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Bruno Risis perfekter Abschied von den Sixdays Zürich
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22.12.2009

Bruno Risis perfekter Abschied von den Sixdays Zürich

Info: Sixdays: 6-Tagerennen Zürich
Autor: Felix Griep (Werfel)



Zürich, 22.12.2009 - Es war der perfekte Abschied für Bruno Risi vom Schweizer Publikum, das den eidgenössischen Bahnhelden frenetisch feierte. Am Sonntag gelang Risi mit Partner Franco Marvulli der elfte Sieg beim Sechstagerennen von Zürich und der 60. Sixdays-Erfolg seiner herausragenden Karriere. Der Abschied von Altmeister Risi macht die Bahn frei für den neuen Zürcher Rundenrekordhalter Marvulli und die Nachwuchs-Champions Claudio Imhof und Silvan Dillier, die während der sechs Tage eindrucksvoll ihr großes Potenzial unter Beweis stellten. Die Veranstalter konnten nach einem sportlich tollen Event auch ein wirtschaftlich positives Fazit ziehen. 22419 Zuschauer besuchten das Hallenstadion und erfüllten damit alle Erwartungen und lässt bereits auf die nächsten Sixdays vom 30.11. bis 05.12.2010 freuen.


Übersicht - Berichte: 1. Nacht | 2. Nacht | 3. Nacht | 4. Nacht | 5. Nacht | 6. Nacht


Lampater/Grasmann von Beginn an offensiv
Die uneingeschränkte Unterstützung des Publikums im Zürcher Hallenstadion hatten Bruno Risi und Franco Marvulli auch am letzten Tag sicher. Nur der angestrebte Sieg, der war noch lange nicht in trockenen Tüchern. Mit ihren nur 18 Punkten Rückstand wollten Leif Lampater/Christian Grasmann die Chance auf den ersten gemeinsamen Sieg bzw. den ersten überhaupt für Grasmann nutzen. Dabei störte es die beiden Deutschen auch nicht, im Falle des Erfolges als Spielverderber für die zahlreichen Risi-Fans zu gelten. Lampater selbst hätte sich am liebsten zwei Tage vor seinem heutigen Geburtstag selbst ein tolles Geschenk gemacht. Am frühen Sonntag Nachmittag begannen Lampater/Grasmann sofort, die Leader unter Druck zu setzen. In der kleinen Jagd über 80 Runden gelang ihnen zwar noch nicht der erhoffte Rundengewinn auf ihre Kontrahenten, doch konnten sie zumindest mit dem Sieg der ersten Américaine vor Risi/Marvulli ihren Punkterückstand verringern.


Info-Bericht in eigener Sache:
Berichterstattung zu Risi/Marvulli-Sieg in Zürich fällt Winterwetter zum Opfer


Marvulli fliegt über die Zürcher Bahn, Marguet fährt mit dem Skoda heim
Gut zwei Stunden später sorgte im Schweizer Favoritenteam Franco Marvulli für Aufsehen. Es stand das Zeitfahren um das 200 Meter lange Holzoval an, bei dem Risis Partner mit der Fabelzeit von 10,090 Sekunden verblüffte und einen neuen Rundenrekord für Zürich aufstellte. Dabei sprintete Marvulli mit der Geschwindigkeit von 71,36 km/h über die Bahn. Noch bevor die alles entscheidende Finaljagd anstand, machte auch das dritte um den Gesamtsieg kämpfende Paar, Alexander Aeschbach/Tristan Marguet auf sich aufmerksam. Genauer war es der 22-jährige Marguet, der das Finale um den Autosprint gewann und damit stolzer Besitzer eines nagelneuen Skoda wurde. Für die Schweizer Madison-Meister hatte sich die Situation im Laufe des Sonntags aber doch arg verschlechtert. Risi/Marvulli und Lampater/Grasmann hatten beide im Laufe der Wettbewerbe die dritte Bonusrunde erreicht, die für Aeschbach/Marguet nicht mehr zu erreichen sein sollte. Mit dadurch zwei Runden Rückstand war eine Verbesserung von Rang drei deutlich unwahrscheinlicher geworden.

