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Nationale Meisterschaften im Radcross: Ein ausführlicher Rückblick - Teil 2
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12.01.2010

Nationale Meisterschaften im Radcross: Ein ausführlicher Rückblick - Teil 2

Info: Radcross: Nationale Meisterschaften 2009/10
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Der Winter hatte Europa am vergangenen Wochenende fest im Griff, dennoch konnten außer in Großbritannien sämtliche nationalen Radcross-Meisterschaften abgehalten werden. Genau wie Philipp Walsleben in Deutschland und Peter Presslauer in Österreich gelang dabei den allermeisten Vorjahressiegern in der Kategorie Männer Elite die Titelverteidigung. Ausnahmen bildeten Italien und - die Schweiz! LIVE-Radsport fasst das Geschehen in den verschiedenen Ländern zusammen, heute Teil 2: Belgien, Frankreich, Spanien und Italien.

-> Zum 1. Teil des Rückblicks: Schweiz, Niederlande, Tschechien


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Belgien: Nys nach Aufholjagd zum siebten Mal erfolgreich. Albert nach Zuschauer-Attacke chancenlos
In einem durchweg packenden, aber von vielen Stürzen geprägten Rennen konnte der nun insgesamt siebenfache belgische Meister Sven Nys seinen vierten Titel in Folge einfahren. Dabei musste er nach anfänglichen gravierenden Schwierigkeiten das gesamte Feld von hinten aufrollen. Nachdem er die aktuelle Spitzengruppe aus vier Fahrern eingeholt hatte, hängte er einen nach dem anderen ab und wusste auch aus einem Fahrfehler des letzten verbliebenen Begleiters Rob Peeters Nutzen zu ziehen.
Die Schlussrunde legte der Titelverteidiger alleine zurück, doch ausruhen durfte er sich nicht: Nach für seine Ansprüche durchwachsenen Resultaten in den letzten Wochen (u.a. 9. in Baal, 6. in Diegem, 7. in Zolder) zeigte sich Klaas Vantornout in Oostmalle so stark und fuhr so risikoreich, dass ihm auf der Ziellinie lediglich drei Sekunden auf Nys fehlten. Praktisch zeitgleich beendete auch der 21-jährige Tom Meeusen als Dritter das Rennen, der nach herausragenden Resultaten im Nachwuchs- und ansehnlichen Leistungen im Elite-Bereich (u.a. Seriensieger von Kalmthout bis Baal, Zweiter in Middelkerke hinter Nys) offensichtlich zu Recht als geheimer Medaillen-Kandidat gegolten hatte.
Überschattet wurde das Renngeschehen von einem tätlichen Angriff auf Nys‘ Dauer-Widersacher und Mit-Titelfavoriten Niels Albert. Als der Weltmeister gerade dabei war, die Kluft zu den Spitzenreitern zu schließen, riss ihn ein sichtlich betrunkener Mann unter dem Jubel einiger Nys-Anhänger vom Rad und beraubte ihn so jeder Aussicht auf den Sieg. Mehr als Platz neun sprang am Ende nicht heraus. Wie mittlerweile bekannt wurde, trug Albert aus dem Zwischenfall einen Rippenbruch davon. Sogar seine Teilnahme beim Weltcup am kommenden Wochenende scheint in Gefahr.

Bei den belgischen Frauen scheiterte Joyce Vanderbeken mit 49 Sekunden Rückstand zur erst 19-jährigen neuen Meisterin Sanne Cant knapp an der Titelverteidigung, was eine Umkehrung der beiden obersten Podestplätze des letzten Jahres bedeutete. Die ehemalige zweifache Meisterin Loes Sels wurde Vierte hinter Ellen Van Loy.

Beim Nachwuchs setzte sich mit Jim Aernouts einer der in Abwesenheit von Meeusen als Favorit geltenden Teilnehmer durch. 2007 war er bereits nationaler Juniorenmeister gewesen – ein Titel, der heuer etwas überraschend dem 17-jährigen, noch nicht durch große Erfolge in Erscheinung getretenen Tim Merlier zufiel, der sich knapp gegen Ruddervoorde-Sieger Laurens Sweeck behauptete.

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Frankreich: Mourey wieder vor Chainel
Der 29–jährige Francis Mourey hat nun insgesamt fünf Titel zu Buche stehen. Wie schon im letzten Jahr fiel die Entscheidung in Liéven knapp zu Ungunsten von Steve Chainel aus. Die 22-jährige Caroline Mani trat erstmals in die Fußtapfen der fünfmaligen Meisterin Maryline Salvetat, die nicht wieder antrat. Neuer U23-Meister ist der ehemalige Vizemeister, der 20-jährige Matthieu Boulo, der Titelverteidiger Arnaud Jouffroy im Sprint schlug.

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Spanien: Titelverteidigung bei Männern und Frauen
Im spanischen Laredo triumphierte zum zweiten Mal in Folge der 30-jährige Javier Ruiz De Larrinaga Ibañez, der seinen Vorgänger im Meisteramt José Antonio Hermida Ramos auf Rang zwei verwies. Bei den Frauen holte Rocío Gamonal ihren insgesamt vierten Titel, den dritten in Folge.

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Italien: Franzoi scheitert an Fontana und verpasst fünften Titel
Bei den italienischen Frauen gelang Eva Lechner mühelos vor der ehemaligen zweifachen Meisterin Vania Rossi die Titelverteidigung – hingegen bot sich bei den Männern in der Metropole Mailand eine größere Überraschung: Nicht der mehrfache Meister Enrico Franzoi, der auch auf internationaler Ebene im guten Mittelfeld mitfährt, verteidigte seinen Titel, sondern der 25-jährige Marco Aurelio Fontana wiederholte seinen Erfolg aus dem Jahr 2008. 2009 war er Vizemeister hinter Franzoi gewesen. Dritter wurde wir im Vorjahr Marco Bianco.
Franzois frühe Attacken ließen Fontana, der auch als Mountainbiker schon erfolgreich war (u.a. Rang fünf bei der Olympiade in Peking), gänzlich unbeeindruckt, und als der Titelverteidiger einen platten Reifen zu beklagen hatte, trat Fontana seinerseits die Flucht nach vorne an. Seinen Vorsprung büßte er auch später nicht mehr ein, als ihn ebenfalls das Defekt-Pech ereilte.

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Großbritannien: Meisterschaften verschoben
Einzig auf der britischen Insel fielen die Titelkämpfe in Birmingham dem unerbittlichen Winterwetter zum Opfer. Dabei hätten die Rennen als solche vermutlich sogar stattfinden können, doch sahen die Veranstalter sich nicht in der Lage, die vorgeschriebene Infrastruktur (Ambulanz, Absperrungen, Toiletten etc.) an die Strecke zu transportieren. Man einigte sich mit der UCI auf einen Ersatztermin am 6. und 7. Februar, eine Woche nach den Weltmeisterschaften.

Mit den diversen nationalen Meisterschaften ist die Radcross-Saison natürlich noch längst nicht vorbei. Die nächsten C1-Events finden in Surhuisterveen und Huijbergen in den Niederlanden statt. Am 17.1. wird der vorletzte Weltcup-Lauf in Roubaix ausgetragen. Parallel dazu entscheidet sich die UK-National Trophy in Rutland.





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