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Farrars Ausdauer mit erstem Grand Tour Etappensieg belohnt - Bergtrikot wechselt wieder
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09.09.2009

Farrars Ausdauer mit erstem Grand Tour Etappensieg belohnt - Bergtrikot wechselt wieder

Info: VUELTA A ESPAÑA
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Caravaca de la Cruz, 09.09.2009 - Die doch recht anspruchsvolle 11. Etappe der Spanien-Rundfahrt endete in einem Massensprint und mit dem ersten Sieg des US-Amerikaners Tyler Farrar (Garmin-Slipstream) bei einer dreiwöchigen Rundfahrt. Beim Giro d'Italia und der Tour de France, die er beide schon bestritt, hatte er diesen zuvor mehrmals knapp verpasst. Während Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne) in der Gesamtwertung und der Tagesfünfte André Greipel (Columbia-HTC) im Punkteklassement in Führung blieben, wechselte das Bergtrikot abermals seinen Besitzer. Erfolgreichster Kletterer ist nun wieder David Moncoutié (Cofidis).

Die 11. Etappe der Vuelta a España war weder richtig flach noch eine reine Bergetappe und ließ mit ihrem Profil dem Ausgang des Rennens viele Möglichkeiten. Je ein Anstieg der 1. und 2. Kategorie sollten im Verlauf der exakt 200 Kilometer von Murcia nach Caravaca de la Cruz Ausreißern entgegen kommen, während die letzten eher leichten 50 Kilometer auch eine Sprintankunft ermöglichen konnten. Frank Schleck (Saxo Bank) war nicht mehr am Start. Der ältere Bruder des ebenfalls bereits ausgestiegenen Andy muss sich einer Knieoperation unterziehen, die ihn auch die Weltmeisterschaft kosten wird. Im Rennverlauf stiegen dann noch John Gadret (Ag2r) und der Schweizer Michael Albasini (Columbia-HTC) vom Rad, womit am Ende des Tages noch 180 Fahrer das Ziel erreichten.

Die üblichen Verdächtigen kämpfen ums Bergtrikot
Als sich das Finden einer geeigneten Ausreißergruppe aus dem Feld schwierig gestaltete, setzte André Greipel (Columbia-HTC) das erste kleine Ausrufezeichen. Der zweifache Etappensieger untermauerte seinen Anspruch auf den Gewinn der Vuelta-Punktewertung durch den Gewinn des ersten Zwischensprints nach gut 20 Kilometern. Schon am Sonntag hatte er auf diese Weise ein paar Punkte geholt, die später noch wichtig sein sollten. Erst mitten im Alto Collado Bermejo, dem Berg der 1. Kategorie, dessen Gipfel das erste Viertel der Tagesdistanz markierte, konnte sich eine Gruppe lösen, in der sich neben Euskaltel-Fahrer Amets Txurruka noch drei mittlerweile sehr gut bekannte Gesichter befanden. Dabei waren David De La Fuente (Fuji-Servetto) und David Moncoutié (Cofidis), die sich um Platz eins des Bergklassements duellieren und Johnny Hoogerland (Vacansoleil), der in dieser Wertung auf Platz fünf lag. Im Kampf um das Rote Trikot musste De La Fuente, der es gestern von Moncoutié erobert hatte, schnell eine Niederlage hinnehmen. Der Spanier verlor noch vor dem Gipfel den Anschluss an die anderen Drei und als Vierter an der Bergwertung die virtuelle Führung an den dort siegreichen Moncoutié. De La Fuente fiel daraufhin wieder ins Feld zurück, während Moncoutié, Txurruka und Hoogerland fast zehn Minuten Vorsprung auf dieses heraus holten.

