<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Giro d’Italia
Mark Cavendish schlägt zum 2. Mal beim Giro zu - Zabel knapp am Podest vorbei
Suchen </font size=2>Giro d’Italia</font> Forum  </font size=2>Giro d’Italia</font> Forum  </font size=2>Giro d’Italia</font>
23.05.2008

Mark Cavendish schlägt zum 2. Mal beim Giro zu - Zabel knapp am Podest vorbei

Info: GIRO D´ITALIA
Autor: Jörg Schröder (Links2003)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste





Cittadella, 23.05.2008 - Mark Cavendish (Foto, Arme hoch) aus dem Team High Road hat für die gestrige Sprintniederlage gegenüber Daniele Bennati (Liquigas) Revanche genommen und den 13. Tagesabschnitt des Giro d’Italia klar vor dem Italiener gewonnen. Knapp den 3. Rang verpasste Erik Zabel (Milram), der sich um Millimeter dem Spanier Koldo Fernandez (Euskaltel) geschlagen geben musste. Das Team Gerolsteiner verpasste die Top 10. Weiter in Rosa fährt Giavanni Visconti (Quickstep), der heute aber 13 Sekunden einbüßte. Andreas Klöden (Astana) verbesserte sich auf Rang 4.

Wie am gestrigen Tag war der heutige 13. Tagesabschnitt von Modena nach Cittadella über 177 Kilometer wie gemacht für die Männer mit den schnellen Beinen. Ohne jegliche Bergwertung und auch ansonsten fast ohne eine Erhebung hatten es potentielle Ausreißer von vorneherein schwer.

Dennoch gab es auch heute wieder viele unerschrockene Fahrer, die den fast aussichtslosen Kampf gegen die Sprintermannschaften aufnehmen wollten. Nicht mit dabei war der Sieger der 6. Etappe Matteo Priamo (CSF Group), der wegen eines Schlüsselbeinbruchs nicht mehr an den Start gehen konnte. Auch Fabio Sabatini vom deutschen Team Milram musste schnell die Segel streichen, womit Erik Zabel nur noch 4 Fahrer an seiner Seite hat. Dafür war aber „Asureißerkönig“ Jens Voigt (CSC) in einer der vielen Attacken dabei, doch der Deutsche hatte kein Glück und konnte so im Feld Kräfte für die schweren kommenden Tage sparen. Sogar der Vorjahressieger Danilo di Luca (Liquigas) wurde kurzzeitig vor dem Feld gemeldet, hatte aber vermutlich keine ernsthafte Attacke geplant. Erst nach 40 Kilometern schafften der Franzose Mickael Buffaz (Cofidis) und der Spanier Josu Aguirre (Euskaltel) die entscheidende Attacke.

Mit Buffaz befand sich wieder einmal der fleißigste Attackierer des diesjährigen Giros in der Spitzengruppe. Mittlerweile hat er als Führender der Ausreißerwertung (Trofeo Fuga Cervelo) bereits weit über 450 Kilometer vor dem Feld verbracht. Zusammen mit seinem Partner schaffte er in der Spitze einen Vorsprung von 8.30 Minuten herauszufahren, 70km waren zu diesem Zeitpunkt noch zurückzulegen.

Bei wieder einmal teilweise regnerischem Wetter bekam Quickstep viel Unterstützung von den ganzen Sprintermannschaften in der Nachführarbeit, da in den kommenden Tagen die schweren Etappen anstehen und die Sprinter vermutlich höchstens noch eine Chance erhalten werden, so das heute noch einmal alle um den Etappensieg kämpfen wollten, bevor einige namhafte Fahrer wie Robbie McEwen den Giro vorzeitig verlassen dürften. So reihten sich Fahrer von unter anderem High Road (für Cavandish), Liquigas (Bennati), Predictor-Lotto (McEwen) und Gerolsteiner (Förster) vorne im Peloton ein. Zusammen ließen sie dem Duo an der Spitze des Rennens keine Chance und verringerten den Rückstand 50km vor dem Ziel schon auf knapp 4 Minuten und hatten das Renngeschehen stets vollkommen unter Kontrolle. 12 Kilometer vor dem Ziel in Cittadella war dann der Ausreißversuch beendet.

