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1920-1929 Die Belgier können es nicht lassen, Henri der König und der ewige Rekord
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27.06.2006

1920-1929 Die Belgier können es nicht lassen, Henri der König und der ewige Rekord

Autor: Text: Jannes Wellnitz (Jayjay), Statistiken: Felix Griep (Werfel)

   Die 20er Jahre machten genau dort weiter, wo das Jahrzehnt vorher geendet hatte, mit belgischen Siegern. 1920 gewann Philippe Thys zum dritten mal die Tour, er war der erste und für lange Zeit einzige, dem dieses Kunststück gelang. Auch Firmin Lambot konnte sich 1922 mit 36 Jahren ein weiteres mal in die Siegerliste eintragen, wobei er viel Glück hatte, da alle anderen aussichtsreich liegenden Fahrer Stürze, Pannen oder Strafen ereilten.

   Erst 1923 schlugen die Franzosen endlich wieder zurück, wie es sich Tourdirektor Desgrange schon lange gewünscht hatte. Henri Pelissier gewann die Tour de France, unterstützt von seinem Bruder Francis, am Ende, durch zwei überragende Etappensiege in den Alpen, mit über 30 Minuten Vorsprung vor dem Italiener Ottavio Bottecchia. Ganz Frankreich jubelte seinem Helden "Henri, König von Frankreich" im Prinzenpark zu und das Fest wollte nicht enden.

   In den folgenden Jahren wurde die Tour erweitert bis auf über 20 Etappen und die Rekordistanz von 5745 Kilometern. Für die Franzosen blieb Pelissiers Sieg der einzige dieses Jahrzehnts. Aber ein Luxemburger schrieb im Jahr 1928 Geschichte. Nicolas Frantz, der auch schon im Jahr zuvor den Sieg bei der Tour erreicht hatte, gewann und trug auf allen Etappen das Gelbe Trikot ohne es einmal zu verlieren. Ein Rekord, der bis heute nicht noch einmal erreicht wurde. Ähnliches gelang nur noch Ottavio Bottecchia (1924) und Romain Maes (1935), die jeweils auf der ersten Etappe Gelb eroberten und nicht mehr abgaben. Aber nur Frantz konnte als Titelverteidiger auch zur Auftaktetappe im Trikot des Führenden antreten.

Am Rande:
- 1924 war Ottavio Bottecchia der erste italienische Toursieger, er wiederholte den Titel ein Jahr später
- In den 20er Jahren gab es fünf verschieden belgische Sieger
- Zwischen 1924 und 1929 erreichte nur ein Franzose einen Podestplatz (André Leducq 1928 als Drittplatzierter)


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Die Statistiken des Jahrzehnts:

1920
Distanz: 5503 km, Starter: 113, im Ziel: 22
1. Philippe Thys (Bel) 228h36'13" (24,072 km/h)
2. Hector Heusghem (Bel) + 57'21"
3. Firmin Lambot (Bel) + 1h39'35"

1921
Distanz: 5484 km, Starter: 123, im Ziel: 38
1. Léon Scieur (Bel) 221h50'26" (24,720 km/h)
2. Hector Heusghem (Bel) + 18'36"
3. Honoré Barthélémy (Bel) + 2h01'00"

1922
Distanz: 5375 km, Starter: 120, im Ziel: 38
1. Firmin Lambot (Bel) 222h08'06" (24,488 km/h)
2. Jean Alavoine (Fra) + 41'15"
3. Félix Sellier (Bel) + 42'02"

1923
Distanz: 5386 km, Starter: 139, im Ziel: 48
1. Henri Pelissier (Fra) 222h15'30" (24,233 km/h)
2. Ottavio Bottecchia (Ita) + 30'41"
3. Romain Bellenger (Fra) + 1h04'43"

1924
Distanz: 5425 km, Starter: 157, im Ziel: 60
1. Ottavio Bottecchia (Ita) 226h18'21" (23,972 km/h)
2. Nicolas Frantz (Lux) + 35'36"
3. Lucien Buysse (Bel) + 1h32'13"

1925
Distanz: 5430 km, Starter: 130, im Ziel: 49
1. Ottavio Bottecchia (Ita) 219h10'18" (24,775 km/h)
2. Lucien Buysse (Bel) + 54'20"
3. Bartolomeo Aimo (Ita) + 56'37"

1926
Distanz: 5745 km, Starter: 126, im Ziel: 41
1. Lucien Buysse (Bel) 238h44'25" (24,064 km/h)
2. Nicolas Frantz (Lux) + 1h22'25"
3. Bartolomeo Aimo (Ita) + 1h22'51"

1927
Distanz: 5340 km, Starter: 142, im Ziel: 39
1. Nicolas Frantz (Lux) 198h16'42" (26,836 km/h)
2. Maurice Dewaele (Bel) + 1h48'21"
3. Julien Vervaecke (Bel) + 2h25'06"

1928
Distanz: 5377 km, Starter: 162, im Ziel: 41
1. Nicolas Frantz (Lux) 192h48'58" (27,886 km/h)
2. André Leducq (Fra) + 50'07"
3. Maurice Dewaele (Bel) + 56'16"

1929
Distanz: 5286 km, Starter: 155, im Ziel: 60
1. Maurice Dewaele (Bel) + 186h39'16" (28,320 km/h)
2. Giuseppe Pancera (Ita) + 44'23"
3. Jef Demuysere (Bel) + 57'10"


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Der erste Dreifachsieger, der
Der erste Dreifachsieger, der "König" und der erste Italienische Toursieger:
Philippe Thys, Henri Pelissier, und Ottavio Bottecchia

Eine ganze Tour in Gelb: Nicolas Frantz
Eine ganze Tour in Gelb: Nicolas Frantz

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