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17. Vueltaetappe: "Vino" stürmt beim Sieg von Danielson ins Goldene Trikot
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13.09.2006

17. Vueltaetappe: "Vino" stürmt beim Sieg von Danielson ins Goldene Trikot

Info: Vuelta a España
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Tom Danielson (Discovery Channel) ist der Sieger der 17. Etappe der Vuelta a Espana und dennoch nur einer von mehreren Gewinnern. Auf der wohl spannensten Etappe der diesjährigen Spanienrundfahrt startete die Astana-Mannschaft eine Großattacke auf das Goldene Trikot von Alejandro Valverde und errang es am Ende in Person von Alexandre Vinokourov.

Favoriten gleich zu Beginn gefragt
Die 17. Etappe von Adra nach Granada über 167 Kilometer darf wohl zurecht als die spannensten Etappe der diesjährigen Vuelta bezeichnet werden. Zwar bot das Profil mit einem Berg der ersten Karegorie zu Beginn sowie einem weiteren 20 Kilometer vor dem Ziel nicht das vermeintlich ideale Terrain um ernsthafte Attacken auf die vorderen Platzierungen in der Gesamtwertungen zu erwarten. Doch von Anfang an ging es richtig zur Sache. Daniele Nardello (T-Mobile) leitete eine Reihe von Attacken ein. Immer wieder dabei T-Mobile mit Nardello und Scott Davis, aber auch Daniel Becke (Milram) und Torsten Hiekmann und Heinrich Haussler (Gerolsteiner) befanden sich in einer ersten 33 Fahrer starken Gruppe. Deren Zusammensetzung wechselte ständig, vor allem Martinez und Caucchioli waren auf die Bergwertungspunkte aus, da sie beide das Trikot noch erringen wollen. Am Ende des Anstieges Alto del Bondon waren gar die Klassementfahrer in der Spitzengruppe. Aus den Top 10 fehlte nur Danilo di Luca. Martinez sicherte sich schließlich in einem famosen Sprintduell die Wertung und damit vorerst das Bergtrikot.

Feld früh aufgesplittert
In der Abfahrt setzen sich dann Lars Ytting-Bak, Stepane Goubert, Dimitri Fofonov, Tom Danielson, Eric Leblacher und Sergio Paulinho ab. Danielson als Gesamt-10. war dabei durchaus zu beachten. Die Verfolger, eine Gruppe um die Favoriten, die im Laufe der Etappe wieder auf 50-60 Fahrer anwuchs, wurde angeführt von Caisse-d'Epargne für Valverde. Zu diesem Zeitpunkt waren sie noch zu einigen Späßen aufgelegt, rechneten sie doch anscheinend nicht mit dem was da noch kommen sollte. Viel mehr als 4 Minuten konnten die Spitzenreiter nicht an Vorsprung heraus fahren, Bak und Paulinho fungierten wohl auch mehr als Aufpasser für CSC (Sastre) und Astana (Vinokourov).

Astana bläßt zu Attacke
Im letzten Anstieg ging es dann hoch her. Zunächst sorgte CSC für ein hohes Tempo, auch weil Sastre sich wohl nicht so gut fühlte und Attacken der Gegner verhindern wollte. Doch Astana holte zum großen Schlag aus. Zunächst attackierte der kasachische Meister Andrey Kashechkin, Jose Angel Gomez Marchante gesellte sich zu ihm, wodurch die Gruppe um das Goldene Trikot gesprengt wurde. Währenddessen war an der Spitze des Rennens einzig und allein Tom Danielson verblieben.

Kampf der Giganten
Valverde kontrollierte das Rennen, Kashechkin kam nie weiter als 20 Sekunden weg. Dessen Teamkollege Vinokourov wartete aber nur auf den richtigen Moment um seine große Stärke auszuspielen: das Attackieren! Mit einem unwiderstehlichen Antritt ließ er Sastre und Valverde stehen und schloss schnell zu seinem Teamkollegen auf. Dazu gesellte sich noch deren Teamkollege Paulinho aus der ehemaligen Spitzengruppe. Valverde dahinter hatte wie Sastre keinen Helfer mehr dabei, konnte auf Sastres Hilfe auf Grund dessen Schwäche aber nicht zählen. Kurz vor der Kuppe des Berges startete er eine Konterattacke und jagte dem Astana-Express hinterher. In der Abfahrt nahm er volles Risiko und es sah nach dem erneuten Zusammenschluss aus, immerhin waren noch gut 20 Kilometer zu absolvieren. Doch als er gerade Kashechkins Hinterrad erreicht hatte startete Vinokourov eine erneute Attacke, die Valverde nicht kontern konnte.

Kampf Mann gegen Mann
Während "Vino" entschlossen dem Führenden im Rennen nachjagte um Valverde möglichst viel Zeit im Kampf um Gold abzunehemen, versuchte dieser den Abstand so gering wie möglich zu halten. Sastre dahinter versuchte wiederum nach vorne aufzuschließen. Die beiden Spanier baten immer wieder um die Hilfe ihrer Gruppenkollegen, doch vergebens. Der ehemalige T-Mobile-Profi Vinokourov fuhr unbeiirt sein Tempo und schloss 6 Kilometer vor dem Ziel zu Danielson auf. Dahinter formierte sich schon über eine Minute zurück eine Gruppe um Valverde, Sastre, Sanchez und einigen weiteren Fahrer. Doch Valverde hatte die Hauptarbeit zu leisten, da Sanchez sich bald darauf nach vorne absetzte.

Vino stärker als der Rest
Im Schlussspurt siegte Danielson verdient, auch weil Vinokourov einzig und alleine die Zeit im Auge hatte und auf den Etappensieg keinen so großen Wert legte. Der dritte Platz ging mit 1.10 Minuten Rückstand an den Basken Sanchez.
Nun schaute alles gebannt auf die Zeitanzeige im Ziel. Valverdes Kräfte schwanden und er drohte sein Trikot zu verlieren. Angeführt von Kashechkin erreichte die Gruppe 1.39 nach "Vino" das Ziel - zu spät! Mit einer tollen Mannschaftstaktik und einem gewaltigen Kraftakt entriss der Kasache dem Spanier das Leadertrikot.
Zweiter mit 9 Sekunden Rückstand ist nur Valverde, Sastre verteidigte Platz 3. Danielson verbesserte sich mit dem Sieg von 10 auf 6.

Morgen erneut schwere Bergetetappe
Morgen wartet die letzte schwere Bergetappe mit Start in Granada. Nach 153km wartet dann in Sierra de la Pandera noch einmal eine Bergankunft auf die Fahrer. Dies dürfte die letzte Chance vor dem Zeitfahren am Samstag sein für die Konkurrenz Vinokourov das Trikot noch einmal abzujagen.

-->Resultate - Vuelta a España - Etappe 17


Vino am Ziel seiner Träume (Fotoquelle: http://www.lavuelta.com/)


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