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Tom Boonen gewinnt Etappe 6 mit kaputtem Rad und entreißt Zabel Grün

13.07.2007

Tom Boonen gewinnt Etappe 6 mit kaputtem Rad und entreißt Zabel Grün

Info: TOUR DE FRANCE
Autor: Jörg Schröder

Tom Boonen hat sich auf der 6. Etappe der Tour de France den langersehnten Tageserfolg gesichert. Erik Zabel wurde hinter den Ex-Weltmeistern Boonen und Oscar Freire 3., verlor damit nach nur einem Tag wieder das Grüne Trikot. Fabian Cancellara trägt das Maillot Jaune morgen in die Alpen.

Klöden und Vinokourov noch dabei
Die 6. Etappe von Semur-en-Auxois nach Bourg-en-Bresse über 199,5 Kilometer war die vorerst letzte Gelegenheit für die Sprinter bei der Tour de France 2007. Morgen beginnt der Kampf um das Gesamtklassement in den Bergen. Dabei sein werden dann wohl auch die Astana-Kapitäne, die sich heute nach ihren gestrigen schweren Stürzen durchbissen.

Bradley Wiggins einsam und allein
Auch heute zeigte sich die Cofidismannschaft wieder in der Attacke. Diesmal war es der Brite Bradley Wiggins, der liebend gerne als Bahnspezialist den Prolog in London gewonnen hätte. Heute hatte er jedoch Pech, das sich zunächst kein Fahrer seiner Attacke nach 2 Kilometern anschloss. Andrej Grivko (Milram) versuchte es zwischenzeitlich, doch das Feld ließ ihn nicht mehr weg. Da Wiggins vor den anstehenden Bergetappen nicht seine Reserven angreifen wollte, begnügte er sich lange Zeit mit einem Trainingstempo, wie es sein Teamchef ausdrückte. Trotzdem stieg sein Vorsprung auf in der Spitze bis 18 Minuten. 130 Kilometer vor dem Ziel stiegen dann aber die Sprintermannschaften in die Verfolgung ein, allen voran Quickstep.

Boonen nutzt die Zwischensprints
Da Wiggings alle Spezialwertungen gewann, ging es für den Rest nur noch um die weitern Plätze. Bei den Bergwertungen sammelte Sylvain Chavanel, Teamkollege von Wiggins, weitere Punkte für sein Bergtrikot, engagiert zeigte sich dabei aber auch Manuel Garate, der vielleicht an den kommenden Tagen den Angriff auf das Trikot plant. Bei den Zwischensprints entriss Tom Boonen Erik Zabel die Führung in der Sprintwertung, die der Deutsche seit gestern anführte.

Ex-Weltmeister unter sich
Durch das beständige Tempo des Feldes, an dem sich auch T-Mobile und Gerolsteiner beteiligten, schrumpfte der Vorsprung des Solisten, den auch ein Radwechsel etwas Zeit kostete. Da der Abstand aber zu schnell sank, nahm das Feld immer mal wieder die Beine hoch, so dass man den armen Wiggings erst 8 Kilometer vor dem Ziel stellte.
Wie bisher bei allen Sprintentscheidungen kam kein organisiertet Sprint zustande. Bernard Eisel (T-Mobile) zog 600m vor dem Ziel an, doch als er merkte das sein junger Teamkollege Mark Cabendish zurückgefallen war, ging er aus der Führung. Dem jungen Briten bleibt das Pech bei seiner Tourpremiere treu, kurz vor dem Ziel ereilte ihn ein Defekt. Die größten Reserven hatte am Ende der Belgier Boonen, der seine tolle Tagesform schon bei den Zwischensprints unterstrichen hatte. Er siegte deutlich vor Oscar Freire (Rabobank) und Erik Zabel (Milram). Robert Förster kam einmal mehr über einen 7. Platz nicht hinaus und war darüber nicht ganz glücklich.

Glücklich war aber Tom Boonen, dem endlich der Tagserfolg glückte bei der letzten Gelegenheit vor den Bergen. "Ich habe mit kaputtem Rad gewonnen, unglaublich," strahlte Boonen, der kurz vor dem Ziel mit Cavendish zusammenstieß, dieser fuhr ihm ins Rad und zerstörte dabei die Schaltung von Boonen.

Cancellara trägt Gelb in die Berge
Fabian Cancellara und seine CSC-Mannschaft vertedigten heute sowohl das Maillot Jaune als auch die gelben Rückennummern für das beste Team. Morgen wird der Schweizer bei der ersten Alpenetappe aber das Gelbe abgeben müssen, das er seit dem Prolog trägt. Während Boonen nun wieder Grün trägt, bleiben die weiteren Trikots bei den bisherigen Trägern. Als angriffslustigster Fahrer wurde wie erwartet Bradley Wiggins gelührt.

-> Resultate und Wertungen

Vorschau:
Die morgige 7. Etappe führt die Fahrer in die Berge. Auf der ersten und leichtesten Alpenetappe wird sich schon zeigen, wie gut die Form der Gesamtklassementfahrer ist. Spannend wird auch die Frage, in wieweit die Astanakapitäne Klöden und Vinokourov morgen mithalten können. "Vino" fuhr heute immer am Ende des Feldes und machte deutlich Zeichen, das es nicht mehr geht. Mal schaun ob das nur gepokert war vom Kasachen. Mehr zu morgigen Etappe HIER.