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Tour de France Pinot und Alaphilippe lassen am Tourmalet die Herzen französischer Tour-Fans höherschlagen |
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20.07.2019 | ||
Pinot und Alaphilippe lassen am Tourmalet die Herzen französischer Tour-Fans höherschlagenInfo: TOUR DE FRANCE 2019 (2.UWT)Autor: Felix Griep (Werfel) Tourmalet, 20.07.2019 – Vier Jahre nach seinem Erfolg auf der Alpe d'Huez hat Thibaut Pinot seinen Namen in die Siegerliste eines weiteren großen Berges der Tour de France geschrieben. Der Franzose gewann bei der Bergankunft auf dem Tourmalet den Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe, zu welcher am Ende eines harten und opferreichen Ausscheidungsfahrens auch sein Landsmann Julian Alaphilippe gehörte – im Gegensatz zu Geraint Thomas, Nairo Quintana oder Adam Yates, die Rückstände von einer halben Minute bis hin zu mehreren Minuten kassierten. Das Profil der 14. Etappe der Tour de France Nibali fordert Wellens am Soulor heraus Mit fast einer halben Stunde Rückstand in der Gesamtwertung hatte der Giro-Zweite Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) die Gesamtwertung der Tour de France längst abgeschrieben und unternahm auf der 14. Etappe nun seinen ersten Versuch, einen Etappensieg oder das Bergtrikot zu holen. Auf seiner Flucht begleitete ihn anfangs nur sein früherer Liquigas-Teamkollege Peter Sagan (Bora-Hansgrohe), doch nach einer Weile schlossen 15 Fahrer auf. Einen Freifahrtschein wie die Ausreißer auf der von Simon Yates gewonnenen ersten Pyrenäen-Etappe erhielt diese Gruppe jedoch nicht, die sich im Anstieg zum Col du Soulor (11,9 km à 7,8%) bereits wieder teilte. Nibali blieb einer der Aktivposten, musste sich im Kampf um den Sieg an der Bergwertung der 1. Kategorie nach hart umkämpften letzten Kilometern aber Tim Wellens (Soudal Lotto) beugen, dem das Bergtrikot weiterhin erhalten bleibt. Elie Gesbert (Arkéa-Samsic) war der einzige andere Fahrer, der noch bei den beiden geblieben war und wurde später zehn Kilometer vor dem Ziel auf der Passhöhe des Tourmalet auch als letzter Ausreißer von den Favoriten überholt. Bardet leidet unter dem Movistar-Tempo Den Schlussanstieg zum Tourmalet (19,0 km à 7,4%) begann das Hauptfeld bereits ohne Romain Bardet (AG2R La Mondiale), der schon am Soulor nicht mehr hatte mithalten können. Am Ende stehen für den zweimaligen Podiumsfinisher der Tour zwanzig Minuten und das definitive Ende aller Gesamtwertungsambitionen zu Buche. Nicht viel besser lief es für Adam Yates (Mitchelton-Scott), der am Soulor etwas Rückstand hatte, in der Abfahrt zurück ins Feld kam, aber am Tourmalet dann schnell erneut abgehängt wurde. Mehr als sechs Minuten verlor der frühere Tour-Vierte letztlich auf die Besten. Für die Tempoarbeit im Feld zeichnete vom Soulor bis zur Hälfte des Tourmalet das Team Movistar verantwortlich, dessen Dominanz zehn Kilometer vor Schluss aber urplötzlich verpuffte, als Nairo Quintana nicht mehr folgen konnte, der sich über drei Minuten Rückstand einhandelte. Zwar verblieben Mikel Landa und Weltmeister Alejandro Valverde noch vorne, konnten dem Rennen aber nicht mehr ihren Stempel aufdrücken. Für kurze Zeit übernahm das Team Ineos die Führungsarbeit, wirkte aber längst nicht so stark wie zu früheren Sky-Zeiten – ein Eindruck, der besonders auch auf Ineos-Leader Geraint Thomas zutraf. Buchmanns Antritt ist zu stark für Thomas Als sein Teamkollege Gesbert eingeholt worden und die Movistar-Armada zerfallen war, sah Warren Barguil (Arkéa-Samsic) seine Zeit gekommen und attackierte, hatte allerdings wegen der Gegenwehr von Groupama-FDJ keine Chance. Durch das starke Auftreten von David Gaudu und Thibaut Pinot wurde Barguil vier Kilometer später eingeholt, während das Hauptfeld auf weniger als 15 Fahrer schrumpfte. Als vier Kilometer vor Schluss Gaudu ausgepowert war, übernahm das mit Laurens De Plus, George Bennett und Steven Kruijswijk noch am stärksten vertretene Team Jumbo-Visma das Kommando, wodurch das Ausscheidungsfahren fortgesetzt wurde – Attacken von Topfavoriten blieben hingegen weiterhin aus. Ein entscheidender Moment ereignete sich direkt bei der Flamme Rouge, als Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe) für eine große Tempoverschärfung sorgte und ausgerechnet Thomas nicht zu den nur fünf Fahrern gehörte, die diese mitgehen konnten. Stattdessen war aber Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) immer noch dabei – der Mann im Gelben Trikot, der tags zuvor mit seinem Sieg im Zeitfahren überrascht hatte und jetzt nur noch mehr verblüffte. Pinot siegt klar im Endspurt von sechs Fahrern Wie vor einem Jahr in Alpe d'Huez entschied sich auch die heutige Tourmalet-Etappe also im Sprint einer kleinen Gruppe, welcher diesmal einen ganz klaren Ausgang nahm: Pinot, bekannt für seine Sprintstärke, zog auf den letzten 250 Metern unaufhaltsam davon. Alaphilippe, Kruijswijk, Buchmann, Egan Bernal (Ineos) und Landa nahm er noch sechs bis vierzehn Sekunden ab. Genau eine halbe Minute nach Pinot finishte mit Rigoberto Uran (Education First) der nächste Fahrer, gefolgt von Thomas, der 36 Sekunden plus Zeitgutschriften einbüßte. In der Gesamtwertung bleibt der Titelverteidiger trotzdem Zweiter, hat jetzt aber 2:02 Minuten Rückstand auf Alaphilippe und nur noch 12 Sekunden Vorsprung auf Kruijswijk. Sein Teamkollege Bernal ist bis auf 58 Sekunden an ihn herangerückt und ist als Vierter jetzt wieder bester Nachwuchsfahrer mit einem Vorteil von mehr als zweieinhalb Minuten gegenüber Enric Mas (Deceuninck-Quick Step). Buchmann und Pinot sind mit jeweils 1:10 Minute Rückstand gegenüber Thomas (also 3:12 hinter Alaphilippe) Fünfter und Sechster. -> Zum Resultat An diesem Wochenende gibt es zum ersten Mal bei dieser Frankreich-Rundfahrt zwei Bergankünfte in Folge. Die 15. Etappe endet am Prat d'Albis (11,8 km à 6,9%), führt auf den letzten 65 km aber noch über zwei weitere Berge der 1. Kategorie. |
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20.07.2019 | ||
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