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Roglic baut Führung aus: Miguel Angel Lopez gewinnt die schwerste Bergankunft der Tour 2020
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16.09.2020

Roglic baut Führung aus: Miguel Angel Lopez gewinnt die schwerste Bergankunft der Tour 2020

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Méribel, 16.09.2020 – Die letzte reguläre Bergankunft der Tour de France wurde ausnahmsweise einmal nicht von einem Ausreißer oder einem Slowenen gewonnen, stattdessen feierte am Col de la Loze „Superman“ Miguel Angel Lopez, der zweifache Etappensieger der Vuelta 2017, einen stark herausgefahrenen Sieg bei seiner Premieren-Tour. Der 26-jährige Kolumbianer übernahm außerdem den dritten Platz in der Gesamtwertung und verschaffte sich ein beachtliches Polster gegenüber seinen Verfolgern.


Das Profil der 17. Etappe der Tour de France

Wieder Kämna, Carapaz, Alaphilippe
Zwei Berge der Kategorie HC an einem Tag, das gab es bei dieser Frankreich-Rundfahrt nur auf der 17. Etappe, doch die erste Hälfte der Stecke war weitestgehend flach. An der einzigen halbwegs nennenswerten Steigung nach knapp 30 Kilometern verkleinerte sich eine bis dahin 21 Fahrer große Spitzengruppe, der vom Feld nicht viel Freiraum gewährt geworden war, zu einem Quintett, das bis zum Fuß des ersten Berges immerhin sechs Minuten Vorsprung bekam. Zu der elitären Gruppe gehörten neben Gorka Izagirre (Astana) und Daniel Martin (Israel) auch drei Protagonisten der vorherigen Etappe: Lennard Kämna (Bora), Richard Carapaz (Ineos) und Julian Alaphilippe (Deceuninck). Ein Zweiter Etappensieg in Folge für Kämna war allerdings nicht drin, der Deutsche fiel schon am Col de la Madeleine (17,1 km à 8,4%) wieder ins Feld zurück, dass auf der Passhöhe nur noch eineinhalb Minuten hinter den verbliebenen vier Fahrern lag. In der Abfahrt wurde auch Martin von den damit nur noch drei führenden Fahrern der Etappe abgehängt, die sich noch einmal eine Minute mehr Vorsprung erarbeiteten.

Bahrain-McLaren statt Jumbo-Visma
Zum Schluss der Etappe ging es den Col de la Loze (21,5 km à 7,8%) hinauf, der nicht nur der längste Schlussanstieg dieser Tour war, sondern in der Geschichte der Frankreich-Rundfahrt mit 2304 Metern die dritthöchste Bergankunft überhaupt darstellt. Dem Himmel noch näher endeten nur Etappen 2011 am Galibier (2645 Meter, Sieger: Andy Schleck) und 1986 am Granon (2413 Meter, Sieger: Eduardo Chozas). An der Spitze des Feldes, das schon zu Beginn dieses zweiten HC-Berges nur wenig mehr als 30 Fahrer zählte, sah man überraschenderweise einmal nicht Jumbo-Visma, obwohl die Mannschaft des Gesamtführenden Primoz Roglic wie gewohnt allen anderen zahlenmäßig überlegen war. Stattdessen spannte Mikel Landa (Bahrain) seine Teamkollegen ein. Der schon auf der vorangegangen Etappe bärenstarke, aber letztlich von Kämna geschlagene Carapaz zeigte eine weitere Klasseleistung – Alaphilippe konnte 13 Kilometer vor dem Ziel nicht mehr folgen, vier Kilometer später ließ auch Izagirre abreißen. Und fünf Kilometer vor Schluss konnte Carapaz seinen Vorsprung zu den Favoriten noch einmal von 20 auf 45 Sekunden ausbauen, doch bis dahin hatten sich die Topstars auch nicht aus der Deckung gewagt.

Kuss versucht es einmal selbst
Etwa vier Kilometer vor dem Ziel scherte Landas letzter Helfer Damiano Caruso aus – und nur wenige Momente später ging überraschend auch dem Spanier selbst die Luft aus. Nachdem dann für kurze Zeit Tadej Pogacars (UAE) Teamkollege David De La Cruz die Tempoarbeit übernommen hatte, ging dreieinhalb Kilometer vor dem Ende Miguel Angel Lopez (Astana) in die Offensive. Diesem Vorstoß des Kolumbianers hielten nur noch die beiden Slowenen Pogacar und Roglic sowie Roglics wichtigster Helfer Sepp Kuss stand. An der Dreitausend-Meter-Marke holten sie Carapaz ein. Es folgte ein Angriff von Kuss, der offenbar selbst einmal versuchen durfte, auf Sieg zu fahren – doch der Konter von Lopez war zu stark für den US-Amerikaner. Lopez war in Windeseile auf und davon und nicht wieder einzuholen, auch nicht von Roglic, dem es aber immerhin noch gelang, seinen Landsmann Pogacar zu distanzieren. Jeweils 15 Sekunden betrug schlussendlich der Abstand zwischen dem Ersten und Zweiten sowie dem Zweiten und Dritte der Etappe – Zeitgutschriften noch nicht inkludiert.

Pogacar führt nun in zwei Wertungen
Aus 40 Sekunden Abstand zwischen Roglic und Pogacar sind somit 57 geworden, und die Entscheidung um den Gewinn der 107. Tour de France scheint fast schon festzustehen. Rigoberto Uran (EF), der im bislang engen Rennen um den letzten Podiumsplatz der Gesamtwertung die Nase vorn gehabt hatte, verlor heute als Neunter zwei Minuten und seinen dritten Rang an Lopez. Dem Etappensieger fehlen knapp eineinhalb Minuten zum Gelben Trikot, aber er hat 1:39 Minute Vorsprung zum Viertplatzierten Richie Porte (Trek). Pogacar ist weiterhin Erster in der Nachwuchswertung, führt jetzt aber auch das Bergklassement an: Er hat 66, Roglic 63, Lopez 51 und der nach 15 Tagen im Gepunkteten Trikot entthronte Benoît Cosnefroy (AG2R) nur 36 Punkte. Pogacar wird morgen übrigens das Bergtrikot anziehen, das Weiße trägt stattdessen der gut zweieinhalb Minuten hinter ihm liegende Enric Mas (Movistar),

-> Zum Resultat

Die 18. Etappe ist die letzte der drei großen Alpenetappen und die einzige von ihnen, die im Tal endet. Insgesamt gibt es sechs Anstiege, darunter eine HC-Wertung auf der extrem steilen Montée du plateau des Glières (6,0 km à 11,2%).

Video der Zielankunft






Miguel Angel Lopez gewinnt die schwerste Bergankunft bei seiner ersten Tour de France (Foto: twitter.com/AstanaTeam)£
Miguel Angel Lopez gewinnt die schwerste Bergankunft bei seiner ersten Tour de France (Foto: twitter.com/AstanaTeam)

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