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2. Pogacar-Sieg: Bernal und Quintana zerbrechen am Grand Colombier unter dem Druck von Jumbo-Visma
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13.09.2020

2. Pogacar-Sieg: Bernal und Quintana zerbrechen am Grand Colombier unter dem Druck von Jumbo-Visma

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Culoz, 13.09.2020 – An der Dominanz der beiden Slowenen Primoz Roglic und Tadej Pogacar hat sich auch auf der schweren Jura-Etappe mit der Bergankunft am Grand Colombier nichts geändert. Allerdings haben sich zwei andere Hochkaräter, nämlich Titelverteidiger Egan Bernal und sein kolumbianischer Landsmann Nairo Quintana, aus dem Rennen um das Gelbe Trikot verabschiedet. Das Finale war weniger ereignisreich als vielleicht erwartet, da die Jumbo-Visma-Mannschaft sich in wahrlich überragender Form präsentierte.


Das Profil der 15. Etappe der Tour de France

Geschke und Gogl in der Spitzengruppe
Die ersten 100 Kilometer der Strecke waren flach, und nach 30 Kilometern stand bereits die Ausreißergruppe des Tages. Unter den acht Fahrern, die sich auf die Flucht begaben, war auch Matteo Trentin (CCC), der den Zwischensprint bei Kilometer 58 gewann, wo bei der Ankunft des Feldes Sam Bennett (Deceuninck) zwei Punkte mehr einfahren konnte als Peter Sagan (Bora). Mit nur knapp fünf Minuten Vorsprung kam die Gruppe 75 Kilometer vor dem Ziel zum ersten der drei großen Berge dieser Etappe, der Montée de la Selle de Fromentel (11,1 km à 8,1%), wo sie sich nach kurzer Zeit durch einen Angriff von Trentins Teamkollegen Simon Geschke teilte. Pierre Rolland (B&B Hotels) konnte das Tempo des Deutschen locker mitgehen, während Jesús Herrada (Cofidis) sich schon deutlich mehr abmühen musste; der Österreicher Michael Gogl (NTT) schloss erst wenige hundert Meter vor der Bergwertung wieder zu ihnen auf. Trentin wurde derweil ebenso wie Kévin Ledanois (Arkéa), Niccolò Bonifazio (Total) und Marco Marcato (UAE) vom Hauptfeld eingeholt

Vier starke Helfer für den Mann in Gelb
Gogl war der schnellste Abfahrer des Quartetts und fuhr sogar mit einer Minute Vorsprung zu den Anderen in den Col de la Biche (6,9 km à 8,9%) hinein. Dort schüttelte Rolland Herrada und Geschke ab und überholte unweit des Gipfels dann auch Gogl. Doch der zog in der Abfahrt erneut am Franzosen vorbei, ehe sie doch wieder gemeinsam zum Schlussanstieg kamen. Die knapp zwei Minuten Vorsprung, die ihnen am Fuß des Grand Colombier (17,4 km à 7,1%) noch geblieben waren, reichten nur noch bis 13 Kilometer vor dem Ziel. Just als die beiden letzten Ausreißer eingeholt waren, verloren Egan Bernal (Ineos) und Nairo Quintana (Arkéa) den Anschluss an das kleine Feld der Favoriten, das von Jumbo-Visma kontrolliert wurde: Wout Van Aert und George Bennett arbeiteten bis neun respektive sieben Kilometer vor dem Ziel, Tom Dumoulin leistete bis zur Flamme Rouge Helferdienste, und Sepp Kuss stand seinem Kapitän Primoz Roglic sogar noch auf dem letzten Kilometer zur Seite.

Dritter slowenischer Doppelsieg dieser Tour
Nur Adam Yates (Mitchelton) hatte sieben Kilometer vor dem Ziel mal einen Angriff gewagt, jedoch schnell einsehen müssen, dass jeglicher Versuch eines Aufstandes gegen die Jumbo-Übermacht zum Scheitern verurteilt war. Am Ende war noch ein Dutzend Fahrer übrig, die sich Hoffnungen auf den Sieg machen durften. Roglic selbst trat 600 Meter vor Schluss an, konnte sich aber nicht losreißen. 350 Meter vor dem Ende sorgte eine Tempoverschärfung von Richie Porte für eine Vorentscheidung, weil dieser nur drei weitere Fahrer folgen konnten: Roglic, Tadej Pogacar (UAE) und Miguel Angel Lopez (Astana). Im Endspurt dieses Quartetts war Pogacar eindeutig der Schnellste und verwies wie genaue eine Woche zuvor in Laruns seinen Landsmann Roglic auf Platz zwei. Der Rest der Top12 finishte innerhalb von 34 Sekunden mit den beiden Slowenen, die die Tour weiterhin fest in ihrem Griff halten. Damit ist Pogacar, der einen Tag nach dem Ende der Tour seinen 22. Geburtstag feiert, nunmehr fünffacher Grand-Tour-Etappensieger, denn bei der Vuelta a España 2019 war er ja sogar dreimal erfolgreich gewesen.

Uran auf dem Podium, Movistar wieder bestes Team
Die etwas höhere Zeitgutschrift bringt Pogacar vier Sekunden näher an das Gelbe Trikot heran, doch Roglic hat mit 40 Sekunden noch immer einen einigermaßen komfortablen Vorsprung. Der Rückstand von Rigoberto Uran (EF), der Bernals dritten Platz in der Gesamtwertung übernimmt, hat sich dagegen um 24 Sekunden auf 1:34 Minute erhöht. Apropos Bernal: Der Vorjahressieger konnte auch mit Hilfe von zwei Teamkollegen den Schaden kaum in Grenzen halten, verlor über sieben Minuten und ist auf Rang 13 abgestürzt. Quintana kam mit einem etwa halb so großen Zeitverlust davon und ist nun Neunter. Die Top14 des Klassements liegen noch innerhalb von 10 Minuten, während die Fahrer ab Position 15 bereits mehr als eine halbe Stunde Rückstand aufweisen. Für EF Pro Cycling ist der heutige sturzbedingte Ausfall von Sergio Higuita in doppelter Weise tragisch, da er auch einer der Garanten für die Führung in der Mannschaftswertung war. Diese hat nun wieder Movistar inne, und zwar mit sehr großem Vorsprung. Das Bergtrikot trägt nach wie vor Benoît Cosnefroy (AG2R La Mondiale), der zuletzt auf der 9. Etappe gepunktet hatte; Pogacar und Roglic haben jetzt aber nur noch zwei bzw. drei Punkte weniger als der Franzose.

-> Zum Resultat

Nach dem zweiten Ruhetag beginnt die letzte Tour-Woche mit drei schweren Alpenetappen. Die 16. Etappe am kommenden Dienstag führt 20 Kilometer vor Schluss über die Montée de Saint-Nizier-du-Moucherotte (11,1 km à 6,5%) und endet in Villard-de-Lans auf der Côte 2000 (2,2 km à 6,5%).

Video der Zielankunft






Tadej Pogacar feiert auf dem Grand Colombier im Sprint vor Primoz Roglic seinen zweiten Tour-Etappensieg (Foto: twitter.com/TeamUAEAbuDhabi)
Tadej Pogacar feiert auf dem Grand Colombier im Sprint vor Primoz Roglic seinen zweiten Tour-Etappensieg (Foto: twitter.com/TeamUAEAbuDhabi)

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