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Robbie McEwen sprintet Konkurrenz davon
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08.07.2007

Robbie McEwen sprintet Konkurrenz davon

Info: Tour de France
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Robbie McEwen hat den ersten Massensprint der Tour de France 2007 und damit die 1. Etappe gewonnen. Im britischen Canterburry verwies der zuvor schon abgehängt geglaubte Australier den Norweger Thor Hushovd und den Belgier Tom Boonen deutlich auf die Plätze. Robert Förster und Marcus Burghardt sprinteten in die Top 10. Der Schweizer Fabian Cancellara verteidigte wie erwartet das Maillot Jaune.

David Millar präsentiert sich seinen Fans
Nach dem Aufgalopp beim Prologzeitfahren gestern in London ging es heute von dort auf die erste, 203 Kilometer lange Etappe nach Canterbury. Viele Teams, die kein Hotel in London hatten, mussten früh anreisen, um trotz der vielen Absperrungen und vielen Menschen rechtzeitig am Start zu stehen. Nach dem Startschuss des Londoner Bürgermeisters gab es wie erwartet direkt viele Attacken, vor allem Cofidis und Agributel zeigten sich besonders aktiv. Die entscheidende Attacke ging aber vom Briten David Millard (Saunier Duval) aus, der gestern im Prolog zwar in die Top 15 kam, aber eine Platzierung ganz vorne verpasste. Seine Begleiter ließ er schnell stehen und angefeuert von wieder deutlich mehr als einer Million Zuschauern bei schönem Wetter hielt er eine 4köpfige Verfolgergruppe lange auf Distanz, erst als diese genügend Vorsprung vor dem von CSC kontrollierten Feld hatte, ließ er sich einholen von Stephane Auge (Cofidis), Freddy Bichot (Agributel), Alexandr Kuschynski (Liquigas) und dem von Milram kurzfristig nominierten Andrej Grivko. Im Feld, in dem der Schweizer Fabian Cancellara stolz sein Maillot Jaune präsentierte, ließen sich die Sprintermannschaften vorne lange nicht blicken, CSC sorgte aber dafür, dass das Quintett keine 6 Minuten Vorsprung herausfahren konnte.

Quintett auf verlorenem Posten
Während David Millar mit dem Gewinn der ersten zwei Zwischensprintwertungen eine Verbesserung in der Gesamtwertung bis auf Platz 3 erreichte, schickten die Sprinterteams Predictor-Lotto, Quickstep und Crédit Agricole nach und nach Fahrer an die Spitze des Feldes. Früh stand fest das die Ausreißer keine Chance auf den Tagessieg haben würden, daher kämpften sie um das erste Bergtrikot der Tour 2007. Grivko und Millar ließen sich nach einer Attacke in der Spitze 40 Kilometer vor dem Ziel zurückfallen, die anderen drei kämpften bis knapp 25 Kilometer vor dem Ziel. Dann sprengte Auge das verbliebende Trio um sich die letzten Bergpunkte und das Wertungstrikot zu sichern, was ihm knapp von dem heran rauschenden Feld gelang. Aus diesem sicherte sich David Millar noch den zweiten Platz und führt nun punktgleich vor Auge diese Wertung an.

Sturzopfer
Leider gab es heute schon ein paar Stürze, besonders schwer erwischte es dabei den Spanier Eduardo Gonzalez von Agributel. Der 24jährige kollidierte früh im Rennen mit dem vor ihm bremsenden Teamwagen von Caisse d’Epargne und durchschlug dabei die Heckscheibe. Was für Verletzungen er davon trug, ist noch nicht bekannt, für ihn war seine zweite Tour damit früh zu Ende. Alle anderen Stürze gingen glimpflicher ab, 188 Fahrer erreichten das Etappenziel, darunter alle 54 Tourneulinge, mehr als doppelt so viele wie in all den letzten Jahren.

Sprintermannschaften aufs Ziel fixiert
Saunier Duval übernahm, nach dem Millar eingeholt war, das Kommando im Feld. Pech hatten die schnellen Männern Robbie McEwen und Shootingstar Mark Cavendish, die beide etwa 20 Kilometer vor dem Ziel zurück fielen. Während der Australier nach Sturz mit Hilfe seiner Mannschaft 6 Kilometer vor dem Ziel wieder ins Feld geführt wurde, kosteten dem britischen Hoffnungsträger mehrere Radwechsel nacheinander und die anschließende Verfolgung wertvolle Kraft, er schaffte es als Solist nicht zurück ins Feld. Dennoch unterstütze Marcus Burghardt die Lampremannschaft 15 Kilometer bei der Nachführarbeit.

Keine Attacken aus dem Feld
Erst 3 Kilometer vor dem Ziel zeigte sich die Milrammannschaft mit Erik Zabel vorne. Im kurvigen Etappenfinale überraschte Robert Hunter mit einem sehr frühen Antritt und brachte die Ordnung durcheinander. Das langsamer werdende Tempo nutze Robbie McEwen, der mit einem enormen Geschwindigkeitsüberschuss an allen vorbei flog und deutlich gewann. Dahinter passierten Thor Hushovd und Tom Boonen die Ziellinie, auf Platz 4 folgte etwas überraschend Sébastien Chavanel.

Die Fahrer des Sendegebietes mischten gut vorne mit. Robert Förster (Gerolsteiner) belegte den guten 6. Platz, Marcus Burghardt schaffte trotz seiner Führungsarbeit als Nichtsprinter einen hervorragenden 8. Rang noch vor dem eigentlichen T-Mobilesprintkapitän Bernard Eisel (11.), Erik Zabel blieb Rang 13.

McEwen konnte seinen Sieg kaum glauben: "Das war eines meiner besten Rennen. Ich fühlte mich nicht gut. Bin gestürzt. Meine Teamkollegen haben mich zurückgebracht. Nach dem Sturz dachte ich es wäre aus. Herzlichen Dank an meine Mannschaft. Ich hatte nichts mehr zu verlieren."

Cancellara und Klöden weiter Gesamt vorne
In der Gesamtwertung blieben Fabian Cancellara und Andreas Klöden auf den ersten beiden Plätzen. David Millar verbesserte sich durch seine Flucht auf den dritten Rang.

-> Resultat und Wertungen

Vorschau auf Etappe 2
Morgen erreicht das Feld endlich Frankreich. Von Dunkerque machen sich die Fahrer aber über 168,5km auf den Weg ins belgische Gent, kein Berg stellt sich den Fahrern in den Weg. Man darf mit dem zweiten Massensprint rechnen. Unsere Etappenvorschau HIER.

Führender Gesamtwertung: Fabian Cancellara (CSC)

Führender Sprintwertung: Robbie McEwen(PRL)

Führender Bergwertung: David Millar (SDV)

Bester Jungprofi: Vladimir Gusev (DSC)



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