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Gert Steegmanns düpiert seinen Kapitän Tom Boonen und gewinnt
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09.07.2007

Gert Steegmanns düpiert seinen Kapitän Tom Boonen und gewinnt

Info: Tour de France
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Zweite Etappe, zweiter Massensprint der Tour de France 2007: Der eigentlich als Sprintanfahrer vorgesehene Gert Steegmanns gewinnt vor seinem Quickstep-Kapitän Tom Boonen die 2. Etappe. Dritter wird Filippo Pozzato. Ein schlimmer Massensturz 2 Kilometer vor dem Ziel teilte das Feld. Fabian Cancellara verteidigte sein Gelbes Trikot auch heute ungefährdet, trug aber bei dem Sturz eine Armverletzung davon, sein morgiger Start ist fraglich.

Tour erreicht Fankreich
Die Tour de France ist endlich in Frankreich angekommen. Nach der gestrigen Etappe gab es einen Transfer für die Fahrer aufs europäische Festland, so das der Etappenstart im französischen Dunkerque erfolgen konnte. Die 168,5 Kilometer führten aber direkt wieder ins Ausland, das Ziel lag im belgischen Gent . Anders als am Vortrag gingen es die Fahrer etwas ruhiger an. Nach 18 Kilometern startete Marcel Sieberg (Milram) eine Attacke, kurze Zeit später gesellten sich der Baske Ruben Perez (Euskaltel) und Cedric Hervé (Agributel) zum größten Fahrer im Feld. CSC kontrollierte das Feld für ihren Mann in Gelb, Fabian Cancellara. So erarbeitete sich das Trio an der Spitze schnell einen Vorsprung, so dass der Baske lange Zeit die virtuelle Gesamtführung inne hatte.

Wetter meint es nicht gut mit den Fahrern
Anders als an den Tagen in England, an denen die Sonne geschienen hatte, erwischte das typische englische Wetter die Fahrer auf der heutigen Etappe. Auch waren wie erwartet etwas weniger Zuschauer an der Strecke als an den beiden ersten Tagen, dennoch war die Resonanz wieder gut.

Sieberg Motor der chancenlosen Ausreißer
Bis 6 Minuten ließ das Feld die Spitzenreiter ziehen, die die drei Zwischenwertungen fair unter sich aufteilten. Da es keinen Bergpreis gab, behielt David Millar die Führung in dieser Wertung.
Nach und nach stiegen die Sprintermannschaften in die Führungsarbeit ein. Vor allem Quickstep machte viel Arbeit, da ihr schneller Mann Tom Boonen vor dem heimischen flandrischen Publikum natürlich glänzen wollte. Auch Predicto-Lotto um den Vortagessieger Robbie McEwen sowie Crédit Agricole für Thor Hushovd engagierten sich. Dagegen zeigte sich Lampre nach dem gestrigen enttäuschenden Abschneiden seiner beiden Sprinter nicht an der Spitze des Feldes. Milram, bei dieser Tour mit einer sehr offensiven Fahrweise, war wie bereits gestern dank Marcel Sieberg nicht zur Arbeit gezwungen.

30 Kilometer vor dem Ziel lag das Trio noch 3 Minuten in Führung, das Feld hatte alles unter Kontrolle. 25 Kilometer setze Sieberg, der endschnellste Mann in der Spitze, eine Attacke, seine Fluchtkollegen konterten jedoch. In der Folge fuhr man gemeinsam weiter.

Heftiger Sturz im Etappenfinale
Das Etappenfinale war heute deutlich schwieriger als gestern. 3 Kilometer vor dem Ziel gab es eine 90Grad-Kurve, danach ging es bis 100m vor dem Ziel stetig bergan. Kurz vor der Kurve wurde das Ausreißertrio gestellt, das sich zuvor mit gegenseitigen Attacken bekämpft hatte. Rabobank und Lampre mischten nun an der Spitze des Feldes mit. 2,5km kam es dann zum großen Knall: Ein Milramfahrer fuhr eine Welle und es kam zu einem großen Massensturz, dem nur knapp 20 Fahrer entkamen. Mittem im Sturz neben T-Mobilesprinter Cavendish und Gerolsteinershoffnung Förster, auch das Gelbe Trikot.
Derweil spannte sich T-Mobile mit Kim Kirchen und Marcus Burghardt vor das Feld, ihr Sprinter Bernard Eisel sollte aber am Ende nicht die Top 10 schaffen (12.).
Vorne machte Gert Steegmanns für Tom Boonen das Tempo auf den letzten 500m. Erik Zabel konnte dem Antritt auf der ansteigenden Zielgeraden nicht folgen. Eine Lücke riess auf und der ersehnte Heimsieg eines Belgiers gelang - doch zur Überraschung aller konnte Boonen seinen ungläubig jubelnden Anfahrer nicht mehr abfangen.
Dritter wurde Liquigasmann Filippo Pozzato. Vortagessieger McEwen, der das Sprinttrikot an Boonen abgeben musste, kam als 6. vor Zabel und Heinrich Haussler ins Ziel.

Die Fahrer erreichten in kleinen Gruppen nach dem Sturz, der die ganze Straße blockierte, das Ziel. Viele trugen sichtbar Blessuren davon, erreichten zunächst einmal aber alle das Ziel. Dennoch ist fraglich, ob morgen wieder alle 188 Fahrer an den Start gehen werden. Entwarnung gab es zunächst für den spektakulär durch die Luft fliegenden Cavendish sowie Cancellara, deren Verletzungen im ersten Moment wohl schlimmer aussahen als sie sind.

Stimmen zur Etappe:
Steegmanns konnte seinen Sieg kaum glauben: "Wir haben uns heute Morgen abgesprochen und ich war als Anfahrer für Tom vorgesehen. Ich bin dann von vorn in den kleinen Zielanstieg gefahren und fühlte mich so stark, dass ich durchgezogen habe. Tom hat zu lange gewartet, um zu gewinnen. Ich habe mich umgedreht, aber es kam einfach keiner."
Die Gerolsteinersprinter strahlten nicht so wieder Sieger im Ziel. Während Robert "Frösi" Förster in den Sturz verwickelt war ("Mit 70 Kilometern pro Stunde in die Bande einzuschlagen, ist nicht ohne“), war Haussler nicht zufrieden: "Die letzten 500 m waren nicht gut, ich fuhr einfach zu weit hinten."

Gesamtwertung unverändert
Trotz seiner Sturzbeteiligung verteidigte Fabian Cancellara das Gelbe Trikot vor Andreas Klöden und David Millar. Sollten seine Verletzungen nicht so stark sein, hat er gute Karten auch morgen das Maillot Jaune zu verteidigen.

-> Resultat und Gesamtwertung

Vorschau:
Morgen geht es zurück von Belgien (Waregem) nach Frankreich (Compiègne). Es steht mit 236,5 km die längste Etappe der diesjährigen Tour auf dem Programm. Nähere Informationen zur Etappe HIER.

Führender Gesamtwertung: Fabian Cancellara (CSC)

Führender Sprintwertung: Tom Boonen (QSI)

Führender Bergwertung: David Millar (SDV)

Bester Jungprofi: Vladimir Gusev (DSC)



Quickstep-Duo jubelt (Foto: http://www.letour.fr/)




Leser-Kommentare
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