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Roubaix: Stybar nach drittem Sieg neuer Führender im Radcross-Weltcup. Kupfernagel holt Podestplatz
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17.01.2010

Roubaix: Stybar nach drittem Sieg neuer Führender im Radcross-Weltcup. Kupfernagel holt Podestplatz

Info: Radcross: WELTCUP ROUBAIX
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Roubaix, 17.01.10 - Der tschechische Meister Zdenek Stybar hat das Weltcup-Rennen im französischen Roubaix gewonnen und sich damit an die Spitze der Gesamtwertung gesetzt, da der bisherige Führende Niels Albert nach einem Sturz nicht über Rang acht hinauskam. Stybar hatte sich nach etwas mehr als der Hälfte des Rennens von der Konkurrenz abgesetzt. Starker Zweiter mit acht Sekunden Rückstand wurde Klaas Vantornout vor dem belgischen Meister Sven Nys. Bei den Frauen kam es nach dem Ausfall von Katie Compton ebenfalls zu einem Führungswechsel in der Gesamtwertung. Das Rennen gewann die Tschechin Katerina Nash vor der deutschen Meisterin Hanka Kupfernagel.


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Alberts Führung wegen Rippenbruch in Gefahr
Nach der überraschenden Absage des Internationale Cyclocross Huijbergen war der achte Weltcuplauf der einzige bedeutende Wettbewerb des Wochenendes. Wie im letzten Jahr fand die vorletzte Runde in Roubaix statt, der nordfranzösischen Stadt an der Grenze zu Belgien, die durch den Eintagesklassiker Paris-Roubaix allen Radsportfreunden ein Begriff ist. Und damit nicht genug: Der Parcours des Querfeldein-Spektakels war erneut im Velodrom aufgebaut, also dort wo das Frühjahrsrennen stets zu Ende geht.
So langsam wurde es richtig ernst, was den Weltcup-Gesamtsieg angeht, denn in keiner der vier Kategorien war der Vorsprung des Führenden auf die Konkurrenz schon uneinholbar. Auch bei den Elite-Männern hatte der Belgier Niels Albert sein einst mehr als komfortables Polster nach und nach eingebüßt, lag nach dem Rennen in Zolder nur noch 20 Punkte vor dem Tschechen Zdenek Stybar. Hinzu kam, dass der 23-Jährige, der auch die UCI-Weltrangliste anführt, nach einem tätlichen Angriff durch einen Zuschauer im belgischen Meisterschaftsrennen (wir berichteten) mit einer gebrochenen Rippe an den Start gehen musste. Schon im Vorfeld hatte er zu verstehen gegeben, dass ihm gerade die steilen Passagen extreme Schmerzen bereiteten und er, wenn überhaupt, zur bloßen Verteidigung seiner WC-Spitzenposition in Roubaix antreten würde.

Doch auch dieses vergleichsweise bescheidene Ziel zu realisieren, sollte Albert am Ende nicht vergönnt sein. Zwar gehörte er zu denjenigen mit dem besseren Start und war bis zur Hälfte des Rennens Bestandteil der Spitzengruppe, doch ein Fahrfehler in der siebten und ein Sturz in der vorletzten Runde machten seine Hoffnungen zunichte.
Zur erwähnten Gruppe gehörten außer dem Weltmeister noch seine Dauer-Konkurrenten Stybar und Sven Nys sowie der sehr angriffslustig fahrende Klaas Vantornout und Gerben de Knegt, der letzten Mittwoch in Surhuisterveen den Sieg davongetragen hatte. Mit von der Partie waren außerdem der französische Vizemeister Steve Chainel – vom Applaus seiner Landsleute beflügelt – und Erwin Vervecken, der drei der bisher vier Rennen in Roubaix gewinnen konnte. Auch Bart Wellens schloss nach miserablem Start noch zu den Spitzenreitern auf – und er war es, dem die erste erfolgreiche Attacke gelang. Nur der tschechische Meister konnte das Hinterrad des Belgiers halten.

Stybar holt Sieg und Gesamtführung. Albert aber noch in Schlagdistanz
Zwei Runden vor Schluss änderte sich die Situation erneut, als Stybar zum Angriff überging und sich Stück für Stück von Wellens absetzen konnte. Der Belgier wurde schließlich auch noch von dreien seiner Landsleute überholt. Dabei musste sich Sven Nys anders als im Meisterschaftsrennen vergangenen Sonntag auf den letzten Metern dem Vizemeister Klaas Vantornout geschlagen geben, der an ihm vorbeizog, um acht Sekunden nach Stybar und ebenfalls acht Sekunden vor Nys die Ziellinie zu überqueren.
Der ehemalige Weltmeister Erwin Vervecken auf Rang vier (+ 0: 25) erzielte zwar das deutlich beste Weltcup-Resultat der Saison, blieb aber zum ersten Mal in Roubaix ohne Podestplatz. Auch 2007, als Gerben de Knegt hier gewann, war er aus einem überaus knappen Sprint als Zweiter hervorgegangen. Letztgenannter landete heute hinter Wellens mit exakt einer Minute Abstand zum Sieger auf Rang sechs. Hinter seinem belgischen Landsmann Bart Aernouts schleppte sich Niels Albert als Achter (+ 1:32) ins Ziel.
Damit war klar, dass er die Weltcupführung an Zdenek Stybar würde abgeben müssen, der nun ebenso wie der Weltmeister drei Einzelsiege auf dem Konto hat – außer dem heutigen noch Koksijde und Igorre. Der Abstand vom nun zweitplatzierten Albert auf den Tschechen beträgt allerdings lediglich 14 Zähler. Sven Nys auf Rang drei kann mit 480 Punkten gegenüber Stybars 565 nicht mehr Weltcup-Sieger werden, da ein erster Platz nicht mehr als 80 Punkte einbringt.

