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Bettini sichert sich bei Vuelta wichtigen Sieg für die Psyche
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03.09.2007

Bettini sichert sich bei Vuelta wichtigen Sieg für die Psyche

Info: VUELTA A ESPAÑA
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Der amtierende Weltmeister Paolo Bettini vom Team Quick-Step hat die dritte Etappe der Vuelta a Espana vor Oscar Freire von Rabobank und Allan Davis von Discovery Channel gewonnen. Freire, der im Sprint an der Bande von Bettini in seiner Bahn leicht behindert wurde, behielt sein goldenes Trikot und wird dieses morgen hinauf zu den Lagos de Covadonga tragen.

Bevor bereits morgen am vierten Tag der noch recht jungen Spanienrundfahrt gleich die erste harte Prüfung für alle Gesamtsiegsapsiranten auf dem Plan steht, waren die 155 Kilometer zwischen Viveiro und Luarca, die mit vier Bergwertungen und zwei Zwischensprints gespickt waren, eher noch eine Chance für die Sprinter einen Tageserfolg zu erringen. Unter den vier Bergprämien am heutigen Montag befand sich zu Beginn der Etappe allerdings gleich eine Prüfung der zweiten Kategorie am Alto Santa André de Boimence, die von Kilometer 2,3 an insgesamt sechs Kilometer bergan führte und die Möglichkeit für Ausreißer bot sich abzusetzen.

Nach zwei Kilometern Anstieg bildete sich dann ähnlich schnell wie an den vorangegangenen Tagen die goldene Gruppe des Tages, die auch heute wieder nur eine kleine Anzahl an Fahrern umfasste, nämlich lediglich drei. Dabei handelte es sich um Angel Vallejo Dominguez von Relax-GAM, dem Führenden in der Bergwertung Serafín Martinez Acevedo von Karpin-Galicia und David de la Fuente von Saunier Duval-Prodir, die sich schnell lösen konnten und bereits im Anstieg einen Abstand von über zwei Minuten zwischen sich und das von Rabobank angeführte Peloton legten. Der Mann im silbergrauen Trikot des Bergbesten, Serafín Martinez Acevedo, nutzte dann auch sogleich die Möglichkeit um seinen Punktestand zu erhöhen indem er die Bergprämie vor seinen beiden Fluchtkollegen gewann und somit 10 Zähler gutgeschrieben bekam. Aus dem Hauptfeld heraus sicherten sich Gustavo Cesar Veloso (Karpin-Galicia), Chris Sörensen (CSC) und Joost Posthuma (Rabobank) noch 3,2 und 1 Punkt.

Im Anschluss an die Bergprämie schloss sich eine kleine Gegensteigung an, welche das gut harmonierende Trio nutzte um den Vorsprung auf drei Minuten zu erhöhen, allerdings reagierte man im Feld umgehend und setzte ähnlich wie bisher bei dieser Rundfahrt den Spitzenreitern bei dem Abstand die Grenze, obwohl realistisch betrachtet keine Gefahr von irgendeinem Ausreißer ausging. Lediglich 37 Sekunden konnten die Spitzenreiter noch bis zur zweiten Bergwertung nach 33 Kilometern herausholen, was aber Serafín Martinez Acevedo wieder ungefährdet die Möglichkeit eröffnete die sechs Punkte zu holen, was ihm auch gelang. 15 Kilometer später stand dann auch schon die dritte und vorletzte Bergwertung am Alto de Cadeira an, die diesmal nicht Martinez, sondern Angel Vallejo Dominguez für sich entschied und somit seinen Landsmann auf den zweiten Platz verwies. Bei dem kurz darauf ausgefahrenen ersten Zwischensprint durfte dann David De La Fuente als Erster über die Linie fahren und sicherte sich dort ein paar Pünktchen vor Vallejo und Martinez.

Während des Übergangs von Galicien nach Asturien änderte sich außer der Region nicht viel, da hinten Rabobank im Feld für den gestrigen Etappensieger und Gesamtführenden Oscar Freire das Geschehen kontrollierte und den Abstand durchweg konstant hielt. Insgesamt war das Rennen heute aufgrund des starken Windes von vorn nicht ganz so schnell, sodass die erste Rennstunde mit einem Stundenmittel von 56,7km/h und die zweite Rennstunde sogar mit einem Stundenmittel von 35,6km/h bewältigt wurde. Dieser stetige Wind machte aber vor allem den drei Spitzenreitern zu schaffen, die so weiter von ihrem Vorsprung einbüßten und 75 Kilometer vor dem Ziel lediglich noch 2:37min auf der Habenseite zu verbuchen hatten, obwohl man im Peloton noch nicht einmal mit Hundertprozent nachfuhr.