Kampf Schweiz gegen Deutschland im 250-Runden-Finale
14 Punkte betrug die Differenz zwischen Risi/Marvulli und Lampater/Grasmann zum Beginn der 50 Kilometer langen Finaljagd. Doch der Kampf um Platz eins entschied sich nicht nur zwischen diesen beiden Paaren, sondern wurde zum regelrechten Nationenduell. Die Schweizer bekamen tatkräftige Unterstützung von Aeschbach/Marguet, die sich mit Platz drei abgefunden hatten, während die Deutschen auf ihre Landsleute Danilo Hondo/Christian Bach zählen konnten, die das Rennen selbst als Vierte beendeten. Richtig in Schwung kam die Américaine auf den letzten 60 Runden, als die Serie von sechs Sprints begann, bei denen um viele Punkte gekämpft wurde. Lampater/Grasmann gingen die entscheidende Phase erneut sehr offensiv an und konnten, wenngleich ein lange versuchter Rundengewinn nicht zu realisieren war, zumindest den Rückstand nach Punkten auf zwischenzeitlich nur noch sechs Zähler verringern. Bei nur noch drei ausstehenden Wertungen stieg die Spannung ins Unermessliche.


Weiterer Sixdays-Bericht:
Stam, Schep und Veldt starten aus Pole Position in letzte Nacht der Sixdays Apeldoorn


Risi/Marvulli ließen am Ende keine Fragen offen
Als das deutsche Vorhaben der Umrundung gescheitert war, folgte sogleich der Schweizer Konter, der es in sich hatte. Es war die entscheidende Attacke, in die Risi und Marvulli alles hineinwarfen, was ihnen nach sechs anstrengenden Tagen und einer kurzen Ruhepause von Samstag auf Sonntag an Energie geblieben war. Sich nicht auf einen Sprint um Punkte verlassen wollend setzten sich Risi/Marvulli immer weiter vom Feld mit ihren Kontrahenten ab und schafften es neun Runden vor Schluss tatsächlich, den Angriff erfolgreich abzuschließen und damit den Heimsieg zu sichern. Damit war das Rennen für die Lokalmatadoren aber noch nicht beendet, sie ließen sich auch den Sieg im Zielsprint nicht nehmen und beendeten mit einer Demonstration ihrer Stärke ein packendes Zürcher Sechstagerennen.

Nummer 60 für Risi, Nummer 18 für Marvulli
Mit Standing Ovations für die erhofften Sieger endete also das 53. Sechstagerennen von Zürich. Es war der würdige Abschied eines der größten Sixdays-Fahrer aller Zeiten von seiner erfolgreichsten Stätte. Seit seinem ersten Profi-Erfolg 1992 ist es bereits Risis elfter Sieg in Zürich, womit er alleiniger und klarer Rekordhalter der Veranstaltung ist. Vier Siege in Folge, die dem 41-Jährigen nun gelangen, schaffte zuvor nur der siebenfache Sieger Fritz Pfenninger in den Jahren 1962 bis 1965. Mit dem Zürich-Erfolg durfte Risi zugleich das Jubiläum seines 60. Sechstage-Gewinns feiern von denen er 18 mit Franco Marvulli errang. Für den zehn Jahre jüngeren Marvulli war es insgesamt der 28. Sieg, womit er nach dem Abtreten seines Partners der erfolgreichste aktive Schweizer sein wird.
-> Zur Siegerliste der Sixdays-Zürich

Lampater/Grasmann nach tollem Kampf mit Platz zwei zufrieden
Bis zum Schluss hatten Lampater/Grasmann mit vollem Einsatz um den Sieg gekämpft, doch blieb am Ende nur Platz zwei. Durch die letzten drei von Risi/Marvulli gewonnen Sprintwertungen betrug ihr finaler Rückstand eine Runde und 18 Punkte, was zwar deutlich aussehen mag, der kämpferischen Leistung der Deutschen aber nicht ganz gerecht wird. Sie machten diese Sixdays zu einer fesselnden Angelegenheit und zeigten sich nach Rennschluss als gute Verlierer und zollten den Siegern ihren Respekt. Erfreulich verlief Zürich letztlich auch für Aeschbach/Marguet, die mit drei Runden Rückstand ins Ziel kamen. Vier Schweizer - so viele gab es zuletzt im Jahr 2001 auf dem Zürcher Podium.

-> Zum Endstand der Profis nach der 6. Nacht


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Das Siegerbild v.l.n.r.: Christian Grasmann, Leif Lampater, Franco Marvulli, Bruno Risi mit seinen drei Kindern, Tristan Marguet und Alexander Aeschbach mit Nachwuchs (Foto: www.sixdays-zuerich.ch)
Das Siegerbild v.l.n.r.: Christian Grasmann, Leif Lampater, Franco Marvulli, Bruno Risi mit seinen drei Kindern, Tristan Marguet und Alexander Aeschbach mit Nachwuchs (Foto: www.sixdays-zuerich.ch)

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