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Tosatto holt sich die 18. Etappe - Favoriten schonen sich für Showdown
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21.07.2006

Tosatto holt sich die 18. Etappe - Favoriten schonen sich für Showdown

Info: Tour de France 2006
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Der Italiener Matteo Tosatto gewinnt die 18. Etappe von Morzine nach Mâcon über 197 Kilometer vor Cristian Moreni und Gerolsteiner-Profi Ronny Scholz. Sie fuhren ursprünglich in einer 15-Mann starken Spitzengruppe.

Nach den teilweise kurios verlaufenden Etappen in den vergangenen Tagen schaute man gespannt auf die heutige 18. Etappe, auch wenn das Profil eigentlich wie geschaffen war für einen Massensprint oder eine Ausreißergruppe.
Nach langem hin und her bildete sich schließlich eine Gruppe aus 15 Fahrern, in der unter anderem bekannte Namen wie Flecha (Rabobank), Aerts (DVL), Zabriskie (CSC) oder Calzati (AG2R), der bereits eine Etappe bei dieser Tour gewinnen konnte, vertreten waren. Aus deutscher Sicht erfreulich, das Patrick Sinkewitz (T-Mobile) am dritten Tag nacheinander in einer Ausreißergruppe vertreten war sowie Gerolsteiner mit gleich 2 Fahrern: Ronny Scholz, dem Schwiegersohn des Sportlichen Leiters Michael Holczer, sowie Levi Leipheimer, dem 18. des Gesamtklassements. Mit großen Ambitionen in die Tour gestartet, wollte er nach vielen Enttäuschungen wenigstens eine Etappe gewinnen. Bei jeder andere Tour hätte man nun eine langweilige Etappe erwartet – aber bei dieser Tour hatten schon viele eigentlich aussichtslos zurückgefallene Fahrer im Gesamtklassement wieder nach vorne aufgeschlossen, so blieb eine gewisse Anspannung was da kommen möge vorhanden.

Saunier Duval muss Nachsitzen
Im Feld organisierte die Mannschaft Saunier Duval die Nachführarbeit. Zu Beginn von Liquigas und Lampre unterstützt, arbeitete die gesamte Mannschaft inklusive ihres eigentlichen Kapitäns Gilberto Simoni vorne im Wind. Zunächst sank der Vorsprung der Ausreißer, der nie die 5 Minuten Marke erreichte, bis an die 3 Minuten, doch näher sollte man der Fluchtgruppe nicht mehr kommen, die schließlich wieder weiter davon ziehen konnte. Doch Saunier Duval drosselte das Tempo nicht, obwohl die Chancen nach vorne aufzuschließen schwanden – dies muss wohl als Strafmaßnahme ihres Sportlichen Leiters gewertet werden, da seine Mannschaft bei dieser Tour noch keine Erfolge verbuchen konnte außer an einigen Tagen das Bergtrikot auf den Schultern von de la Fuente gehabt zu haben und am heutigen Tag hatte man erneut eine große Fluchtgruppe verpasst. Dabei hatte zu Beginn des Rennens noch ihr Mann David Millar die erste Attacke lanciert.

Spitzengruppe uneins
Schon mehr als 50 Kilometer vor dem Ziel beginnen die Attacken in der Spitzengruppe. Calzati versucht es mehrfach vergebens, dafür schaffen wenig später Isasi (Euskaltel) und Leipheimer den Absprung. Beide Sportgruppen wollten unbedingt den ersten Etappensieg in diesem Jahr. Doch die Verfolger formierten sich noch einmal so das 20 Kilometer vor dem Ziel alle 15 wieder vereint waren. Bald darauf setzte Ronny Scholz die entscheidende Attacke. Lediglich Moreni und Tosatto können noch aufschließen, dahinter bilden sich immer neue Gruppen, vor allem Sinkewitz versuchte zusammen mit Geichgesinnten noch den Anschluss herzustellen – vergebens.

Italiener cleverer als Scholz
Gegen zwei Italiener hatte Scholz einen schweren Stand. Die meiste Führungsarbeit überließen sie dem Deutschen, der im Gegensatz zu ihnen nur selten so nah an einem Etappensieg schnuppern durfte. Zwar versucht sich Scholz 2 Kilometer noch einmal zu lösen, doch sie ließen ihn nicht mehr entscheidend weg. Wohl wissend, im Sprint keine Chance zu haben, zog er schließlich den anderen beiden den Sprint an und gab sich somit geschlagen. Am Ende erreicht er so aber einen respektablen 3. Rang, während sich Tosatto am Ende deutlich gegen Moreni aus der ersten Position im Sprint durchsetzt und damit Quickstep doch noch den ersehnten Etappensieg bescherrt, den ihr Topssprinter Tom Boonen nicht erzielen konnte.
Mit einem Stundenmittel von über 46km/h zeigten die Fahrer auch nach den anstrengenden Bergetappen keine Müdigkeit trotz erneut enorm heißer Temperaturen, teilweise wurden bis zu 40 Grad gemessen.

Eisel gewinnt Sprint des Hauptfeldes, Favoriten zeitgleich
Angeführt von T-Mobile näherte sich das Hauptfeld dem Ziel in Mâcon. Sie versuchten den 10. Gesamtrang von Michael Rogers gegen Leipheimer zu verteidigen, was auch gelang. Den Sprint des Hauptfeldes gewann der Österreicher Bernhard Eisel, Erik Zabel wurde 18.

McEwen, nach dem heutigen Ausstieg von Oscar Freire, der wegen einer Krankheit nicht zur Etappe angetreten war, beteiligte sich nicht am Schlusssprint, ist ihm der Sieg im Kampf ums Grüne Trikot rechnerisch doch nicht mehr zu nehmen. Zabel rangiert nun auf Rang 2.

Tour spannend bis zum Schluss
In der Gesamtwertung gab es in den Top 10 keine Veränderungen. Somit wird es morgen beim Zeitfahren über 57 Kilometer von Le Creusot nach Montceau-les-Mines zum Showdown um den Toursieg zwischen dem Mann in Gelb, Oscar Pereiro, Carlos Sastre sowei dem Favoriten auf Grund seiner eigentlich besten Zeitfahrfähigkeiten, Flyd Landis, kommen. Andreas Klöden will mit einem guten Zeitfahren seine minimalen Chancen auf einen Podestplatz noch wahrnehmen.

-->Ergebnisse und Wertungen - Etappe 18


Matteo Tosatto


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