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Alessandro Petacchi gewinnt ersten Giro-Massensprint gegen Mark Cavendish
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10.05.2009

Alessandro Petacchi gewinnt ersten Giro-Massensprint gegen Mark Cavendish

Info: GIRO D´ITALIA
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Trieste, 10.05.2009 – Der erhoffte Sprintsieg im Rosa Trikot gelang Mark Cavendish (Team Columbia) auf der heutigen 2. Etappe des Giro d’Italia nicht. Der endschnellere Mann war Alessandro Petacchi (LPR Brakes), der sich seinen 20. Giro-Etappensieg holte und durch Saisonerfolg Nummer neun mit Cavendish gleichzog, dem zumindest weiterhin die Gesamtführung bleibt. Der dritte Platz ging an den Ben Swift (Katusha), der LiVE-Radsport vor Kurzem noch ein Interview gab.

Beim letzten Giro folgte auf das Mannschaftszeitfahren gleich die erste Bergetappe, in diesem Jahr wurden hingegen zunächst zwei flache Abschnitte in die Strecke eingebaut. Das erste führte heute über 156 Kilometer von Jesolo nach Trieste, das nah an der Grenze zu Slowenien liegt. Die vier teilnehmenden Slowenen Janez Brajkovic (Astana), Gorazd Stangelj (Liquigas), Tadej Valjavec (Ag2r) und Jure Golcer (LPR Brakes) konnten sich unweit ihrer Heimat jedoch nicht in Szene setzen.

Scarselli erster Ausreißer des Giro 2009
Im Rampenlicht stand lange Zeit Leonardo Scarselli, der bei Kilometer neun die Flucht ergriff, auf der ihn jedoch niemand begleiten wollte. Dies sollte es für den Italiener zwar wesentlich schwerer machen, sich im Finale gegen das Hauptfeld zu behaupten. Er konnte damit aber immerhin lange Zeit das Trikot seines Teams ISD, das schon gestern mit Platz fünf des Mannschaftszeitfahrens aufhorchen ließ, an vorderster Front präsentieren. Der Solist konnte sich nach gut 50 Kilometern Alleinfahrt auf 8:50 Minuten absetzen, bis das Team Columbia und die anderen an einem Massensprint interessierten Teams die Verfolgung einleiteten. Beim Traguardo Volante in Miramare, dem Zwischensprint, der nach 114 Kilometern erreicht wurde, konnte sich Scarselli als Sieger seinen Tageslohn abholen. Im Feld testen die Sprintfavoriten einmal ihre Beine. Platz zwei der Wertung holte sich Tyler Farrar (Garmin-Slipstream) vor dem in Rosa fahrenden Mark Cavendish (Team Columbia).

Dapena holt sich das Bergtrikot
Kurz darauf wurde das erste Mal der Zielort Trieste erreicht, in dem allerdings noch ein 11-Kilometer-Rundkurs drei Mal zu befahren war. Dabei galt es jeweils den Montebello zu erklimmen, der mit knapp hundert Höhenmetern nicht zu unterschätzen war. Als der Anstieg das erste Mal erreicht wurde, war zugleich der Ausreißversuch Scarsellis nach 120 Kilometern beendet. Scarselli führt damit auch in der Wertung Trofeo Fuga Cervelo, welche Ausreißkilometer zählt. Letztlich kam er mit mehr als zehn Minuten Rückstand als Letzter ins Ziel. Sofort begann aber der nächste, der von Thomas Voeckler (Boyugues Telecom) gestartet wurde. An sein Hinterrad klemmte sich Andriy Grivko, der somit seinen Teamkollegen Scarselli an der Spitze des Rennens ablöste. Das Duo sprintete bei der ersten Auffahrt zum Montebello augenscheinlich um die Bergwertung, die jedoch erst in der zweiten Runde ausgeschrieben war. Garmin-Slipstream brachte das Duo dann wieder zurück, woraufhin weitere Attacken begannen. Durch eine sicherte sich David Garcia Dapena (Xacobeo Galicia) dann die richtige Bergwertung vor Eros Capecchi (Fuji-Servetto) und dem wieder vorne aktiven Grivko. Auf der Ebene rollte dann abermals alles zusammen und man begab sich geschlossen auf die letzte Runde. Als es zum dritten und letzten Mal über den Anstieg ging, setzte sich ein starkes Trio vom Feld ab. Philippe Gilbert (Silence-Lotto), Enrico Gasparotto (Lampre) und Filippo Pozzato (Katusha) hielten sich aber auch nur bis drei Kilometer vor dem Ziel vorne halten und mussten sich schließlich den Sprinterteams ergeben.

Petacchi behält im Sprint die Oberhand
Es kam zum erwarteten Sprint aus einem jedoch durch die Anstiege halbierten Feldes, den auch Fabian Cancellara (Saxo Bank) nicht verhindern konnte. Auf dem letzten Kilometer lag er einmal einige Meter in Führung, hatte heute aber nicht den Punch, einen Angriff bis ins Ziel durchzuziehen. Das Team Columbia setzte sich an die Spitze des Feldes und brachte Mark Cavendish in optimale Position für den zweiten Sieg des Teams. Doch der verpasste den optimalen Zeitpunkt zum Antritt, der hingegen Alessandro Petacchi (LPR Brakes) gelang, der sich so auch den souveränen Tagessieg holte. Cavendish kam auf den zweiten Platz, gefolgt von seinem britischen Landsmann Ben Swift (Katusha), der in seiner ersten Straßensaison als Profi eine der besten Neuentdeckungen ist. Mehr über den 21-jährigen erfahrt Ihr im LiVE-Radsport Interview mit Ben Swift.

Durch Zeitgutschriften konnte sich Mark Cavendish an der Spitze der Gesamtwertung etablieren, liegt nun 14 Sekunden vor vier seiner Columbia-Teamkollegen. Tyler Farrar (Garmin-Slipstream), der Fünfter der Etappe wurde, holte am Zwischensprint Bonifikationen und liegt mit 16 Sekunden Rückstand auf Rang sechs. Den gleichen Rückstand hat nun der dahinter platzierte Tagessieger Alessandro Petacchi. Zwei der Favoriten auf den Gesamtsieg kassierten durch einen kleinen Ris im Feld 13 Sekunden Rückstand. Zur Zeit mag dies noch nicht nach viel Zeit aussehen, aber für Ivan Basso (Liquigas) und Levi Leipheimer (Astana) könnte im Kampf um Rosa am Ende jede Sekunden zählen.


Weiterer Bericht: Thomas Fothen sprintet auf Platz elf in Triest

Als bester Deutschsprachiger Fahrer belegte Thomas Fothen vom Team Milram den elften Platz der Etappe. Großes Pech hatte sein Teamkollege Matthias Ruß, der den Giro schon am 2. Tag beenden musste. Bei einem Sturz zog sich der 25-Jährige einen Schlüsselbeinbruch zu.

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Alessandro Petacchi gewinnt ersten Giro-Massensprint gegen Mark Cavendish
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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