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Emanuele Sella krönt Einzelleistung mit Tageserfolg - Gabriele Bosisio neuer Führender
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24.05.2008

Emanuele Sella krönt Einzelleistung mit Tageserfolg - Gabriele Bosisio neuer Führender

Info: GIRO D´ITALIA
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste






Alpe di Pampeago, 24.05.2008 - Emanuele Sella (Foto) vom Team CSF Group-Navigare hat auf der heutigen ersten Alpenetappe des Giros seine bisherige Leistung mit einem beeindruckenden Tagessieg nach 195 Kilometern in Val di Viemme gekrönt. Während heute Ricco, Di Luca, Klöden und Contador hinter den Erwartungen zurückblieben, übernahm Gabriele Bosisio das Rosa Trikot.

Nach einer Ausreißeretappe und zwei Massenankünften läutete die heutige 14. Etappe des Giro d’Italias über 195 Kilometer von Verona nach Val Di Fiemme bzw. zur Alpe di Pampeago die entscheidende Phase der Rundfahrt ein, denn die Fahrer hatten insgesamt fünf Berge zu erklimmen, wovon der vorletzte bei Kilometer 137 begann und an dessen Gipfel noch 34 Kilometer bis ins Tagesziel zu fahren waren. Von jenen 34 Kilometern waren jedoch nach der Abfahrt vom Passo Manghen 18 Kilometer bis ins Ziel auf 1740 Meter stark oder leicht ansteigend. Die anderen drei kleineren Berge des Tages, von denen die ersten zwei innerhalb der ersten 41 Kilometer zu absolvieren waren und der dritte nach 108 Kilometern den Auftakt zur entscheidenden Phase bildete, waren hingegen nicht so schwer und auch nicht als Bergwertung ausgeschrieben. Die zweite Bergankunft des Giros nahmen aufgrund der heutigen Topographie und den kommenden schweren Etappen mit Robbie McEwen (Silence-Lotto) und Koldo Fernandez (Euskaltel-Euskadi) zwei Sprinter das Rennen nicht mehr auf und verabschiedeten sich so mehr oder weniger erfolgreich von der 91. Italienrundfahrt. Auch die beiden Gerolsteiner-Profis und Leistungsträger im Team, Davide Rebellin und Robert Förster, strichen noch vor dem Startschuss die Segel.

Um 11:53 Uhr erfolgte dann der Start und zunächst gab es keine Attacken, die zur Formierung einer Gruppe geführt hätten. Während sich das Team Barloworld in der Anfangphase des Rennens sehr präsent an der Spitze des Feldes zeigte, kam es dann bei Kilometer 13 zur Bildung einer zunächst zehnköpfigen Spitzengruppe mit Joaquin Rodriguez, José Rujano (beide Caisse d’Epargne), dem Deutschen Jens Voigt von CSC, Christian Vandevelde von Slipstream-Chipotle, dem Bergbesten Emanuele Sella von CSF Group-Navigare, dem Weltmeister Paolo Bettini von Quick-Step, Charles Wegelius von Liquigas, Rinaldo Nocentini von Ag2r, Jure Golcer von LPR Brakes und Vasil Kiryienka von Tinkoff Credit Systems. Hinter der zehnköpfigen Gruppe befand sich zudem noch ein Trio mit Yoann Le Boulanger von Française des Jeux, Maxim Iglinsky von Astana und einem weiteren Profi aus der Caisse d’Epargne Mannschaft, nämlich Fransisco Perez Sanchez. Dieses Trio schloss bald nach vorne auf, was nun bedeutete, dass Caisse d’Epargne zu dritt an der Spitze vertreten war, doch dies führte nicht zu Uneinigkeit in der Gruppe, stattdessen stieg der Vorsprung erst auf über drei Minuten und bald nach Absolvierung der ersten kleineren beiden Berge sogar nach 55 gefahrenen Kilometern auf sechseinhalb Minuten an. Im Peloton reihte zu jenem Zeitpunkts Gilberto Simonis Team Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli vorne ein und kontrollierte das Tempo um dem zweifachen Giro-Sieger alle Möglichkeiten für das Finale offen zu halten. Auf den folgenden überwiegend eher flachen Kilometern in Richtung dritten Anstieg pendelte sich der Vorsprung ungefähr bei sieben Minuten ein, während im Peloton sich nun auch Saunier Duval-Scott für Riccardo Ricco in die Nachführarbeit einschaltete. Astana hingegen zeigte sich hingegen nur sporadisch an der Spitze, da man mit Maxim Iglinsky in der Spitzengruppe vertreten war und dementsprechend nur wenig Interesse hatte den Abstand zu verkürzen.

