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Freire gewinnt zweiten Vuelta-Massensprint und übernimmt Führung
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02.09.2007

Freire gewinnt zweiten Vuelta-Massensprint und übernimmt Führung

Info: VUELTA A ESPAÑA
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Der Spanier in niederländischen Diensten Oscar Freire hat die zweite Etappe der 62. Vuelta a Espana im Massensprint in Santiago de Compostella vor dem Weltmeister Paolo Bettini und Leonardo Duque gewonnen. Daniele Bennati wurde kurz vor dem Ziel durch einen Sturz aufgehalten und konnte so sein goldenes Leadertrikot nicht verteidigen, welches nun Freire morgen auf den spanischen Straßen präsentieren wird.

Das Profil der zweiten Etappe glich sehr dem gestrigen Teilstück, denn auch das heutige durch Wellen geprägte Profil bot zwar ein paar Hügel für mutige Ausreißer, doch letztendlich war die Wahrscheinlichkeit, dass die Sprinter im berühmten Wallfahrtsort Santiago de Compostela (zuletzt 1993 Etappenort der Spanienrundfahrt) die Nase vorne haben würden, aufgrund der letzten relativ flachen 17 Kilometer recht groß. Insgesamt starteten heute in Allariz noch 188 Fahrer, womit klar war, dass es nach dem sturzbedingten Ausfall des Amerikaners Tom Danielson vom Team Discovery Channel keine weiteren Ausfälle gegeben hatte, auch wenn Damiano Cunego weiterhin unter den Folgen des Sturzes zu leiden hatte. Insgesamt gab es auf dem zweiten Teilstück drei Sonderwertungen, davon zwei Zwischensprints und eine Bergwertung, doch die beiden Führenden in den Spezialwertungen, Serafin Martinez Acevedo und Daniele Bennati, brauchten sich angesichts der wenigen zu vergebenen Punkte natürlich keinerlei Sorgen machen.

Bei relativ angenehmen 27 Grad Celsius begann die Etappe hektisch, denn besonders die einheimischen und per Wild-Card zugelassenen Teams wollten unbedingt ein Mitglied ihrer Mannschaft in der goldenen Gruppe des Tages platzieren, was auch quasi auf Anhieb gelang, denn gleich die zweite Attacke von Raul Garcia von Relax-GAM hatte Erfolg. Zu ihrem Landsmann gesellten sich mit Manuel Vazquez von Andalucia-Paul Versan und Gustavo Dominguez von Karpin Galicia zwei weitere Spanier hinzu, die gemeinsam mit dem Relax-Profi sich als Trio schnell lösen konnten. Nach bereits 7 Kilometern betrug der Vorsprung eine Minute und im Feld zeigten sich die Sprinterteams mit der aktuellen Rennsituation sehr zufrieden, sodass bis zum ersten Zwischensprint nach 15 Kilometern, den sich Gustavo Dominguez vor Manuel Vazquez und Raul Garcia sicherte, bereits ein Vorsprung von über zwei Minuten zu verzeichnen war.

Auch in der näheren Folgezeit setzte sich die Tendenz fort, bis schließlich das Peloton bei einem Abstand von dreieinhalb Minuten das Tempo erhöhte und den drei spanischen Spitzenreitern eine Grenze setzte, die sie im Laufe der Etappe auch nicht mehr durchbrachen. Unterdessen war das Durschnittstempo von 40km/h in der ersten Rennstunde auch einer Wespe nicht zu hoch, die Manuel Vazquez bei seiner Fahrt in der Spitzengruppe stach, was allerdings nach gründlichem Behandeln am Begleitfahrzeug ohne größere Folgen blieb. Während nach 67,6 Kilometern mit dem Alto do Parano die erste und einzige Bergwertung des Tages auf dem Programm stand, erfüllte das Lampre-Team um den gestrigen Etappensieger und Gesamtführenden Daniele Bennati voll und ganz seine Pflicht, indem man an der Spitze de Feldes mit vier Mann das Tempo am Berg der dritten Kategorie kontrollierte.

