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Gerald Ciolek beschert Milram auf 2. Etappe der Vuelta großen Sieg
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30.08.2009

Gerald Ciolek beschert Milram auf 2. Etappe der Vuelta großen Sieg

Info: VUELTA A ESPAÑA
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Emmen, 30.08.2009 - Gerald Ciolek (Team Milram) hat auf der 2. Etappe der Spanien-Rundfahrt seinen ersten Sieg bei einer dreiwöchigen Rundfahrt gefeiert. Im Massensprint siegte der Deutsche vor Fabio Sabatini (Liquigas), Roger Hammond (Cervélo TestTeam) und André Greipel (Columbia-HTC). Ciolek rückte durch die Zeitgutschrift für den Sieg mit acht Sekunden Rückstand auf Platz zwei der Gesamtwertung hinter den Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank) vor, der seine Gesamtführung erfolgreich verteidigen konnte.

Roels bei frühen Ausreißern dabei
Auf der zweiten Etappe durfte der Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank) das gestern mit einem souveränen Sieg im kurzen Auftaktzeitfahren der Vuelta a España 2009 das Goldene Trikot spazieren fahren – jedoch nicht in Spanien, sondern auf den Straßen der Niederlanden. Passend dazu wurden die Fahrer von typischem Regenwetter am Start empfangen, der im gestrigen Austragungsort des Zeitfahrens auf der Rennstrecke in Assen erfolgte. Die anschließenden 203,7 Kilometer zum Zielort Emmen verliefen auf teilweise engen und vor allem kurvigen Straßen, die zu großen Teilen von großen Zuschauermassen gesäumt waren. Leider ereigneten sich dadurch einige Stürze, jedoch konnten alle 198 gestarteten Fahrer die Etappe beenden. Nach 60 Kilometern erfolgte die einzige kleine Erhebung, der „Relus“ stellte zugleich die erste Bergwertung der gesamten Rundfahrt dar. Zu diesem Zeitpunkt lag bereits eine Spitzengruppe bestehend aus den Fahrern Francisco José Martínez (Andalucía-Cajasur), Tom Leezer (Rabobank), Lieuwe Westra (Vacansoleil), David Garcia (Xacobeo Galicia) und dem Deutschen Dominik Roels (Milram) in Führung, die sich bei Kilometer drei abgesetzt hatte. Roels befolgte somit die Marschroute des Teams, endlich in diesem Jahr einen großen Sieg zu erringen, nach dem es beim Giro und bei der Tour de France nicht geklappt hatte. Westra dagegen fuhr zu Ehren seines Vaters, der in der vergangenen Woche gestorben war. Dessen niederländischer Landsmann Leezers war es schließlich, der sich die Bergwertung und damit das erste Bergtrikot in diesem Jahr sicherte.

Sprintermannschaften kontrollieren das Geschehen
Das Tempo im Feld kontrollierte die Saxo Bank-Mannschaft, die dem Quintett nie mehr als 7 Minuten Vorsprung gestattete. Zur Hälfte des Rennens stiegen weitere Mannschaften mit in die Verfolgungsarbeit ein, insbesondere Trikots von Quick Step für den gestrigen Zweitplatzierten Tom Boonen, der mit einem Auge auf die mögliche Übernahme der Gesamtführung schaute, sowie Garmin-Slipstream. Die Tempoerhöhung zeigte Wirkung, sodass 50 Kilometer vor dem Ende nur noch drei Minuten zwischen den zwei Gruppen lagen. 30 Kilometer vor dem Ende, der Vorsprung lag nun unter 60 Sekunden, fiel die Gruppe an einem Kopfsteinpflasterstück auseinander. Zunächst konnte der Spanier Martinez nicht mehr folgen, eine folgende Attacke von Westra bedeutete wenige Kilometer später auch das Fluchtende von Roels, Leezer und Garcia. Weitere Sprintermannschaften wie Rabobank für Oscar Freire führten nun das Feld mit an um den erwarteten Massensprint herbei zu führen. Noch vor der 10-Kilometer-Marke war auch der Fluchtversuch vom 26jährigen Westra beendet.Auch Milram für Gerald Ciolek und Columbia-HTC für André Greipel, neben Farrar als der aussichtsreichste Fahrer auf den Etappensieg gehandelt, ließen sich nun vorne blicken. Columbia initiierte schließlich mit sechs Fahrern einen Sprintzug um das Tempo auf den letzten Kilometern in die Höhe zu treiben.

Favoriten haben im Sprint das Nachsehen
Starker Gegenwind sorgte für eine schwierige Zielanfahrt, sodass Greipel mit Farrar am Hinterrad kurz vor dem Ende seinen Antritt noch einmal verzögern musste und dadurch die Siegchancen verspielte. Stattdessen strebten Gerald Ciolek, Fabio Sabatini (Liquigas) und Roger Hammond (Cervélo TestTeam) fast zeitgleich auf die Ziellinie zu. Das beste Ende für sich hatte letztlich der Deutsche, der damit nach einer wenig erfolgreichen Saison erst seinen zweiten Saisonsieg feiern konnte. Sabatini durfte überraschend anstelle von Teamkollege Daniele Bennati im Sprint dabei sein, der gestern immerhin Fünfter geworden war, und belegte vor Hammond, der die eigentlichen Sprintkapitäne Thor Hushovd und Heinrich Haussler des schweizer Teams ausgezeichnet vertreten konnte, Rang zwei. Greipel und Farrar mussten sich mit den Plätzen vier und fünf begnügen. Cioleks Sprintanfahrer Björn Schröder beendete die Etappe als 19., als bester Schweizer verteidigte Fabian Cancellara auf Rang 27 erfolgreich das Spitzenreitertrikot.

Freude bei Milram groß
Im einzigen deutschen ProTour-Team Milram sah man nach dem Rennen verständlicherweise nur lachende Gesichter. Während Sieger Ciolek („Es war einen Überraschung“) seinen Sieg groß feiern konnte, äußerten sich auch sein Sportlicher Leiter Ralf Grabsch („ Wir haben als Team heute hervorragend funktioniert“) und Teammanager Gerry van Gerwen („Wir hatten ein großes Ziel bei der Vuelta: Einen Etappensieg. Dass wir direkt die erste Sprintentscheidung gewinnen ist für uns daher ein ganz besonderer Erfolg“) sehr zufrieden mit der gesamten Mannschaftsleistung, die Selbstvertrauen für die kommenden drei Wochen geben sollten.


Milrambericht: Gerald Ciolek siegt in Emmen


Cancellara in Gesamtwertung nun vor Ciolek
In der Gesamtwertung rückt Ciolek dank seines Etappensieges auf den zweiten Platz nach vorne, er liegt nur noch acht Sekunden hinter Fabian Cancellara, der seine Führung aber souverän verteidigen konnte. Tom Boonen rutscht hinter Ciolek zurück auf den dritten Platz (+0.09).

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Der dritte Abschnitt führt die Fahrer weiterhin fernab von Spanien über niederländische Straßen, zwischen Zutphen und Venlo stehen 189,7 Kilometer auf dem Programm ohne jeglichen Bergwertung. Zur Rennmitte dürfen sich auch die Fans in Deutschland freuen, wenn das Peloton einen 17 Kilometer langen Abstecher in die Bundesrepublik macht. Wie noch die gesamte erste Woche sind die Sprinter erneut favorisiert, erst am Donnerstag erreicht die Vuelta spanischen Boden.






Gerald Ciolek bescherrt Milram auf 2. Etappe der Vuelta großen Sieg
Gerald Ciolek bescherrt Milram auf 2. Etappe der Vuelta großen Sieg
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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