siegen fünfterfoglreichste Continental-Fahrer des Jahres ist ein Österreicher: Stephan Rabitsch (Felbermayr-Simplon Wels). Der 27-jährige gewann die Rundfahrten Rhône-Alpes Isère Tour, A Travers Les Hauts De France sowie Oberösterreichrundfahrt und jeweils auch noch ein bis zwei Etappen. An der großen Österreich Rundfahrt nahm er ebenfalls teil, dort kam er aber an keinem Tag über Platz elf hinaus.

Erfolgreichste Schweizer mit fünf bzw. vier Saisonsiegen waren Marc Hirschi (Development Team Sunweb) und Patrick Schelling (Vorarlberg Santic). Hirschi holte nach Etappensiegen bei Istrian Spring Trophy, Course de la Paix und Tour Alsace die U23-Titel in den Straßenrennen bei EM und WM. Schelling gewann ein Zeitfahren und eine Bergankunft bei der Tour de Savoie Mont Blanc, den Prolog der Tour de Hongrie und ein weiteres Zeitfahren bei der Tour of South Bohemia.

Bei den Deutschen teilen sich drei jeweils dreimal erfolgreiche Fahrer, zwei davon sind schnelle Sprinter aus dem Team Bike Aid: Lucas Carstensen gewann Etappen bei Tropicale Amissa Bongo, Rás Tailteann und Tour of Hainan, sein Teamkollege Nikodemus Holler zwei bei der Tour de Hongrie und eine bei der Tour de Singkarak, auf der Carstensen übrigens Zweiter wurde. Auf drei Siege, ebenfalls alle in Massensprints, kommt ebenfalls Max Kanter (Development Team Sunweb), der deutscher U23-Meister wurde und zweimal bei der Olympia's Tour siegte; er steigt 2019 ins Profi-Team von Sunweb auf.


Marc Hirschi – Patrick Schelling



Die Cross-Spezialisten

Die Teams der besten Cyclo-Crosser sind auch für den Straßenradsport angemeldet, um ihren Fahrern im Sommer die Möglichkeit zu bieten, Rennen zu bestreiten. Dass einer im Sommer fast so erfolgreich ist wie im Winter kommt dabei sehr selten vor, doch Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) ist das beste Beispiel für Vielseitigkeit. Zwischen seinen 30 Siegen in der Radcross-Saison 2017/18 und den bisher 15 Siegen 2018/19 sammelte der 23-Jährige im Sommer 2018 auf der Straße 6 Siege – in nur 13 Renntage! Unter anderem ließ er die etablierten Profis im Straßenrennen der niederländischen Meisterschaften hinter sich.

Mathieu van der Poels drei Jahre älterer Bruder und Teamkollege David van der Poel (Corendon-Circus) konnte eine Etappe bei der Tour Alsace gewinnen. Der Belgier Quinten Hermans (Telenet Fidea Lions) entschied jeweils eine Etappe bei Oberösterreichrundfahrt und Tour de Wallonie für sich. Zwei Crosser, die nicht in einem Continental, sondern Professional Team angestellt sind, sollen an dieser Stelle auch noch Erwähnung finden: Tim Merlier und Wout Van Aert (Vérandas Willems-Crelan) drückten der Dänemark-Rundfahrt ihren Stempel auf, Merlier gewann zwei Etappen, Van Aert eine Etappe und die Gesamtwertung. Van Aert hatte auch bei den Frühjahrsklassikern für Aufsehen gesorgt, war u.a. Dritter bei Strade Bianche und Neunter bei der Flandern-Rundfahrt.


Mathieu van der Poel – David van der Poel – Quinten Hermans – Wout Van Aert





Patrick Schelling
Patrick Schelling

Marc Hirschi
Marc Hirschi

Mathieu van der Poel
Mathieu van der Poel

David van der Poel
David van der Poel


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