Am Kulminationspunkt setzte sich dann Gustavo Dominguez in Szene, der nach dem Zwischensprint auch die Bergprämie gewann und sich somit sechs Punkte gutschreiben ließ, während sein Teamkollege im Bergtrikot, Serafin Martinez Acevedo, aus dem Feld heraus noch ein Punkt einfuhr und so seinen Kontostand auf 13 Zähler ausbaute. Nach der Bergwertung schien dann die Hemmung der Sprinterteams, allen voran immer noch Lampre-Fondital, gebrochen und so sank der Vorsprung mehr und mehr unter drei Minuten, bei immer noch knapp 60 zu absolvierenden Kilometern. Zehn Kilometer später ereignete sich der erste und leider nicht einzige Sturz des Tages, als Sebastien Minard von Cofidis, Sylvester Szmyd von Lampre und Christian Vandevelde von CSC durch eine Touchierung des Hinterrads zu Fall kamen, was den Gesamtführenden Daneile Bennati dazu veranlasste seine Position als Führender im Rennen zu nutzen und das Tempo per Befehl zu verlangsamen.

Im Anschluss darauf nahm man die Tempoarbeit aber wieder etwas ernster und so verringerte man den Abstand zum Spitzentrio 27 Kilometer vor dem Ziel auf 75 Sekunden, jedoch war der zweite und letzte Zwischensprint noch eine leichte Beute für die drei Ausreißer von denen Manuel Vazquez wie auch bei den Prämien zuvor den ersten Platz belegte und so ein paar Euro in die Mannschaftskasse seines Teams spülte. Nach und Nach schmolz dann aber auch der letzte geringe Vorsprung, was Angel Gomez Gomez von Saunier Duval-Prodir dazu verleitete nicht auf den Zusammenschluss zu warten, sonders bereits vorher eine Attacke zu lancieren, die auch zunächst Erfolg hatte und ihn in die Spitzengruppe brachte, allerdings zahlte er dafür einen hohen Preis und konnte auf den folgenden Kilometern in der Spitzengruppe keine neuen Impulse setzen und wurde gemeinsam mit den anderen Ausreißern 11 Kilometer vor dem Zielstrich gestellt.

Auf der hügeligen Schlussrunde sahen dann sofort die anderen kleinen spanischen Mannschaften wieder ihre Chancen und griffen in Person von Francisco Jose Martinez (Andalucia) und Gustavo Cesar (Karpin-Galicia) an, was allerdings nur einen zeitlichen begrenzten Effekt hatte, denn die Allianz der Sprinterteams aus Quick-Step, Lampre, Milram und Liquigas hatte zu jeder Zeit das Heft in der Hand. Während die Züge von Liquigas und Milram jedoch ihre Sprintkapitäne in Position brachten, gab es hinten im Feld erneut einen Sturz, bei dem kein Fahrer besonders schwer verletzt wurde, aber unter anderem wurde der Gesamtführende Daniele Bennati aufgehalten, der sichtlich frustriert sein Führungstrikot nicht verteidigen konnte.

Einen Kilometer vor dem Ziel gab es dann für alle Sprinter noch eine kritische Situation, als der Belgier Philippe Gilbert von Fdjeux wie am Vortag eine Attacke im Etappenfinale lancierte, doch diesmal mit mehr Durchschlagskraft. In der kurvigen Anfahrt zum Ziel sah es einen Moment so aus, als könne dem Etappensieger bei der diesjährigen Tour du Limousin der Coup gelingen, doch durch das Nachsetzen des Team Milrams blieb der erste Etappensieg bei einer Grand Tour nur ein Traum. Im Sprint lief es dann für die deutsch/italienische Mannschaft um den Sprintstart Alessandro Petacchi wieder einmal nicht rund, sodass der eigentlich anfahrende Erik Zabel letztendlich auf eigene Kappe fuhr und trotz des langen Spurts von der Spitze immerhin Vierter wurde. Stattdessen zeigte sich heute Oscar Freire von Rabobank von seiner besten Seite und gewann im Trikot für den punktbesten Fahrer die Etappe vor Paolo Bettini, der damit seine ansteigende Form in Richtung Welttitelkämpfe in Stuttgart andeutete. Dritter wurde der Kolumbianer Leonardo Duque von Cofidis. Freire übernahm mit seinem Sieg auch das Spitzenreitertrikot, welches für ihn das erste Trikot eines Gesamtführenden bei einer großen Rundfahrt darstellt.

-> Resultat





Freire gewinnt Sprint und holt sich die Vuelta-Führung - Bravo Oscar!


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