|
||
Start >
Bahnradsport Rasmussen/Mørkøv wiederholen Heimsieg in Kopenhagen - Risi tritt von der großen Sixdays-Bühne ab |
||
10.02.2010 | ||
Rasmussen/Mørkøv wiederholen Heimsieg in Kopenhagen - Risi tritt von der großen Sixdays-Bühne abInfo: Sixdays: 6-dagesløbet KopenhagenAutor: Felix Griep (Werfel) Kopenhagen, 10.02.2010 - Das letzte Rennen der Sixdays-Saison bot Spannung bis zum letzten Meter, denn erst im Schlusssprint entschied sich das Sechstagerennen von Kopenhagen. Alex Rasmussen/Michael Mørkøv triumphierten in ihrer dänischen Heimat und verteidigten damit ihren Sieg aus dem Vorjahr vor Robert Bartko/Iljo Keisse, die den Lokalmatadoren einen harten Kampf lieferten. Altmeister Bruno Risi beendete seine fantastische Karriere mit Franco Marvulli als zufriedener und bewegter Dritter. Schon einige Stunden vor ihren Landsleuten hatten Sebastian Lander/Christian Kreutzfeldt für einen Heimsieg gesorgt, sie stellten den UIV-Cup-Sieg mit zwei Rundengewinnen in der letzten Jagd sicher. Letzte Sixdays-Nacht des Winters startet ohne deutsches Paar und mit Bonusrunden Am Montag hatte es sich schon abgezeichnet und in der letzten Nacht ging es nicht mehr anders. Eine Erkältung von Christian Grasmann führte zum Aus des Deutschen Teams mit dem Münchner und Leif Lampater, die am Sonntag noch auf Platz vier gelegen hatten. Der Fokus richtete sich nun aber auf vier andere Mannschaften, welche sich Chancen ausrechnen konnten, nach Mitternacht in der Ballerup Super Arena ganz oben auf dem Podium zu stehen. Die Niederländer Danny Stam/Peter Schep gingen aus einer wenig vorteilhaften Pole-Position ins Rennen, denn ihr Rundenvorsprung aus der 5. Nacht war nicht zu halten. Die Niederländer hätten selbst keine Bonusrunde mehr erreichen können und verzichteten so gänzlich auf unnötigen Kräfteverschleiß und sammelten als einziges Paar in keinem der Wettbewerbe auch nur einen einzigen Zähler. Robert Bartko/Iljo Keisse, Alex Rasmussen/Michael Mørkøv und Bruno Risi/Franco Marvulli gingen dagegen von Beginn an auf Punktejagd und fanden sich bald alle erneut in der Nullrunde vor Stam/Schep wieder. Bartko/Keisse kamen schon in der wie gewohnt die Nacht eröffnenden Sprintserie über 200 Punkte, Rasmussen/Mørkøv zogen mit dem Sieg im Team Grand Prix nach, Risi/Marvulli folgten in der Derny-Revanche. In dem 60 Runden langen Wettkampf hinter den Schrittmachern legte erst Marvulli eine Hälfte der Distanz zurück, danach übernahm Risi und fuhr an seinem Abschiedstag zu einem schönen Sieg. Später ließ er diesem noch einen folgen, denn auch den Derny-Sprint konnte der 41-jährige Schweizer gewinnen. Schnellster Mann des Abends war aber Léon Van Bon, der mit 13,175 Sekunden die beste Zeit im Rundenrekordfahren erzielte, die gestrige Marke von Tristan Marguet (12,892 Sekunden) jedoch nicht erreichte. Rekordhalter ist und bleibt aber der nicht mehr angetretene Lampater, der voriges Jahr 12,867 Sekunden fuhr. Im letzten Rennen vor dem großen Finale, dem "Gigant Spurt" holten sich Rasmussen/Mørkøv noch einmal Selbstvertrauen für die letzte und entscheidende Prüfung. Die Dänen lagen zu diesem Zeitpunkt nur auf Platz drei, hatten acht Punkte Rückstand auf die Führenden Bartko/Keisse, denen Risi/Marvulli mit zwei Punkten Abstand im Nacken saßen. Nächstes Highlight in Ballerup: Bahn-Weltmeisterschaft ab 24. März Alte Weggefährten, ergreifende Reden und Ehrenrunden bei Risis Abschied Für eine kurze Zeit rückte der Zwischenstand aber in den Hintergrund, denn in Kopenhagen stand die Verabschiedung der lebenden Sixdays-Legende Bruno Risi an. 187 Rennen hat er seit 1991 gefahren, die meisten davon gemeinsam mit Kurt Betschart, der nur einer von vielen Gratulanten war. Die Fahrer, Mechaniker und Betreuer huldigten ihrem "König" mit einem Spalier aus Rädern und schickten ihn auf einige Ehrenrunden durch die Kopenhagener Halle. Eine Lobrede im Name aller Fahrer hielt Michael Mørkøv, der den 17 Jahre älteren, sichtlich bewegten Risi als ein großes Vorbild nannte und seiner Leistungsfähigkeit im höheren Radfahreralter