Bei noch 60 zu absolvierenden Kilometern gesellte sich dann erstmals auch ein Lampre-Profi mit in die Führungspositionen es Feldes, was untermauerte, dass anscheinend der Sieger des ersten Tages Daniele Bennati durchaus Ambitionen auf den Tagessieg hegte. So sank der Vorsprung bis auf nur noch zwei Minuten, als der zweite und letzte Zwischensprint des Tages anstand, den Vallejo gewann und sich so die Punkte vor De La Fuente und Martinez sicherte. Letzterer offenbarte bei der Tempoverschärfung des Relax-Profis plötzlich Schwächen und konnte erst kurze Zeit nach dem Sprint wieder zu den beiden anderen Spitzenreitern aufschließen.

Somit stand den 188 Profis im Rennen nur noch der 33 Kilometer vom Ziel entfernte Alto de Bobia im Weg, den die Ausreißer nur noch mit einem Vorsprung von knapp einer Minute in Angriff nahmen, denn im Peloton hatte plötzlich das Team Quick-Step das Tempo massiv erhöht um am Anstieg einige Sprinter abzuschütteln. Im Anstieg bestätigte sich dann der Eindruck vom Zwischensprint, denn Martinez konnte dem Tempo seiner beiden Begleiter nichts mehr entgegensetzen und fiel ins Feld zurück, nahm allerdings kurz vor der Kuppe noch mal die Beine in die Hand und holte alles aus sich heraus, was ihm noch den dritten Platz und der damit verbundene eine Punkt hinter De La Fuente und Vallejo einbrachte. Zu jenem Zeitpunkt zeigte sich bereits die baskische Mannschaft Euskaltel-Euskadi an der Spitze, die mit einem Großteil des Teams das Tempo erneut forcierte und so bei einigen Sprintern, darunter auch Alessandro Petacchi, einige Probleme hervorrief. In der Abfahrt, die dem hohen Tempo keinen Abbruch tat, wurden dann auch die beiden verbliebenen Ausreißer gestellt, sodass 30 Kilometer vor dem Ziel wieder alle beisammen waren.

Im Anschluss an die kurvenreiche und gefährliche Abfahrt führte die Strecke dann wieder über breite und windanfällige Straßen, was zur Folge hatte, dass sich das Feld wie an einer langen Perlenschnur aufreihte und plötzlich die Gefahr von Windkanten bestand. Euskaltel erkannte die Situation und so verstärkten die Basken an der Spitze ihre Bemühungen, was tatsächlich eine Teilung des Feldes in drei Teile zur Folge hatte. Als man bei Quick-Step realisierte, dass man alle Topfahrer des Teams ebenfalls in der ersten Gruppe hatte, gesellten sich auch die Mannen in Blau zu den Profis in Orange hinzu und schienen so das Schicksal der abgehängten Gruppen zu besiegeln. Doch plötzlich änderte eine Aktion alles: Der Kapitän von Euskaltel, Haimar Zubeldia, stürzte über ein Verkehrshütchen bei der 20km-Marke und verletzte sich an der Schulter. Somit verabschiedete sich Euskaltel komplett aus der Führungsarbeit aus der ersten Gruppe, während Zubeldia nur unter großen Schmerzen wieder auf das Rad stieg. Letztendlich sollte er mit elf Minuten Rückstand ankommen und die gesamte Rundfahrt wegen der Verletzung an der Schulter beenden.

Somit war Quick-Step auf sich alleine gestellt, doch das belgische Team um Weltmeister Paolo Bettini meisterte die Aufgabe bravourös und hielt die erste Gruppe bis zum Sprint beisammen, auch wenn mehr und mehr abgehängte Fahrer wieder aufschlossen. Zwischenzeitlich gesellte sich auch Milram für Erik Zabel nach vorne, doch dieser unterschätzte die anspruchsvolle Zielanfahrt und konnte letztendlich nicht in die Entscheidung um den Tagessieg eingreifen. Mit Beginn des letzten Kilometers versuchte dann ein anderer Deutscher, nämlich Stefan Schumacher, sein Glück, doch seine Attacke, der nur eine Handvoll Fahrer folgen konnte, verlief sich wieder im Sand und so kam es dann doch zum Massensprint, den Allan Davis eröffnete. Von seinem Hinterrad aus zog dann Bettini mit gewohnter Antrittstärke an der rechten Seite vorbei und entschied die Etappe klar für sich, wohl auch mit etwas Glück, denn hinter ihm setzte Oscar Freire zum Kontern an, konnte aber nicht mehr vorbeiziehen, da Bettini ihn mehr oder wenig unfreiwellig blockte. Der Spanier konnte sich dennoch mit dem goldenen Trikot trösten, welches er morgen zur ersten Bergankunft, den Lagos de Covadonga, tragen wird. Dort dürfte es erste Hinweise geben, wer für den Gesamtsieg der Vuelta a Espana 2007 in Frage kommt.

-> Resultat





Bettini gewinnt wieder mal eine Vuelta-Etappe im Bergaufsprint! Da hat er wieder mal allen gezeigt, wo der Hammer hängt :D


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