Steve Chainel beglückte die französischen Zuschauer am Ende mit Rang neun, während der kürzlich bei den italienischen Meisterschaften düpierte Enrico Franzoi noch unter der 2-Minuten-Marke die Top 10 komplettierte. Der zweimalige deutsche Meister Philipp Walsleben, der 2009 das Rennen der Klasse U23 in Roubaix gewonnen hatte, konnte mit Rang 14 und ca. 3 Minuten Rückstand sehr zufrieden sein. Denn dabei handelte es sich um sein bestes Resultat im Elite-Weltcup bislang und jedenfalls war die Wertigkeit dieses Ergebnisses gegenüber dem gleichlautenden Resultat von Surhuisterveen wegen der stärkeren Konkurrenz höher einzuschätzen. Hingegen blieb der Ex-Schweizermeister Christian Heule mit Platz 19 etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück.


Weiterer Bericht und Bildergalerie:
Philipp Walsleben in Roubaix: Beste Weltcup-Platzierung bislang


Überraschungssieg bei den Damen. Compton büßt nach Verletzung ihre Führung ein
Bei den Damen profitierte Katerina Nash sichtlich von dem Auftrieb, den ihr der Gewinn der tschechischen Meisterschaft vor Wochenfrist gegeben hatte. Sie siegte mit 13 Sekunden Vorsprung vor der kürzlich im Amt bestätigten deutschen Meisterin Hanka Kupfernagel und holte sich so ihr erstes Spitzenresultat in einem internationalen Rennen auf europäischem Boden – nach zahlreichen Siegen auf dem nordamerikanischen Kontinent. Das niederländische Duo Marianne Vos und Daphny van den Brand musste sich diesmal klar geschlagen geben: Die Weltmeisterin hatte am Ende 52 Sekunden, die elffache Landesmeisterin und Vorjahressiegerin gar anderthalb Minuten Rückstand auf Nash.
Gleichwohl übernimmt van den Brand mit Platz vier die Führung im Gesamtweltcup, denn noch unglücklicher als sie agierte die bisherige Dauer-Spitzenreiterin Katie Compton: Die US-Amerikanerin verletzte sich schon vor dem Start und konnte nicht zur Verteidigung ihrer Position antreten. Sie fiel auf Gesamt-Rang drei noch hinter Vos zurück, hat nun fünf Zähler weniger als die Zweitplazierte und 25 Zähler weniger als van den Brand.

U23 und Junioren: Meeusen baut mit Sieg die Führung aus. Bosman reicht Rang drei
Einen spannenden Wettstreit um die Weltcup-Führung lieferten sich die Männer U23: Spitzenreiter Tom Meeusen befand sich in einer Favoritengruppe mit dem Gesamt-Zweiten Robert Gavenda, zu der auch noch der Junioren-Weltmeister des letzten Jahres, Tijmen Eising, gehörte. In der Schlussrunde spielte Meeusen einmal mehr seine enorme Kraft aus, ließ seine Begleiter stehen und holte sich seinen zweiten Weltcup-Sieg in Folge. Gesamt hat der 21-jährige Belgier nun 35 Punkte Vorsprung auf den Slowaken, der 7 Sekunden nach ihm ins Ziel kam und ihn als Einziger noch am ganz großen Triumph hindern könnte. Der Niederländer Eising wurde wie schon in Zolder starker Dritter.
Das Rennen der Junioren endete mit dem wenig überraschenden Sieg David van der Poels, des neuen niederländischen Meisters dieser Altersklasse, dessen Anzahl an Spitzenplätzen in dieser Saison längst zweistellig ist. Von Beginn an fuhr er einsam an der Spitze. Der französische Vizemeister und Treviso-Sieger Emilien Viennet konnte acht Sekunden dahinter vor heimischem Publikum einen erfreulichen zweiten Platz erzielen. Unterdessen bleibt der Niederländer Gert-Jan Bosman Gesamtführender, da er sich Rang drei knapp vor dem Belgier Laurens Sweeck sicherte.

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Der letzte Streich im Weltcup folgt bereits in einer Woche, wenn in Hoogerheide in den Niederlanden in allen vier Disziplinen die konstantesten Fahrer der Saison endgültig feststehen werden.





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