Quickstep hatte nun wieder das Kommando übernommen, immer wieder von High Road unterstützt. Im Zielort galt es dann noch einmal eine kleine Schlussrunde zu absolvieren, so das sich alle Fahrer schon einmal den recht kurvigen und schmalen Zieleinlauf anschauen konnten, der zudem auf Kopfsteinpflaster stattfinden sollte. Wegen dem nicht ungefährlichen Schlussabschnitt wurde die Zeit heute schon 3 Kilometer vor dem Ende genommen um ein unnötiges Gedränge am Ende zu verhindern.

Als große Favoriten auf den Tagessieg galten Daniele Bennati und Mark Cavendish, die bisher die 4 Sprintentscheidungen unter sich aufgeteilt und gestern nur im Millimeter den Sieg unter sich ausgemacht hatten. High Road versuchte es zunächst mit einem Zug von vorne, doch kurz vor dem Ende übernahm Milram für Erik Zabel, der gestern auf Grund eines Sturzes nicht in die Entscheidung hatte Eingreifen können. Bennati eröffnete den Sprint, doch Cavendish wurde aus einer ungünstigen Position von weiter hinten mustergültig von André Greipel nach vorne gefahren und lies der Konkurrenz 5 Tage vor seinem 23. Geburtstag keine Chance. Damit feierte der Brite seinen 2. Etappensieg bei seiner ersten Giroteilnahe. Deutlich geschlagen landeten Bennati und Koldo Fernandez auf den Plätzen. Letzter fing auf der Ziellinie den resignierenden Zabel noch hauchdünn ab. Für Gerolsteiner schaffte Oscar Gatto als 11. die beste Platzierung noch vor seinem Kapitän Robert Förster (14.), bisher klappt die Teamarbeit im Sprint noch nicht immer hundertprozentig.

Cavendish: "Ich war gestern wirklich enttäuscht. Ich war der Schnellste, habe aber die letzte Kurve vermasselt. Heute morgen wachte ich auf und versprach meinem Team zu gewinnen - und ich tat es auch. Daniele Bennati ist ein großer Sportsmann, weil er mir den Weg nicht verbaut hat. Dafür sage ich 'Danke'."

Im Feld gab es heute einen kleinen Riss wodurch einige Favoriten 13 Sekunden auf ihre Konkurrenten verloren. Das konnte auch die Quickstep-Mannschaft nicht verhindern, die schnell reagiert hatte und doch auch für ihren Mann im Maglia Rosa einen Zeitverlust hinnehmen musste. Dennoch führt Giovanni Visconti vor den anstehenden Bergetappen weiter deutlich die Gesamtwertung an. Zeit verloren unter anderem auch Alberto Contador (Astana), Marzio Bruseghin (Lampre), Morris Possoni (Team High Road), Denis Menchov (Rabobank) oder Levi Leipheimer (Astana). Dadurch verbesserte sich Andreas Klöden heute auf den 4. Gesamtrang, aber ab morgen geht es nicht mehr um Sekunden sondern um Minuten im Etappenziel.

Die morgige 14. Etappe über 195 Kilometer von Verona auf die Alpe de Pampeago bei Val di Fiemma endet mit einem 20 Kilometer langen Anstieg, so das morgen schon eine kleine Vorentscheidung um den Gesamtsieg zu erwarten ist und der 25 Jahre alte Visconti es schwer habe wird, das auf der 6. Etappe eroberte Rosa Trikot erneut zu verteidigen.

-> Zum Resultat





Cavendish jubelt, Zabel (li.), Bennati (mitte verdeckt) und Fernandez (re.) schauen zu, Foto: Sabine Jacob
Der fliegende Brite Mark Cavendish machte heute mit Italiens Sprinter Daniele Bennati klare Sache. Der Highroad-Profi hatte sogar reichlich Zeit, die Arme hochzureißen und jubelnd durchs Ziel zu fahren. Bennati konnte sich derweil nur noch Cavendishs Hinterrad betrachten. 91. Giro d'italia, 13. Etapppe, Modena - Cittadella (177 km). Foto: Sabine Jacob, Fotobestellungen über www.eventfoto-jacob.de

Zum Seitenanfang von für Mark Cavendish schlägt zum 2. Mal beim Giro zu - Zabel knapp am Podest vorbei



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live