|
|||
Start >
Historie 1930-1939 Nationalmannschaften, der Bergpreis und der neue Renndirektor |
|||
27.06.2006 | |||
1930-1939 Nationalmannschaften, der Bergpreis und der neue RenndirektorAutor: Text: Jannes Wellnitz (Jayjay), Statistiken: Felix Griep (Werfel)Anfang der 30er Jahre gab es zwei entscheidende Neuerung bei der Tour de France. Die Fahrer traten für ihre Nationalmannschaften an und es wurde die Mannschaftswertung in Form von gelben Mützen verliehen. Die erste Siegermannschaft wurde Frankreich und zusätzlich gewann auch ein Franzose die Gesamtwertung. André Leducq siegte 1930 nach 21 Etappen und 4818km vor dem Italiener Learco Guerra. Die zweite Neuerung war die Einführung der Werbekarawane, die eine weitere Attraktion für die Zuschauer bedeutete und sich auch finanziell positiv auf die gesamte Tourorganisation auswirkte. 1933 wurde der Bergpreis als Sonderwertung bei der Tour eingeführt. Er soll die Fahrer würdigen, die speziell die Berge am schnellsten befahren. So ist es meistens nicht der Gesamtsieger, der den Bergpreis gewinnt, sondern ein kleiner und leichter Bergfahrer. Im Jahr 1933 gewann diesen Bergpreis als erster der Spanier Vicente Trueba, der in der Gesamtwertung nur Sechster wurde, weit hinter dem französischen Sieger Georges Speicher. Während in den ersten fünf Jahren des Jahrzehnts die Franzosen die Gesamtwertung beherrschten, schlugen die Belgier 1935/36 durch Siege der nicht verwandten Romain Maes und Sylvère Maes zurück. Aber auch in der Organisation gab es eine Umstrukturierung. Tourdirektor Desgrange setzt Jacques Goddet, den Sohn von Victor Goddet, im Jahr 1936 als neuen Renndirektor ein. Dieser übernahm ab 1940 auch die Tourdirektion von Desgrange. Er war technischen Neuerungen aufgeschlossen und erlaubte schon im Jahr 1937 die Benutzung einer Gangschaltung. Diese wurde vom Franzosen Roger Lapébie am besten genutzt, der die Tour in diesem Jahr gewann. Am Rande: - 1932 kam Kurt Stöpel als erster und für lange Zeit einziger deutsche Fahrer in Paris als Zweiter der Gesamtwertung auf das Treppchen - 1935 kam der Spanier Francisco Cepeda bei der Abfahrt vom Galibier nach einem Sturz ums Leben - 1937 erreichte Léo Amberg als erster Schweizer das Treppchen mit Rang drei - 1938 gewann der Italiener Gino Bartali seine erste Tour de France Die Statistiken des Jahrzehnts: 1930 Distanz: 4818 km, Starter: 100, im Ziel: 59 1. André Leducq (Fra) 172h12'16" (27,978 km/h) 2. Learco Guerra (Ita) + 14'13" 3. Antonin Magne (Fra) + 16'03" Mannschaft: Frankreich 1931 Distanz: 5095 km, Starter: 81, im Ziel: 35 1. Antonin Magne (Fra) 177h10'03" (28,735 km/h) 2. Jef Demuysere (Bel) + 12'56" 3. Antonio Pesenti (Ita) + 22'51" Mannschaft: Belgien 1932 Distanz: 4520 km, Starter: 80, im Ziel: 57 1. André Leducq (Fra) 154h11'49" (29,313 km/h) 2. Kurt Stoepel (Ger) + 24'03" 3. Francesco Camusso (Ita) + 26'21" Mannschaft: Italien 1933 Distanz: 4395 km, Starter: 80, im Ziel: 40 1. Georges Speicher (Fra) 147h51'37" (29,732 km/h) 2. Learco Guerra (Ita) + 4'01" 3. Giuseppe Martano (Ita) + 5'08" Berg: Vicente Trueba (Esp) Mannschaft: Frankreich 1934 Distanz: 4363 km, Starter: 60, im Ziel: 39 1. Antonin Magne (Fra) 147h13'58" (30,360 km/h) 2. Giuseppe Martano (Ita) + 27'31" 3. Roger Lapébie (Fra) + 52'15" Berg: René Vietto (Fra) Mannschaft: Frankreich 1935 Distanz: 4338 km, Starter: 93, im Ziel: 46 1. Romain Maes (Bel) 141h32'00" (30,650 km/h) 2. Ambrogio Morelli (Ita) + 17'52" 3. Félicien Vervaecke (Bel) + 24'06" Berg: Félicien Vervaecke (Bel) Mannschaft: Belgien 1936 Distanz: 4438 km, Starter: 90, im Ziel: 43 1. Sylvère Maes (Bel) 142h47'32" (31,045 km/h) 2. Antonin Magne (Fra) 26'55" 3. Félicien Vervaecke (Bel) + 27'53" Berg: Julian Berrendero (Esp) Mannschaft: Belgien 1937 Distanz: 4415 km, Starter: 98, im Ziel: 46 1. Roger Lapébie (Fra) 138h58'31" (31,768 km/h) 2. Mario Vicini (Ita) + 7'17" 3. Leo Amberg (Sui) + 26'13" Berg: Félicien Vervaecke (Bel) Mannschaft: Frankreich 1938 Distanz: 4694 km, Starter: 96, im Ziel: 55 1. Gino Bartali (Ita) 148h29'12" (31,565 km/h) 2. Félicien Vervaecke (Bel) + 18'27" 3. Victor Cosson (Fra) + 29'26" Berg: Gino Bartali (Ita) Mannschaft: Belgien 1939 Distanz: 4224 km, Starter: 79, im Ziel: 49 1. Sylvère Maes (Bel) 132h03'17" (31,986 km/h) 2. René Vietto (Fra) + 30'38" 3. Lucien Vlaemynck (Bel) + 32'08" Berg: Sylvère Maes (Bel) Mannschaft: Belgien B (Belgien war mit zwei Teams am Start) |
|||
|
|||
27.06.2006 | |||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |