Vueltaetappe 8: Vinokourov macht die Sprinter nass

Info: Vuelta a España
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Der Kasache Alexandre Vinokourov, in den Diensten des neuen und umstrittenen Astana-Teams, hat, nach seinem Beinahesieg gestern, heute einen neuen Versuch gestartet und dabei die Sprinter hinter sich gelassen. Mit einer Attacke 300 Meter vor dem Ziel, an der ansteigenden Zielgeraden, gewann er vor Lamprefahrer Marzoli und dem Phonakmann Uros Murn.

Solisten unverbesserlich
Wieder einmal versuchte sich bei der diesjährigen Vuelta ein Solist als Ausreißer. Auf dem welligen Profil mit einer Bergwertung der 3. Kategorie von Ponferrada nach Lugo über 173 Kilometer versuchte es der Belgier Kevin van Impe aus der Quickstep-Mannschaft alleine.

Die 180 Fahrer hinter ihm machten heute aber keinen ruhigen Tag, sondern sorgten mit am Ende fast 45km/h im Durchschnitt für ein flottes Rennen. Ungewöhnlich auch, das sich erst nach 60 Kilometern der erste Fahrer erfolgreich vom Hauptfeld lösen konnte.

Im Feld sorgten die Sprintermannschaften für das Tempo. Dies waren in der Hauptsache die Mannschaften Milram für Zabel und Crédit Agricole für Hushovd, den Träger des blauen Trikots des Punktbesten, der auch unterwegs wieder fleißig Punkte sammelte.

Schlussrunde mit schwerem Finale
Kurz vor der 8 Kilometer langen Schlussrunde um den Zielort Lugo war der Ausreißer gestellt.
Da es zum Ziel hin leicht bergauf ging mischten am Ende auch Mannschaften wie Gerolsteiner für Rebellin fleißig vorne mit, da sich auch andere Fahrer außer den Sprintern Chancen ausrechneten.

Viele "Fremdgänger" im Sprint
Mehrere Fahrer versuchten sich am Ende noch abzusetzen. Doch Fahrer wie Oscar Pereiro waren schnell gestellt. Besser sah da schon eine Attacke von Sprinter Luca Paolini (Liquigas) anfangs der 1.400m langen, gerade verlaufenden Zielgeraden aus. Doch seine Kräfte reichten nicht bis ins Ziel. Zunächst schloss von hinten Alexandre Vinokourov auf. Der Kasache, der auf der ersten Bergetappe einen herben Rückschlag im Kampf um die Gesamtwertung hinnehmen musste und der gestern 200 Meter vor dem Ziel noch in Führung gelegen hatte, bevor noch 5 Konkurrenten aufschließen und sogar vorbeifahren konnten, attackierte 300 Meter vor dem Ziel und sicherte sich den Sieg. Wie bei der Tour 2005 auf der Abschlussetappe in Paris schlug er damit die Sprinter, von denen auf Grund der schwere des Schlussabschnittes viele aber erst gar nicht ins Etappenfinale eingreifen konnten.
Hinter "Vino", der seinen insgesamt zweiten Vueltasieg einfahren konnte, ersprintete sich der Italiener Ruggero Marzoli von Lampre-Fondital den 2. Platz mit einer Sekunde Rückstand vor Uros Murn von Phonak. Damit konnte noch keine Sportgruppe zwei Tagessiege in diesem Jahr landen. Erik Zabel wurde am Ende 6.hinter Hushovd und Bettini.
Guter 8. wurde Thomas Ziegler (T-Mobile) vor den Gerolsteinerprofis Andrea Moletta und Davide Rebellin.

Gesamtwertung unverändert vor Königsetappe
In der Gesamtwertung verteidigte der junge Discoveryfahrer Janez Brajkovic die Führung vor Alessandro Valverde, der heute 12. wurde, vor der morgigen Königsetappe von A Fonsagrada nach Alto de La Cobertoria über 206km und nicht weniger als 6 Bergwertungen.

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