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Hauen die deutschen Stars von Columbia ab?
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10.08.2008

Hauen die deutschen Stars von Columbia ab?

Info: Transfer-Karussell | Kader Team Columbia 2008
Autor: Moritz Hagemann



10.08.2008 - Gerald Ciolek, Marcus Burghardt und Linus Gerdemann - drei hoffnungsvolle deutsche Fahrer, die für das Team Columbia an den Start gehen. Aber auch drei deutsche Fahrer, die nach verschiedenen Medienberichten ihren Abschied planen. Vorallem das Milram-Team hätte gerne alle drei verpflichtet, wie verschiedene Quellen besagen.

Seitdem der deutsche Mobilfunkkonzern T-Mobile sein Engagement im Radsport niedergelgegt hat, ist aus einem deutschen Team ein amerikanischer Rennstall geworden. Grund hierfür ist, dass mit Bob Stapleton ein Amerikaner die Fäden zieht und das Team mit seinen Geldern auch zunächst am Leben erhielt. Jetzt wurde aus dem Team High Road das Team Columbia, doch es bleibt in amerikanischen Händen. Offensichtlich gefällt das vorallem den deutschen Stars im Team nicht.

"Ein deutsches Team interessiert mich", so Gerdemann zu seinen Wechselabsichten. So passt es komplett ins Bild, dass Milram "deutsch" werden will. Das bestätigt auch Milram-Manager Gerry van Gerwen: "Wir wollen hundertprozentig deutsch werden". Für Gerdemann und die Milram-Equipe ist der Wechsel aber alles andere als einfach, denn der junge Münsteraner hat bei Columbia noch einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2009: "Gerdemann hat bei uns noch einen Vertrag bis zum kommenden Jahr, und den wollen wir erfüllen", so Teamchef Bob Stapleton. Auch Rolf Aldag bestätigt das Interesse der Milram-Mannschaft bezüglich der Gerdemann & Co.: "Milram will ein deutsches Team aufbauen, da ist es ihr gutes Recht, sich nach deutschen Fahrern umzuschauen“. Es scheint zwar nicht unmöglich, dass Gerdemann 2009 für Milram fährt, allerdings würde Columbia in diesem Fall sicher auf eine Ablösesumme pochen.

Anders als im "Fall Ciolek". Der ehemalige deutsche Meister fährt aktuell seine zweite Saison bei Columbia bzw. T-Mobile und sein Vertrag läuft aus. Er ist also auf dem Markt und kann unterschreiben, wo er möchte. Columbia "möchte ihn gerne behalten" (Rolf Aldag), doch im Endeffekt liegt die Entscheidung allein bei Ciolek. Das es Ciolek zu Milram ziehen könnte, scheint mehr als möglich. Sein Entdecker Jochen Hahn arbeitet mittlerweile als Sportlicher Leiter beim Milram-Team - das könnte dem Pulheimer die Entscheidung sicherlich erleichtern. Die sportliche Position scheint zunächst bei Milram besser, doch auch nur auf den ersten Blick. Im Columbia-Team ist Mark Cavendish die klare Nummer eins in Sachen Sprint, bei Milram wäre es Ciolek. Aber: Bei Columbia hat Ciolek, wenn er Sprintkapitän ist, eine unglaublich starke Mannschaft im Rücken. Mit Eisel, Reynes, Sieberg, Henderson, Greipel, dem neuen Mark Renshaw oder vielleicht ab und zu auch Cavendish verfügt er über Top-Anfahrer. Und bei Milram? Petacchi ist weg, Velo ist weg. Erik Zabel liebäugelt mit einem Wechsel zu Quick-Step oder eben gerade Columbia. Da würde Ciolek noch mindestens drei, vier gute Helfer benötigen, sonst wird er bei Milram nicht erfolgreicher sein können, als bei Columbia.

Und dann wäre da noch Marcus Burghardt. Während Ciolek und Gerdemann bereits betont haben, dass sie gerne zu Milram möchten, gibt es von Burghardt noch keine Äußerung zu seiner Zukunft. Neben Milram sind auch Quick-Step und CSC/Saxo-Bank an ihm interessiert. Doch auch er findet bei Columbia mit Andreas Klier, Roger Hammond, Bernhard Eisel, Servais Knaven & Co. eine exzellente Mannschaft für die von ihm geliebten Kopfsteinpflaster-Rennen. Bei CSC/Saxo-Bank und Quick-Step würde er sicherlich auch starke Teams vorfinden, doch bei Tom Boonen bzw. Fabian Cancellara und Stuart O´Grady wäre Burghardt maximal Co-Kapitän, der sich unterordnen müsste. Bei Milram wäre er zwei der Siegfahrer, doch im fehlt die Mannschaft im Rücken. Ein Wechsel müsste er sich also sehr gut überlegen, da er bei Columbia absolut perfekte Bedingungen vorfindet.

Eine mögliche Verpflichtung von Serguei Ivanov (Astana) würde Burghardt die Entscheidung vielleicht erleichtern, denn Ivanov ist ein exzellenter Helfer bei Klassikern wie Paris-Roubaix und der Flandern-Rundfahrt. Der Russe fuhr bereits von 2004 bis 2007 beim Columbia-Vorgänger T-Mobile und wird nun wieder von Aldag & Stapleton umworben. Er ist in diesem Jahr wieder russischer Straßenmeister geworden und scheint bereit für neue Aufgaben. Auch der Belgier Maxime Monfort (Cofidis) wird als Neuzugang bei den Amerikanern gehandelt. Der 25-jährige ist ein großes Rundfahrttalent und ein ähnlicher Fahrertyp wie Linus Gerdemann. Monfort wurde dieses Jahr zunächst Fünfter bei der schweren Baskenland-Rundfahrt und errang auch bei der Tour de France einen guten 23.Platz. Man darf also gespannt sein, wie das Team Columbia im Jahr 2009 aussehen wird.





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