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Kristoff in Gelb: Regen, viele Stürze und ein überraschendes Podium zum Auftakt der 107. Tour de France
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29.08.2020

Kristoff in Gelb: Regen, viele Stürze und ein überraschendes Podium zum Auftakt der 107. Tour de France

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Nizza, 29.08.2020 – Der wegen der Coronavirus-Pandemie um zwei Monate verspätete Start der Frankreich-Rundfahrt fiel auf einen Tag, welcher eigentlich überhaupt nicht zum Radfahren einlud. Im Dauerregen gab es unzählige Stürze und am Ende zwar den erwarteten Sprint, bei dem die favorisierten Fahrer allerdings nicht ganz vorne landeten. Alexander Kristoff, der zweifache Etappensieger der Tour 2014 und Gewinner auf den Champs-Élysées 2018 eroberte im Alter von 33 Jahren zum ersten Mal das Leadertrikot einer Grand Tour.


Das Profil der 1. Etappe der Tour de France

Viele Stürze, einer sogar kurz vorm Ziel
Vom hügeligen Parcours der Auftaktetappe hatte sich der Tour-Veranstalter ein kleines Spektakel erhofft – doch nicht in der Form wie es sich tatsächlich ereignete. Es war zwar angenehm warm, aber der Regen führte im gesamten Rennverlauf immer wieder zu Stürzen und teilweise zu einem völlig zerfetzten Peloton. Ab knapp 50 Kilometer vor dem Ziel – nachdem Astana in einer Abfahrt zu viel gewollt hatte und ihr Kapitän Miguel Angel Lopez zu Fall gekommen war – kehrte zwar wieder Ordnung in das nun sehr vorsichtige Feld ein, doch im Finale gab es nochmals einen richtig großen Massensturz, welcher sich allerdings, zum Glück aller Beteiligten, exakt an der 3-Kilometer-Marke ereignete. Die Rennkommissäre hatten bereits zuvor entschieden, dass aus Sicherheitsgründen an dieser Stelle die Zeiten für die Gesamtwertung abgenommen werden sollten, wo sonst aber auch die „3-km-Regel“ zum Einsatz gekommen wäre, weshalb letztlich 161 Fahrer in derselben Zeit gewertet wurden.

Schär auf der Flucht, Degenkolb schon raus
Zu den wenigen Fahrern, die nicht ohne Zeitverlust davonkamen, gehörte unter anderem Pavel Sivakov (Ineos), das „Dark Horse“ aus der LiVE-Radsport Favoriten-Vorschau für die Tour 2020. Der zweimal gestürzte Russe büßte 13 Minuten ein. Wenigstens darf er das Rennen aber morgen fortsetzen, im Gegensatz zu John Degenkolb (Lotto), der das Zeitlimit um zwei Minuten überschritt! Degenkolbs Teamkollege Caleb Ewan, der mit drei Tour-Etappensiegen erfolgreichste Sprinter des vorigen Jahres, schien zwischenzeitlich auch schon einmal hoffnungslos weit abgehängt, kam dank des Lopez-Vorfalls aber überraschend wieder an das Hauptfeld heran, wurde dann aber lediglich Neunzehnter. Für etwa 100 der insgesamt 156 Kilometer hatte der Schweizer Michael Schär (CCC) mit den beiden Franzosen Fabian Grellier (Total) und Cyril Gautier (B&B) das Rennen angeführt und wurde zum kämpferischsten Fahrer des Tages gewählt, nachdem er den Zwischensprint und eine der beiden Bergwertungen gewonnen hatte. Das Bergtrikot bekam aber Grellier, der die erste Bergwertung gewonnen hatte und (wie auch Gautier) punktgleich mit Schär ist, das Ziel aber vor ihm erreichte.

Die Sprintfavoriten verpassen die Top3
Der Einzige, der im Verlauf der flachen Anfahrt Richtung Nizza noch einen Angriff wagte, war Benoît Cosnefroy (AG2R), der unmittelbar vor der 20-Kilometer-Marke attackierte, aber nur sieben Kilometer später auch schon wieder eingeholt wurde. Im Sprint der nur rund dreißig nicht vom letzten Massensturz aufgehaltenen Fahrer war Sam Bennett (Deceuninck) knapp schneller als Peter Sagan (Bora), Elia Viviani (Cofidis), Giacomo Nizzolo (NTT) und Bryan Coquard (B&B) – eine Reihenfolge, die man durchaus für die Plätze 1 bis 5 hätte erwarten können, jedoch fanden sich diese Fahrer nur auf den Positionen 4 bis 8 wieder. Überlegener Sieger wurde stattdessen der längst nicht mehr zu den Sprint-Topfavoriten gezählte Alexander Kristoff (UAE), Zweiter Mads Pedersen (Trek), der vor auf den Tag genau elf Monaten in Yorkshire bei vergleichbarem Wetter Weltmeister geworden war, und Dritter der aufstrebende junge Niederländer Cees Bol (Sunweb).

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Auch die 2. Etappe beginnt und endet in Nizza, ist aber wesentlich schwerer. Nach dem Col de la Colmiane und dem Col de Turini, zwei Bergen der 1. Kategorie, gibt es auf den letzten 40 km mit Col d'Èze und Col des Quatre Chemins noch zwei weitere von Paris-Nizza bekannte Anstiege.






Alexander Kristoff gewinnt die 1. Etappe der Tour de France 2020 (Foto: twitter.com/TeamUAEAbuDhabi)
Alexander Kristoff gewinnt die 1. Etappe der Tour de France 2020 (Foto: twitter.com/TeamUAEAbuDhabi)

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