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Auf letzter Bergetappe: Kwiatkowski und Carapaz bescheren Ineos doch noch einen glanzvollen Tour-Tag
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17.09.2020

Auf letzter Bergetappe: Kwiatkowski und Carapaz bescheren Ineos doch noch einen glanzvollen Tour-Tag

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



La Roche-sur-Foron, 17.09.2020 – Das Team Ineos war bei der Tour de France 2020 nur ein Schatten seiner selbst und weit entfernt davon, zum achten Mal in neun Jahren den Gesamtsieger zu stellen. Doch seit dem Einbruch ihres Kapitäns Egan Bernal vor dem Ruhetag am Grand Colombier drehen die von ihren vorgesehenen Pflichten entbundenen Helfer richtig auf. Auf der letzten großen Bergetappe fuhren Michal Kwiatkowski und Richard Carapaz sogar einen Doppelsieg heraus und holten überdies das Gepunktete Trikot in ihren Rennstall. Das Gelbe bleibt aber unverändert beim stets souveränen Primoz Roglic.


Das Profil der 18. Etappe der Tour de France

Hirschi und Carapaz mal wieder am aktivsten
Alexey Lutsenko, Nans Peters, Marc Hirschi, Daniel Martinez und Lennard Kämna – erfolgreiche Ausreißer hatte es auf den Bergetappen dieser Tour de France schon viele gegeben, und nicht wenige Fahrer wollten die letzte sich ihnen bietende Chance unbedingt noch nutzen. So bestand die erste vorübergehend stabile Ausreißergruppe aus 32(!) Mann. Mit dabei auch Sam Bennett (Deceuninck), Matteo Trentin (CCC) und Peter Sagan (Bora), die am frühen Zwischensprint die ersten drei Plätze belegten. Im Anstieg zum Cormet de Roselend (18,6 km à 6,1%) wurde dann aber vorne ausgesiebt: Noch 19 Fahrer erreichten gemeinsam die erste der fünf Bergwertungen des Tages. Marc Hirschi (Sunweb) und Richard Carapaz (Ineos) setzten sich im Sprint um die Punkte leicht vom Rest der Gruppe ab und zogen in der Abfahrt weiter durch. Auf dem Weg zur Côte de la route des Villes (3,2 km à 6,6%) konnten Pello Bilbao (Bahrain), Nicolas Edet (Cofidis) und Carapaz' Teamkollege Michal Kwiatkowski noch zu den beiden aufschließen, bevor der Abstand zu den anderen Fahrern zu groß wurde.

Die 19 Ausreißer im Überblick:
Carapaz + Castroviejo + Kwiatkowski (INS), Peters (ALM), Jungels (DQT), Molard + Reichenbach (GFC), Bilbao + Caruso (TBM), Cataldo + Oliveira + Verona (MOV), Geschke (CCC), Edet + Herrada (COF), Sanchez (AST), De Gendt (LTS), Hirschi + Roche (SUN)

Am Ende bleiben nur noch die Ineos-Fahrer
Nicht weit vom Gipfel des Col des Saisies (14,6 km à 6,4%) entfernt, verlor die Gruppe schon wieder einen Fahrer, Edet kam nicht mehr hinterher. In der Abfahrt erwischte es den nächsten, diesmal Hirschi. Der Schweizer, der die ersten drei Bergwertungen für sich entschieden hatte, kam in einer Kurve zu Fall. Er stieg wieder aufs Rad und kämpfte weiter, konnte aber nicht noch einmal zu den Führenden aufschließen. Eine kleine Belohnung für seinen Einsatz erhielt er aber in Form seiner bereits dritten(!) Auszeichnung zum kämpferischstem Fahrer einer Etappe. Weiter ging es über den Col des Aravis (6,7 km à 7,0%) und dann zum schwersten Anstieg des Tages auf die Montée du plateau des Glières (6,0 km à 11,2%), wo schließlich auch Bilbao dem Ineos-Pärchen nicht mehr folgen konnte. Auch von den Favoriten, die mit neun Minuten Rückstand an diesen Berg gekommen waren, drohte Carapaz und Kwiatkowski keine Gefahr mehr. Weil der Ecuadorianer genügend Punkte gesammelt hatte, um die Führung im Bergklassement zu übernehmen, durfte am Ende Kwiatkowski seinen ersten Grand-Tour-Etappensieg feiern.

Yates und Uran verlieren Zeit, Porte kommt zurück
Aus dem Hauptfeld der Favoriten attackierte an der Montée du plateau des Glières Mikel Landa (Bahrain), der als Siebter der Gesamtwertung keine halbe Minute von Position vier entfernt war. Sein Teamkollege Caruso, einer der 19 ursprünglichen Ausreißer, unterstützte ihn dabei. Zwar wurden die beiden unmittelbar vor der Bergwertung wieder von der Gruppe um das Gelbe Trikot eingeholt, die bis dahin jedoch deutlich geschrumpft war. Nicht mehr zu ihr gehörten unter anderem die Nummern fünf und sechs der Gesamtwertung, Adam Yates (Mitchelton) und Rigoberto Uran (EF). Und auf dem 1800 Meter langen Schotterabschnitt direkt im Anschluss an die Bergwertung erlitt auch noch der Gesamtvierte Richie Porte (Trek) einen Defekt. Aus diesem Trio gelang es lediglich Porte, sich nach einer Weile wieder in die Favoritengruppe zurück zu kämpfen. Diese finishte rund zwei Minuten nach dem Duo Kwiatkowski/Carapaz und zweieinhalb Minuten vor der nächsten Gruppe um Yates und Uran. Den Sprint um die letzte Zeitgutschrift gewann Wout Van Aert (Jumbo).

Landa und Mas rücken zwei Plätze nach vorn
Eine Tempoverschärfung von Tadej Pogacar (UAE) an der Montée du plateau des Glières hatte dem Tour-Leader Primoz Roglic (Jumbo) nichts anhaben können und so verteidigte der Slowene den Vorsprung von 57 Sekunden auf seinen Landsmann. Dritter bleibt mit 1:27 Minute Rückstand und ähnlich großem Abstand zum nächsten Fahrer Miguel Angel Lopez (Astana). Landa verbessert sich, wie übrigens auch Enric Mas (Movistar), letztlich um zwei Plätze, sie sind nun Fünfter und Sechster, haben Yates und Uran verdrängt. In der Bergwertung hat Carapaz jetzt zwar mit 74 Punkten die Nase vorn, doch Pogacar (72) und Roglic (67) könnten ihn mit einem guten Bergzeitfahren noch überholen.

-> Zum Resultat

Vor dem Bergzeitfahren gibt es aber erst einmal noch die hügelige 19. Etappe, die einigen Sprintern liegen könnte, aber auch Ausreißern die Chance auf einen Erfolg bietet.

Video der Zielankunft






Die Ineos-Teamkollegen Richard Carapaz und Michal Kwiatkowski freuen sich über ihren Doppelsieg (Foto: twitter.com/kwiato)
Die Ineos-Teamkollegen Richard Carapaz und Michal Kwiatkowski freuen sich über ihren Doppelsieg (Foto: twitter.com/kwiato)

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