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Anna Meares nimmt Victoria Pendleton Olympiatitel im Sprint ab
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08.08.2012

Anna Meares nimmt Victoria Pendleton Olympiatitel im Sprint ab

Info: OLYMPIA 2012 | Medaillenspiegel | Sprint Frauen
Autor: Felix Griep (Werfel)



London, 07.08.2012 – Der Dienstag war ein Tag des Abschiedes, nicht nur weil die Wettbewerbe im Bahnradsport bei den Olympischen Spielen 2012 zu Ende gingen. Neben dem letzten Olympia-Start von Chris Hoy gab es auch das definitiv letzte Karriererennen von Victoria Pendleton; sie ist nach den Heimspielen von London „einfach froh, dass es vorbei ist“. Mit Gold konnte sich „Queen Victoria“ nicht verabschieden, unterlag in einem hochspannenden Sprint-Finale der Australierin Anna Meares. Kristina Vogel wurde Vierte und verpasste ihre zweite Medaille.

Favoritinnen erreichen das Finale – Guo schlägt Vogel um Bronze
Das Sprint-Turnier zog sich wie bei den Männern über drei Tage und so gab es bereits am Sonntag die Qualifikation. Dort fügte sich Victoria Pendleton in die Reihe britischer Ausnahmeleistungen ein, fuhr über die 200 Meter mit 10,724 einen neuen Flachland-Rekord. Den Weltrekord über diese Distanz hält Miriam Welte, die im Juni in der Höhe von Colorado Springs (gut 1800 Meter über dem Meer) nur 10,643 Sekunden benötigte. Anna Meares fuhr in 10,805 die lediglich geringfügig schlechtere zweitschnellste Zeit und wenig verwunderlich marschierten die beiden Favoritinnen bis ins Finale durch. Nach Siegen gegen die Russin Ekaterina Gnidenko, Willy Kanis aus den Niederlanden und die Weißrussin Olga Panarina traf Pendleton im Halbfinale auf die Deutsche Kristina Vogel. Die Teamsprint-Olympiasiegerin war Vierte der Qualifikation, gegen Pendleton aber machtlos. Das Rennen um Bronze verlor Vogel gegen die Quali-Dritte Shuang Guo aus China, die im Viertelfinale schon fast ausgeschieden war, eine knappe Niederlage im ersten Lauf gegen die Kubanerin Lisandra Guerra noch wettmachen konnte, bevor sie im Halbfinale Meares klar unterlag. Die Australierin hatte davor die Japanerin Kayono Maeda, die Kanadierin Monique Sullivan und Lyubov Shulika aus der Ukraine besiegt. Wie zuvor im Keirin verpasste Vogel eine zweite Medaille in London, gab zu dass "am Ende ein bisschen die Körner gefehlt" haben, ärgerte sich, "dass der vierte Platz auch so verdammt undankbar sein muss", blickt aber zugleich optimistisch nach vorne: „die Zukunft gehört mir“.

Noch einmal relegierte Pendleton unterliegt Meares in zwei Läufen
Das Finale zwischen Pendleton und Meares war an Spannung kaum zu überbieten. Dass dort zwei Frauen auf gleich hohem Niveau aufeinandertrafen zeigte schon der erste Lauf, in dem nur eine Tausendstelsekunde zwischen ihnen lag. Seite an Seite kämpften die Rivalinnen auf der Zielgeraden, sogar mit Einsatz der Ellenbogen. Am Ende hatte Pendleton das Rad ganz leicht vorne und wurde doch zur Verliererin. In dem heißen Sprint-Duell hatte Pendleton versehentlich die rote Linie überfahren und damit einen Regelverstoß begangen, den die Jury nach Videostudium mit einer Rückversetzung ahndete. Es war Pendletons zweite Bestrafung nach dem Wechselfehler im Teamsprint, der sie und Jessica Varnish eine sichere Medaille und möglicherweise gar Gold kostete. Im zweiten Lauf wollte Meares aus der unverhofften Führung Kapital schlagen und drängte mit fast zu einem Stehversuch verlangsamter Fahrt Pendleton nach vorne. Aus dem Windschatten konnte die Australierin diesmal klar zum Olympiasieg sprinten, dem zweiten ihrer Karriere. 2004 in Athen hatte die 28-Jährige das 500 Meter Zeitfahren gewonnen. Im Sprint gab es damals für sie Bronze, 2008 verbesserte sie sich in Peking auf den Silberrang und durfte sich nun über Gold freuen. Nach Teamsprint-Bronze ihre zweite Medaille im London Olympic Velodrome. Pendleton, die Sprint-Olympiasiegerin von 2008 und sechsfache Weltmeisterin (2005, 2007, 2008, 2009, 2010, 2012), äußerte natürlich Enttäuschung über die Niederlage. Die von ihren Emotionen überwältigte 31-Jährige fühlte sich nach den „härtesten vier Jahren“ ihrer Karriere während der abgelaufenen Olympiade aber auch erleichtert und dankbar, ihre Laufbahn mit einem solchen Highlight wie den Spielen im eigenen Land beenden zu dürfen, bei denen sie immerhin Gold im Keirin gewann.

-> Zu allen Resultaten vom Sprint der Frauen


Allgemeine Informationen:
Sechs Tage im Olympic Velodrome - Die Bahnwettbewerbe von London




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