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Fabian Cancellara überragt Konkurrenz beim Prolog - Andreas Klöden 2.
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07.07.2007

Fabian Cancellara überragt Konkurrenz beim Prolog - Andreas Klöden 2.

Info: Tour de France
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Fabian Cancellara hat sein Versprechen wahr gemacht und sich als Erster in die Siegerliste der 94. Tour de France eingetragen. Begleitet von einer riesigen Zuschauermasse von nach britischen Behördenzählungen einer Million Menschen entlang der 7,9 Kilometer langen Prologstrecke im englischen London ließ der Zeitfahrweltmeister seinen Worten taten Folgen und passierte den Zielstrich nach 8.50 Minuten als Schnellster. Damit deklassierte er die Kokurrenz deutlich. Andreas Klöden fuhr ein ebenfalls starkes Rennen und erreichte mit 13 Sekunden Rückstand den zweiten Platz. George Hincapie mit weiteren 10 Sekunden Rückstand führt das Feld der am heutigen Tag Geschlagenen an. Mit seinem Sieg übernahm der Schweizer Cancellara natürlich auch das erste Maillot Jaune 2007, das er morgen dem englischen Publikum präsentieren darf.

Verdacht begleitet den Tourauftakt
Trotz der aktuellen Dopingproblematik und der Londoner Terroranschläge von vor einer Woche ließen es sich unzählige Menschen nicht nehmen, das Gastspiel zum Auftakt der Frankreichrundfahrt im englischen London zu verfolgen. Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich schon früh am morgen viele Menschen an der Strecke ein, die durch den berühmten Hyde Park und entland fast aller Sehenswürdigkeiten der britischen Hauptstadt führte. 189 Fahrer aus 21 Mannschaften starteten wie geplant in die Tour, von den großen Namen fehlte nur Alessandro Petacchi wegen eines unaufgeklärtem möglichen Dopingvergehens. Dagegen waren die Teamchefs Bjarne Riis von CSC (auf Durck der Veranstalter) und Gianluigi Stanga von Milram (auf Druck des Sponsors) nicht mit dabei auf Grund der ungeklärten Anschuldigungen im Bezug auf Doping.

Riesige Mennschenmassen feiern die Fahrer
Ohne das ganze Drumherum hätte man den Auftakt der diesjährigen Tour als sehr gelungen bezeichnen können. Die Fahrer waren sehr angetan von der tollen Stimmung (Jens Voigt: "Ein warmherziger Empfang"; Cancellara: "Das war ein großes Fest des Radsports") entlang des Parcous, der ungewöhnlich für einen Stadtkurs nur eine gefährliche Kurve enthielt, in der Stuart O'Grady nach guter Zwischenzeit zu Fall kam.
Dem Italiener Enrico Degano vom Wildcard-Team Barloworld wurde die Ehre zu Teil, um 16 Uhr (MEZ) die Tour zu eröffnen, er startete verhalten in die Tour und wurde 186.

Briten hoffen auf Heimsieg
Besonders gespannt war das englische Publikum auf David Millar (Saunier Duval) und Bradley Wiggins (Cofidis), die für einen Heimsieg sorgen sollten. Dies schafften die Briten mit den Plätzen 13 bzw. 4 am Ende nicht. Auch David Zabriskie (CSC), in den beiden letzten Jahren immer in den Top 5, verpasste den Sprung aufs Treppechen als 11.
Für den ersten großen Paukenschlag sorgte Astanas Co-Kapitän Andreas Klöden. Der Gesamt-3. aus dem letzen Jahr lag schon bei der Zwischenzeit deutlich in Führung, im Ziel deklassierte er die Konkurrenz zunächst deutlich. Alle anderen Favoriten auf den Gesamtsieg verloren auf den Deutschen in der Folge deutlich an Zeit, Alexandre Vinokourov (7.) handelte sich heute gar schon 17 Sekunden Rückstand ein. Auch die Sprinter um den Vorjahressieger Thor Hushovd spielten heute keine Rolle, war der Kurs für die meisten einfach zu lang und zu wenig anspruchsvoll.

Cancellara lässt Worten Taten folgen
Der drittletzte Starter sollte Klödens Zeit jedoch noch einmal pulverisieren. Der Zeitfahrspezialist Fabian Cancellara (CSC) demonstrierte seine momentane Vormachtstellung im Kampf gegen die Uhr nach seinen zwei Siegen bei der Tour de Suisse und dem Nationalen Zeitfahrtitel eindurcksvoll. Wie der Held "Rocky" aus seinen Lieblingsfilmen ging er kompromisslos ans Werk. In vielen Kurven war seine Fahrweise deutlich agressiver als die der Konkurrenz, so dass sich sein Vorsprung bis ins Ziel auf 13 Sekunde summierte. Es war der 50. Sieg eines Schweizers in der Geschichte der Tour de France.
Die Konkurrenz konnte mit Cancellara und auch nicht mit Klöden mithalten, Georg Hincapie (Discovery Channel) sicherte sich knapp den 3. Platz.

Fabian Cancellara mit erstem Gelb 2007
Zum zweiten Mal in seiner Karriere hat sich Fabian Cancellara das Maillot Jaune erobert. 2004 siegte er in Lüttich, musste damals aber nach nur einem Tag das Leadertrikot wieder abgeben. Dieses Mal stehen die Chancen deutlich besser, das Trikot einige Tage zu tragen. Kein Sprinter kann morgen alleine mit den zu gewinnenden Bonussekunden das Trikot übernehmen, von den vorne Platzierten ist mit keinem Angriff zu rechnen. Sollte nicht widererwarten ein Ausreißer morgen gewinnen, kann der Schweizer wohl noch mit Gelb nach Frankreich kommen. Und er verspricht zu kämpfen: "Ich bin sehr glücklich über diesen Auftakt. Jetzt hoffe ich, dass ich im Gelben Trikot nach Frankreich reise. Ich werde alles tun, um es zu verteidigen, ich werde sogar mitsprinten wie bei der Tour de Suisse."

Der Blick auf die Fahrer des Sendegebiets:
Aus Deutscher Sicht sind noch die Leistungen von Michael Rogers und Linus Gerdemann (beide T-Mobile, Plätze 20 und 21) zu erwähnen, während beim Gerolsteinerteam die Kapitäne Markus Fothen und Bernard Kohl (31. und 36.) innerhalb einer Sekunde liegen und heute auch Stefan Schumacher (38.) hinter sich ließen, der insgeheim auf den Sieg spekuliert hatte.

-> Resultat und Wertungen

Ausblick: Tour bleibt in England
Morgen müssen sich die Fahrer weiter gegen den Generalverdacht des Dopings erwehren, den englischen Fans bleibt die Tour noch für einen Tag erhalten. Über 203 flache Kilometer geht es von London nach Canterburry, wo mit einer Sprintankunft gerechnet wird. Nachdem es heute kein Brite schaffte, hoffen die Fans morgen auf den jungen Shootingstar Mark Cavendish, der den etablierten Sprinter ein Schnippchen schlagen könnte. Eine Etappenvorschau gibt es HIER.

Führender Gesamtwertung: Fabian Cancellara (CSC)

Führender Sprintwertung: Fabian Cancellara (CSC)

Führender Bergwertung: -(noch nicht vergeben)-

Bester Jungprofi: Vladimir Gusev (DSC)


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