<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Tour de France
Das Blatt wendet sich: Caleb Ewan beschert Lotto Soudal den ersten Glücksmoment bei der Tour de France
Suchen </font size=2>Tour de France</font> Forum  </font size=2>Tour de France</font> Forum  </font size=2>Tour de France</font>
31.08.2020

Das Blatt wendet sich: Caleb Ewan beschert Lotto Soudal den ersten Glücksmoment bei der Tour de France

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sisteron, 31.08.2020 – Für das Team Lotto Soudal hatte die Tour de France mit dem frühen Ausscheiden von John Degenkolb und Philippe Gilbert geradezu katastrophal begonnen. Doch der am ersten Tag der Rundfahrt ebenfalls gestürzte und schwer enttäuschte Caleb Ewan hat seiner Mannschaft auf der 3. Etappe mit einem auf fantastische Weise herausgefahrenen Sprinterfolg wieder neues Leben eingehaucht. Für unerwartetes Drama hatte zuvor der Kampf um das Bergtrikot zwischen Benoît Cosnefroy und Anthony Perez gesorgt.


Das Profil der 3. Etappe der Tour de France

Cousin schwelgt in Erinnerungen
In Sisteron hatte Jérôme Cousin anno 2018 mit einem Paris-Nizza-Etappensieg den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. So war es wohl kein Zufall, dass der 31-jährige Total-Direct-Energie-Profi der Erste war, der auf der 3. Tour-Etappe attackierte, welche von Nizza nach Sisteron verlief. Ihm folgten mit Anthony Perez (Cofidis) und Benoît Cosnefroy (AG2R) die beiden punktbesten – und sogar punktgleichen! – Fahrer des Bergklassements, was der sonst wenig spektakulären Etappe, die vier kleine Bergwertungen zu bieten hatte, zumindest ein wenig Spannung verlieh. Am Col du Pilon nach 55 und am Col de la Faye nach 63,5 Kilometern, zwei Steigungen der 3. Kategorie, setzte sich im Sprintduell jeweils Perez durch – und anschließend ließen sich beide ins Feld zurückfallen. Somit war Cousin nach gerade einmal einem Drittel der Strecke zum Solisten geworden und verdoppelte seinen Vorsprung innert kürzester Zeit auf über 4 Minuten, das Maximum des Tages. Und der Regen ließ nach, so dass ihn fortan die Sonne auf seinem Weg gen Sisteron begleitete.

Sturz kostet Perez das Bergtrikot
Etwa eineinhalb Stunden später, als Cousin die vorletzte Bergwertung auf dem Col des Lèques als Erster passiert hatte, wäre für Perez die Übernahme des Bergtrikots perfekt gewesen. Doch die Freude war für den Bergtrikotgewinner der Route d'Occitanie 2018 nur von sehr kurzer Dauer: Ein Platten zwang ihn in der Abfahrt zu einem Radwechsel – und auf dem Weg zurück ins Feld fuhr er auf den Cofidis-Teamwagen auf. Das traurige Ergebnis: Schlüsselbeinbruch und Tour-Aus statt maillot à pois rouges! Abergläubischen Menschen schossen vielleicht schon die Worte „Fluch des Bergtrikots“ durch den Kopf, als sechs Kilometer vor dem Ziel bei der Ausfahrt aus einem Kreisverkehr auch noch Cosnefroy einen spektakulären Abflug machte. Er konnte aber, wie auch Wout Van Aert (Jumbo) und andere Gestürzte, die Etappe ohne größere Probleme zu Ende fahren. Sie finishten gemeinsam in einer Gruppe mit fünf Minuten Rückstand, zu welcher auch Cousin gehörte, den das Peloton 16 Kilometer vor Etappenende eingeholt hatte.

Ewan entreißt Bennett den Sieg
Es gab also keinen erneuten Cousin-Sieg in Sisteron, sondern den erwarteten Sprint Royal mit – bis auf Van Aert – allen schnellen Leuten. Caleb Ewan (Lotto) musste auf den Luxus eines Sprintzuges verzichten und sich alleine in dem einigermaßen chaotischen Gemenge seinen Weg bahnen. Der Etappensieger von Toulouse, Nîmes und Paris bei der Tour 2019 fuhr auf den letzten 200 Metern regelrecht Slalom, fand zunächst ein Loch auf der rechten Straßenseite und zog dann wieder scharf nach links, um den schon fast sicheren Sieger Sam Bennett (Deceuninck) im letzten Moment noch abzufangen. Hinter Europameister Giacomo Nizzolo (NTT) und Hugo Hofstetter (Israel) folgte an fünfter Position Peter Sagan (Bora), der unterwegs am Zwischensprint Schnellster des Feldes gewesen war. In der Summe eroberte der Slowake das Grüne Trikot von Auftaktsieger Alexander Kristoff (UAE), der nicht über Platz fünfzehn hinauskam und jetzt zwei Punkte Rückstand aufweist.

-> Zum Resultat

Auf der 4. Etappe schlägt wieder die Stunde der Bergspezialisten, viel mehr noch als am zweiten Tag in Nizza. Denn diesmal gibt es in Orcières-Merlette die erste Bergankunft der Rundfahrt (7,1 km à 6,7%).

Video der Zielankunft






Caleb Ewan schreit die Freude über seinen insgesamt vierten Tour-de-France-Etappensieg heraus (Foto: twitter.com/Lotto_Soudal)
Caleb Ewan schreit die Freude über seinen insgesamt vierten Tour-de-France-Etappensieg heraus (Foto: twitter.com/Lotto_Soudal)

Zum Seitenanfang von für Das Blatt wendet sich: Caleb Ewan beschert Lotto Soudal den ersten Glücksmoment bei der Tour de France



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live