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Ferrari sorgt nach 255 Kilometern beim Giro für positive Schlagzeilen
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16.05.2012

Ferrari sorgt nach 255 Kilometern beim Giro für positive Schlagzeilen

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Montecatini Terme, 16.05.2012 – Er war der Mann, der den Sturz im Finale der 3. Etappe auslöste und den Weltmeister zu Boden warf. Heute nun sorgte Roberto Ferrari (Androni Giocattoli) dafür, dass nicht jenes Ereignis als sein größter Beitrag zum Giro d’Italia 2012 in Erinnerung bleiben wird. Der Italiener gewann das 11. Teilstück, die längste Etappe der Rundfahrt, im Massensprint. Er nahm den meisten Schwung mit aus der letzten Kurve, in der auch wieder ein Sturz passierte, und holte sich einen klaren Sieg.

Kaisen Anführer der Fluchtgruppe auf langer und langsamer Etappe
Kurz vor elf Uhr mussten sich die noch 190 Fahrer in Assisi bereits auf die 11. Etappe begeben, deren Länge von 255 Kilometern den frühen Start erforderte. Mit wenigen kleinen Ausnahmen verlief das Profil flach, so dass viele Stunden ereignislos vorüberstrichen. Fast sieben Stunden dauerte die Etappe sogar, der Sieger hatte nur einen Schnitt von 37,4 km/h. Dabei war auch das Wetter, abgesehen von einigen wenigen Regentropfen zu Beginn, nicht hinderlich, die Fahrer wollten einfach nicht schneller, teilten sich ihre Kräfte sehr sparsam ein. Nun könnte man denken, die fünf Fahrer umfassende Ausreißergruppe hätte so zwischenzeitlich einen Vorsprung in astronomischer Höhe herausfahren können, doch dem war nicht so, er stieg nur auf knapp fünf Minuten an und pendelte dann für lange Zeit mit insgesamt leicht absteigender Tendenz hin und her. Der prominenteste Ausreißer war Olivier Kaisen (Lotto Belisol), der schon zum dritten Mal in diese Rolle schlüpfte und sich heute mit 218 Kilometern an der Spitze die Führung in der „Premio Fuga“ unter den Nagel Riss. Adrian Saez (Euskaltel), Mickaël Delage (FDJ-Big Mat), Manuele Boaro (Saxo Bank) und Stefan Denifl (Vacansoleil-DCM) hatten sich mit Kaisen auf diese lange Flucht gewagt. Für eine Weile gehörte auch Simone Ponzi (Astana) der Spitze an, ließ sich dann aber ins Feld zurückfallen.

Letzter Anstieg bringt viele Attacken, aber keine Vorentscheidung
Über hundert Kilometer vergingen, bis mit dem Zwischensprint ein interessanter Streckenpunkt erreicht wurde. Kaisen sicherte sich wenig überraschend die Prämie und rückte in der Sprintwertung auf zwei Punkte an Martijn Keizer (Vacansoleil-DCM) heran. 50 Kilometer später lag er auch an der Bergwertung der 3. Kategorie auf dem Poggio alla Croce, der ersten nennenswerten Erhebung, vorne. Etwa 30 Kilometer vor dem Ziel hatten Sky ProCycling und Rabobank das Feld fast schon an die Gruppe herangebracht, da entzog sich Boaro doch noch einmal ihren Fängen. Saez versuchte dies ebenfalls, hatte aber nicht mehr die Kraft wie der Italiener, der im Zeitfahren zum Giro-Auftakt den vierten Platz erreicht hatte. Er setzte sich wieder eine Minute ab, bei der ersten Passage der Ziellinie in Montecatini Terme waren es dann aber nur noch wenige Sekunden. Die 14,4 Kilometer lange Schlussrunde begann mit einem Kategorie-4-Aufstieg, an dem Boaro die Segel streichen musste. Mit Mirko Selvaggi (Vacansoleil-DCM) und Dennis Vanendert (Lotto Belisol) begann eine Phase aufgeregter Attacken, die schließlich eine vierköpfige Gruppe hervorbrachte, welche die Bergwertung zuerst erreichte. Giovanni Visconti (Movistar) führte dieses Grüppchen an, hatte Oscar Gatto (Farnese Vini), Angel Vicioso (Katusha) und Damiano Caruso (Liquigas), den Träger des Weißen Trikots, im Schlepptau. Als Roman Kreuziger (Astana) und Michele Scarponi (Lampre) dazu stießen, wurde es Sky zu bunt und eine zielgerichtete Sprintvorbereitung brachte das Rennen zur Ruhe.

Modolo stürzt in der Kurve, welche Ferrari die Tür zum Sieg öffnet
Der letzte Kilometer führte, für eine Sprintankunft keineswegs optimal, noch durch drei Kurven und man konnte nur hoffen, dass es kein Sturzfinale wie vor zwei Tagen in Frosinone geben würde. Die ersten beiden Richtungswechsel wurden sicher absolviert, doch in der letzten Kurve verlor Sacha Modolo (Colnago-CSF Inox) die Kontrolle. Als Folge kamen einige weitere Fahrer vom rechten Weg ab, so auch Juan José Haedo, für den sich Saxo Bank kurz zuvor noch weit vorne gezeigt hatte. Auf den Ausgang des Sprints hatte dieses Malheur aber sonst keinen Einfluss, eine gute Position bei Kurvenausgang war das Wichtigste. Tomas Vaitkus (Orica-GreenEdge) kam vor Roberto Ferrari (Androni Giocattoli) als Erster auf die letzten 350 Meter, während Weltmeister Mark Cavendish (Sky ProCycling) eine zu große Lücke gelassen hatte, die er nicht mehr zufahren konnte. Ferrari startete aus dem Windschatten von Vaitkus und sorgte für eine deutliche Entscheidung. Francesco Chicchi (Omega Pharma-Quick Step) schoss noch am Litauer vorbei auf Platz zwei, Cavendish wurde Vierter. Daniel Schorn (Team NetApp) und Danilo Wyss (BMC Racing Team) sorgten dafür, dass Österreich und die Schweiz unter den Top10 vertreten waren. Matthew Goss (Orica-GreenEdge) hatte großen Rückstand kassiert und musste das Rote Trikot an Cavendish übergeben, der jetzt die Punktewertung anführt. Von den ersten 20 der Gesamtwertung war nur Fränk Schleck (RadioShack-Nissan) nicht im Hauptfeld, verlor fast eine Minute. Joaquin Rodriguez (Katusha) brachte seinen ersten Tag im Rosa Trikot dagegen souverän zu Ende.

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Die 12. Etappe ist genau hundert Kilometer kürzer, dafür durch vier Bergwertungen um einiges schwerer als die heutige Strecke. Der letzte Anstieg der mittelschweren Etappe, die für Ausreißer ideal ist, liegt 11,2 Kilometer vor dem Ziel in Sestri Levante.





Giro d´Italia: Ferrari gewinnt 11. Etappe nach 255 km im Sprint
Giro d´Italia: Ferrari gewinnt 11. Etappe nach 255 km im Sprint
Foto: Sabine Jacob

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