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Mark Cavendish sprintet auf unspektakulärer Etappe am französischen Nationalfeiertag zum dritten Sieg
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14.07.2009

Mark Cavendish sprintet auf unspektakulärer Etappe am französischen Nationalfeiertag zum dritten Sieg

Info: TOUR DE FRANCE
Autor: Leon Senner (Le0n)



Issoudun, 14.07.2009 - Mark Cavendish hat auf der 10. Etappe, die von Limoges nach Issoudun führte, im Massensprint seinen dritten Etappensieg bei der Tour de France feiern können. Die Etappe, die im Vorfeld aufgrund des Funkverbots für viel Trubel gesorgt hatte, blieb weniger spannend als erhofft und endete im Massensprint, in dem Columbia wieder einmal perfekt für Cavendish anzog, der den Norweger Thor Hushovd (Cervélo TestTeam) sowie den US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Slipstream) auf die Plätze Zwei und Drei verwies. In Gelb bleibt Rinaldo Nocentini (Ag2r).

Ohne Funk am französischen Nationalfeiertag durch Zentralfrankreich
Nach dem sich die Fahrer gestern beim Ruhetag in Limoges noch ausruhen konnten, so stand heute der 194,5 Kilometer lange Teilabschnitt durch Zentralfrankreich an, führend vom Ruhetag-Ort Limoges nach Issoudun. Die Etappe stand im Zeichen von zwei Besonderheiten: zum einen war die Etappe auf den französischen Nationalfeiertag datiert, an dem französische Fahrer bekanntlich besonders motiviert sind, zum anderen hatten sich die Tour-Organisatoren für die Etappe etwas besonderes ausgedacht: Funkverbot! Von dieser besonderen Maßnahme für die heutige sowie die 13. Etappe versprach man sich mehr Spannung und mehr Taktikgefühl von den Fahrern selbst und nicht nur durch die Teamchefs. Allerdings schlug besagtes Funkverbot bei den meisten Teams alles andere als gut an, als Gründe nannten die Gegner des Funkverbots – allen voran Astana mit Teamchef Johan Bruyneel – die ohne Funk nicht gewährleistete Sicherheit für die Fahrer. So hatten sich 13 Teams zusammengesetzt und eine Petition bei der Tour-Direktion eingereicht, mit der man der Kritik am Funkverbot Ausdruck verleihen wollte. Nur die fünf französischen Teams sowie Garmin-Slipstream und Skil-Shimano beteiligten sich nicht an der Funkverbot-Kritik. Im Vorfeld entstand es also viel Trubel um diese weitestgehend flache Etappe, diesem wurde sie letztendlich jedoch nicht gerecht.

Quartett setzt sich ab, langsames Rennen
Waren die Anfangsphase und der Kampf um die Ausreißergruppe auf den vergangenen drei Pyrenäen-Etappen noch sehr umkämpft gewesen, so führte heute gleich die erste Attacke zum Erfolg. Der Franzose Thierry Hupond, mit Skil Shimano für eines der Teams fahrend, die sich nicht an der Petition beteiligt hatten, attackierte unmittelbar nach dem Start. Umgehend folgten ihm der Franzose Benoit Vaugrenard (Fdjeux) und Mikhail Ignatiev (Katyusha), kurz darauf mit Samuel Dumoulin (Cofidis) ein weiterer Franzose, der zunächst nicht ganz aufschließen konnte, dann aber von einem geschlossenen Bahnübergang profitierte und aus dem Trio ein Quartett machte. Kurz nachdem der Zusammenschluss erfolgte, sicherte sich der Russe Ignatiev die Bergwertung an der Côte de Salvanter vor Hupond und Vaugrenard. Schnell konnten die vier ihren Vorsprung auf dreieinhalb Minuten ausbauen, viel größer wurde er aber nicht mehr. Auch die zweite Bergwertung ging an Ignatiev, wieder vor Hupond, Dritter aber diesmal Dumoulin. Nach dieser Wertung ging Ignatiev, der einzige Fahrer in der Gruppe von einem Team, dass sich an der Petition beteiligt hatte, nicht mehr mit in die Führung, vermutlich eine Anweisung seines sportlichen Leiters. Auch das Feld bewegte sich, als würde man einen Bummelstreik fabrizieren, man ließ die Ausreißer zwar nicht weit weg, fuhr aber auch recht langsam und blieb in den ersten beiden Rennstunden hinter dem langsamsten Schnitt zurück. Langsam kehrte Langeweile ein, auch die Sprintwertung, die Dumoulin als Erster überfuhr, und die darauf folgende Bergwertung, die erstmals nicht an Ignatiev – welcher sich seit er keine Führungsarbeit mehr machte an den Wertungen zurückhielt – sondern an Hupond ging, konnten nichts daran ändern. Viele Teams, unter anderem Quick Step, Ag2r, Milram und Lampre, sorgten sporadisch für ein wenig Tempo im Hauptfeld, dennoch war das durchschnittliche Stundenmittel nach zweieinhalb gefahrenen Stunden bei weniger als 37 km/h. Kurz darauf stürzte der Norweger Kurt-Asle Arvesen, zwar konnte er sich wieder aufrappeln, allerdings hielt er sich in der Folge die linke Schulter und ließ sich mehrfach zum Begleitfahrzeug zurückfallen. Die vorletzte Sprintwertung des Tages bekam Vaugrenard, während sich der Vorsprung der vier Ausreißer bei eineinhalb Minuten einpendelte. Erst etwa 25 Kilometer vor dem Ziel beteiligte sich Mikhail Ignatiev an der Führungsarbeit in der Ausreißergruppe, zu dem Zeitpunkt als Hupond sich die letzte Sprintwertung sicherte, so dass alle drei Franzosen je bei einer Sprintwertung vorne waren.

Cavendish erneut unschlagbar
Zwar kam durch das Mitführen Ignatievs kurzzeitig wieder Hoffnung auf, die Sprinterteams – allen voran Liquigas und Columbia – konnten aber Sekunde um Sekunde gut machen und so wurden die Ausreißer zwei Kilometer vor dem Ziel gestellt, auch eine Attacke Huponds, der kurz vor zum Kämpferischsten Fahrer des Tages gekürt wurde, konnte den Massensprint nicht mehr in Gefahr bringen. Kurz vor der Flamme Rouge stürzte der Russe Nikolai Trussov, wodurch einige Fahrer wie Levi Leipheimer, Bradley Wiggins, Denis Menchov, Vladimir Karpets, Mikel Astarloza und Tom Boonen aufgehalten wurden. Vorne war der Massensprint in vollem Gange, Hincapie und Renshaw zogen wieder einmal perfekt für Cavendish dann, welcher abermals keinen Zweifel daran aufkommen ließ, dass er momentan in einem flachen Sprint nahezu unschlagbar ist. Der Führende in der Sprintwertung, Thor Hushovd, wurde Zweiter und verteidigte damit das Grüne Trikot, Tyler Farrar landete auf dem letzten Podiumsplatz, gefolgt von Leonardo Duque, der am französischen Nationalfeiertag für sein Cofidis-Team wenigstens noch den vierten Platz herausfuhr. Bester Franzose wurde als Sechster Lloyd Mondory von Ag2r, Gerald Ciolek von Milram wurde Elfter. Die abgehängte Gruppe um Leipheimer und Wiggins kam mit 15 Sekunden Rückstand ins Ziel, wodurch Tony Martin in der Gesamtwertung einen Platz aufrücken und Wiggins sechsten Platz einnehmen konnte.

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