Liquigas mit 60 Kilometern harter Arbeit
Das Feld reagierte dann aber doch rechtzeitig und mehrere Mannschaften organisierten eine zielgerichtete Verfolgung, so dass der Vorsprung der Spitzengruppe bis zum Beginn des Alto Campo de San Juan unter vier Minuten sank. In den Berg der 2. Kategorie, der sich ab Kilometer 140 der Etappe empor hob, fuhr Liquigas mit enorm hohem Tempo hinein, so dass sich das Feld im Verlauf der Steigung deutlich reduzierte. Auch die drei Führenden litten unter der Arbeiten des Basso-Teams, dessen Ziel es heute offensichtlich war, viele Sprinter am Berg abzuhängen, damit der problemlos mitfahrende Daniele Bennati eine größere Chance auf den Etappensieg haben könnte. In kürzester Zeit lagen Moncoutié, Hoogerland und Txurruka nur noch eine Minute in Front und mussten darum bangen, überhaupt noch die Spitze des Berges zu erreichen. Die eine Minute konnten sie dann aber doch noch bewahren, was Moncoutié als neuerlichem Erstplatzierten endgültig die Rückeroberung des Bergtrikots sicherte. Auch nach dem Berg setzte Liquigas seine Arbeit 50 Kilometer bis zur Flamme Rouge fort. Bald waren die Ausreißer eingeholt und Rémy Di Gregorio (Francaise des Jeux) versuchte es auf eigene Faust. Etwa 25 Kilometer blieb der Franzose mit kleinem Vorsprung vor dem Feld, musste dann aber einsehen, dass sein Unterfangen keinen Sinn hatte. Direkt nach seiner Wiedereingliederung ins Feld, das von hinten langsam wieder aufgefüllt wurde, griff der selbe Mann an, der das gestrige Etappenfinale prägte. Linus Gerdemann (Team Milram) griff erneut an und wollte versuchen, den durch einen Defekt und Sturz gestern verpassten Sieg nachzuholen. Doch auch der Deutsche sollte erfolglos bleiben und das Feld einen Massensprint ausfechten.

Farrar sprintet zum Sieg und kommt fast an Greipel heran
War Bennati nach dem Alto Campo de San Juan noch der einzige namhafte Sprinter im Feld, kamen im Lauf der Zeit noch einige weitere zurück. Liquigas versuchte zwar, bis hinter der Flamme Rouge noch die Früchte der Arbeit zu ernten, kam dann aber über Platz 13 für den Italiener nicht hinaus. Den Sieg holte sich mit einem starken Finish Tyler Farrar (Garmin-Slipstream), der zu den großen Aufsteigern des Jahres zählt. Bei insgesamt 14 Etappen des Giro d'Italia, der Tour de France und der Vuelta war Farrar in diesem Jahr bisher unter die ersten fünf gekommen und konnte nun endlich seinen ersten Sieg bei einer der drei großen Rundfahrten bejubeln. Auf der leicht ansteigenden Zielgeraden kamen Philippe Gilbert (Silence-Lotto) und Marco Marcato (Vacansoleil) auf die folgenden Plätze. André Greipel schaffte es zu Platz fünf und verteidigte damit die Führung der Punktewertung sieben Zähler vor Farrar. Hätte er nicht acht Punkte bei den Zwischensprints der achten und der heutigen Etappe gesammelt, wäre er das Grüne Trikot nun los.


Weiterer Bericht: Christian Knees Achter im Massensprint

Moncoutié wieder in Rot, Valverde bleibt in Gold
Das Bergtrikot wechselte nun schon zum sechsten Mal im Laufe der Rundfahrt seinen Träger und wird wieder von David Moncoutié getragen. Zwei Tage hatte er es bereits auf seinen Schultern, ehe David De La Fuente es ihm auf der gestrigen Etappe abnahm. Beide trennen nun nach etwa der Hälfte der Vuelta 14 Punkte. In der Gesamtwertung änderte sich dagegen kaum etwas Nennenswertes. Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne) verteidigte seine sieben Sekunden Vorsprung auf Cadel Evans (Silence-Lotto) und damit das Goldene Trikot.

-> Zum Resultat

Erste Ruhetag dann drei Bergankünfte
Am Donnerstag gibt es dann schon den zweiten Ruhetag, an dem die Fahrer sich auf ein knallhartes Programm einstellen müssen. Denn von Freitag bis Sonntag gibt es jeden Tag Bergankünfte der Kategorie Especial, der höchsten der Vuelta. Die Freitagsetappe führt erst über zwei Berge der 1. und einen der 3. Kategorie, ehe am Alto de Velefique (13,3 km à 7,5%) die Stunde der Rundfahrtfavoriten schlägt. Der erste von drei ganz wichtigen Tagen für alle, die eine Topplatzierung bei dieser Vuelta anvisiert haben.



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