Nach 103 Kilometern war dann das 53 Kilometer lange Flachstück absolviert und die Spitzengruppe nahm gemeinsam den dritten Anstieg unter die Räder, nachdem zuvor Nocentini zwischenzeitlich wegen einem Defekt aus der Gruppe herausgefallen war, dann aber wieder den Anschluss geschafft hatte. Diese kleine Steigung führte allerdings zu keinerlei Selektion und auch im Feld sah man sich nicht veranlasst bereits bei der drittletzten Steigung das Tempo in die Höhe zu treiben. Nach jenem Berg folgte dann erneut ein kleines Flachstück, auf dem die 13 Ausreißer weiter ihren Vorsprung hielten und mit über sieben Minuten den Anstieg hinauf zum Passo Manghen in Angriff nahmen, nachdem zuvor bei Kilometer 138 der einzige Zwischensprint des Tages von Yoan Le Boulanger gewonnen wurde, der aber weder in der Gesamtwertung, noch in der Spezialsprintwertung dadurch einen großen Sprung machen konnte. Gleich zu Beginn des Anstieges fiel dann Francisco Perez Sanchez aus der Spitzengruppe heraus, nachdem er zuvor viel Arbeit für Rujano und Rodriguez verrichtet hatte. Fast im selben Moment attackierte Sella mit Jure Golcer am Hinterrad aus der Spitzengruppe heraus. Golcer allerdings konnte dem Tempo des Führenden in der Bergwertung nicht folgen und so setzte dieser seine Flucht als Solist fort. Parallel dazu lancierte Barloworld-Profi Felix Cardenas aus dem Feld heraus ebenfalls eine Attacke, doch sein Versuch sich zu lösen wurde umgehend von Serramenti zunichte gemacht. Hinter Sella bildete sich bald ein Verfolgerduo mit Kiryienka und Rodriguez, welches allerdings mehr und mehr an Boden gegenüber dem starken Sella verlor. Im Feld musste unterdessen der Gesamtführende Giovanni Visconti reißen lassen, nachdem er im ersten Teil des Anstieges noch gut ausgesehen hatte. Für die zweite Attacke aus dem Feld heraus sorgte dann das Team High in Person von Morris Possoni, aber auch der Italiener ereilte das gleiche Schicksal wie Felix Cardenas und wurde wieder gestellt. Vorbei an Schnee und unter den Augen zahlreicher Zuschauer sicherte sich Sella dann am auf 2047 Meter hoch gelegenem Gipfel die zehn Punkte und baute seinen Vorsprung in der Bergwertung weiter aus. Dahinter passierten die Verfolger den Gipfel mit bereits 2:42min Rückstand. Das Peloton kam weiterhin angeführt von Serramenti mit sogar elf Minuten Rückstand zur Bergprämie.

Im Laufe der Abfahrt konnten Sellas Verfolger dann erstmals ein wenig Zeit gutmachen und ihren Rückstand auf knapp unter zwei Minuten reduzieren. Das Feld, in dem nun vor allem Di Lucas LPR-Team das Tempo machte, aber lag 20 Kilometer vor dem Tagesziel weiterhin mit weit über zehn Minuten hinten und war somit aussichtslos zurück. Während so Sella weiterhin klar in Front liegend den letzten Anstieg in Angriff nahm und dem Tagessieg entgegen fuhr, forcierte nun LPR im Peloton das Tempo um eventuell Astana in Bedrängnis zu bringen. Diese Arbeit hatte jedoch nur zur Folge, dass die Gruppe der Favoriten bis auf 20 Fahrer fünf Kilometer vor dem Ziel geschrumpft war, aber noch alle Konkurrenten des Vorjahressiegers vertreten waren. Sella konnte unterdessen vorne bereits seinen Triumph genießen, der mit seiner Attacke am vorletzten Berg begonnen hatte. Nach 5 Stunden, 37 Minuten und 14 Sekunden krönte er seine großartige Sololeistung und sicherte sich gleichzeitig weitere 15 Punkte in der Bergwertung. Hinter Sella belegten Vasil Kiryienka und Joaquin Rodriguez die Plätze eins und zwei. Nachdem währenddessen das Team LPR vollkommen aufgebraucht war, attackierte Pellizotti aus der Favoritengruppe heraus, aus der bereits zuvor Leonardo Piepoli und Levi Leipheimer herausgefallen war.

Die Tempoverschärfung Pellizottis brachte zwar ihm persönlich nicht viel, allerdings hatten nun Klöden und Contador Probleme den anderen zu folgen. Von denen setzte sich Denis Menchov (Rabobank) ab und plötzlich hatte auch Di Luca Probleme und verlor mehr und mehr Meter auf seine Kontrahenten. Hinter Menchov fuhren nun Van Den Broeck, Simoni und Pellizotti und bald auch wieder Ricco, doch das Quartett verlor mehr und mehr an Boden auf den Russen. Dann kam es noch mal zu einer Selektion in der Vierergruppe, als sich Ricco und Pellizotti lösten um den Rückstand zu Menchov zu begrenzen, der schlussendlich 9 Sekunden betrug. Simoni kam 4 Sekunden später ins Ziel, Di Luca wurde 13. mit 26 Sekunden Rückstand auf Menchov. Auch Astana musste eine kleine Niederlage hinnehmen, denn Contador und Klöden verloren 45 Sekunden bzw. 1:09min auf Menchov. Da Giovanni Visconti als 58. mit 18:02min Rückstand auf den Tagessieger völlig entkräftet begleitet von zwei Teamkollegen ins Ziel kam, konnte LPR-Profi Gabriele Bosisio das Maglia Rosa übernehmen. Im Gesamtklassement führt der Italiener nun mit 5 Sekunden Vorsprung vor Contador und mit 28 Sekunden Vorsprung auf Marzio Bruseghin. Dahinter folgen mit etwas Abstand Ricco (+1'02'), Di Luca (+1'07''), Klöden (+1'11'') und Menchov (+1'18'').

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Etappensieger Emanuele Sella, 91. Giro d'Italia, 14. Etappe, Foto: Sabine Jacob
Siegessicher, lachend und stolz mit dem Finger seine Leistung anzeigend ueberquert Emanuele Sella den Zielstrich in Alpe di Pampeago. Der Profi von CSF Navigare hat die erste Hochgebirgsetappe nach großartiger Solofahrt gewonnen. 91. Giro d Italia, 14. Etappe Verona - Alpe Di Pampeago/Val Di Fiemme (195 km). 91. Giro d'Italia, 14. Etappe, Verona - Alpe Di Pampeago/Val Di Fiemme (195 km) Foto: Sabine Jacob, Fotobestellungen über www.eventfoto-jacob.de






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leunam
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