höchsten Respekt zollte. "You can still kick all our asses" sagte Mørkøv und zauberte ein freudiges Lachen auf das Gesicht des Empfängers dieses Kompliments. Nicht nur für Risi war der Abend etwas ganz Besonders, auch seinen Mitstreitern und Gegnern war die Bedeutung der bevorstehenden Jagd bewusst - es sollten die letzten 70 Minuten eines der größten Athleten des Sixdays-Sports sein. Spannung bis zum letzten Sprint in der Finaljagd Nach langem "Vorgeplänkel", bei dem sich die Spitzenteams nicht aus den Auge ließen und gemeinsam in der Nullrunde blieben, begannen die letzten 50 Runden mit einem erwarteten Angriffsversuch der punktarmen Niederländer. Stam eröffnete die heiße Phase der Jagd, er und Keisse konnten sich aber nicht vom Feld absetzen, in dem die Konkurrenz natürlich auf der Hut war. 40 Runden vor Schluss kam es zum ersten Sprint, bei dem 10-6-4-2 Punkte für den Kampf um den Gesamtsieg zu holen waren. Rasmussen zeigte, wer Herr im Hause ist, und setzte sich vor Keisse durch, während Risi/Marvulli diesen beiden nichts entgegenzusetzen hatten. Kurz vor dem nächsten Spurt zog Risi das Tempo an, doch die Punkte holte sich erneut Dänemark vor den Niederlanden, diesmal Mørkøv vor Bartko. Es herrschte nun Punktgleichheit zwischen diesen beiden Teams, der Schweizer "Alpen-Express" wurde aber zusehends distanziert. Keine der drei Mannschaften hatte es ernsthaft auf einen Rundengewinn abgesehen, den Stam/Schep bei noch 25 zu fahrenden Umläufen in Angriff nahmen. Es sollte aber wieder nicht klappen, sie waren dazu verdammt, als Vierte am Podium vorbeizuschrammen. Als die nächsten Punkte vergeben wurden, schlug Keisse Rasmussen und brachte das deutsch-belgische Team in Führung. Doch die währte nur bis zehn Runden vor Schluss, wo Rasmussen mit einem haarscharfen Sieg gegen Keisse wieder für Gleichstand sorgte. Zu diesem Zeitpunkt war ein Erfolg nach Punkten für Risi/Marvulli mathematisch nicht mehr möglich und da es keine Rundengewinne mehr gab, entschied sich das Rennen in einem Zweikampf. Risi gab dennoch nicht auf und zog den finalen Sprint an, bevor Rasmussen an ihm vorbeiflog und sich Keisse immer näher an den Dänen heranpirschte, ihn aber doch um ein kleines Stück verpasste - Sieg für Alex Rasmussen/Michael Mørkøv. Vier Punkte vor Bartko/Keisse und zwanzig vor Risi/Marvulli beendeten Rasmussen/Mørkøv die Sixdays Kopenhagen auf Platz eins. Es war nicht nur die Titelverteidigung für das aufstrebende Paar, es war zugleich ihr dritte Sieg in diesem Winter, da können nur Risi/Marvulli mithalten. Im November gewannen sie in Gent und erst vor exakt einer Woche jubelten sie in Berlin. Siege bei zwei aufeinanderfolgenden Sixdays mit nur einem Tag Pause - das schafften zuletzt, wer hätte das gedacht, Risi/Marvulli im Jahr 2008. Wenn im nächsten Winter das Schweizer Traumpaar nicht mehr ist, könnte "Danish Dynamite" vielleicht sogar zu der dominantesten Mannschaft des Sechstagesports werden. -> Zum Endstand der Profis nach der 6. Nacht Beeindruckender Sieg von Lander/KreutzWeldt im UIV-Cup Beim Nachwuchs fiel die Entscheidung bei weitem nicht so knapp aus wie bei der Elite, Sebastian Lander/Christian Kreutzfeldt ließen in der Finalnacht keine Fragen offen. Vorgestern hatten sie mit einem Rundengewinn punktreichere Teams überflügelt, diesen gestern sogar den Punktevorteil abgenommen und zum Abschluss mit ihrem dritten Tagessieg in Folge alles klar gemacht. In 50 Minuten ließen die Dänen dem Rest nicht den Hauch einer Chance und schafften gleich zwei Rundengewinne. So konzentrierten sich ihre Landsmänner Emil Hovmand/Mathias Greve nurmehr darauf, ihren zweiten Platz zu verteidigen, den die Briten George Atkins/Jonathan Mould, denen schlussendlich drei Runden zu den Siegern fehlten, nicht mehr in Gefahr brachten. 18 Zähler dahinter belegten die Schweizer Damien Corthésy/Loïc Perizzolo, die so vielversprechend gestartet waren, den vierten Platz. -> Zum Endstand des UIV-Cup nach der 6. Nacht
|
||
|
||
10.02.2010 | ||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |