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70. Polen-Rundfahrt: Bergankünfte in Italien, Zeitfahren, kleinere Teams und mehr Bonifikationen
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27.07.2013

70. Polen-Rundfahrt: Bergankünfte in Italien, Zeitfahren, kleinere Teams und mehr Bonifikationen

Info: TOUR DE POLOGNE 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Die Tour de Pologne ist die erste WorldTour-Rundfahrt nach der Tour de France und feiert ebenfalls ein rundes Jubiläum. Zum 70. Mal wird das Etappenrennen durch Polen ausgetragen, seit 2005 gehört es zur höchsten Kategorie das internationalen Rennkalenders. Zwei Bergankünfte in Italien und ein Einzelzeitfahren werden dem Rennen einen komplett neuen Charakter verleihen. Eine solche Funktion soll auch die „attractivity contest classification“ erfüllen, über die erhebliche Zeitgutschriften zu ergattern sind.

Etappenübersicht

27.07. Etappe 1: Rovereto - Madonna di Campiglio (184,5 km)
28.07. Etappe 2: Marilleva Val di Sole - Passo Pordoi (206,5 km)
29.07. Ruhetag
30.07. Etappe 3: Kraków - Rzeszów (226,0 km)
31.07. Etappe 4: Tarnów - Katowice (231,5 km)
01.08. Etappe 5: Nowy Targ - Zakopane (160,5 km)
02.08. Etappe 6: Bukovina Terma Hotel Spa - Bukowina Tatrzańska (192,0 km)
03.08. Etappe 7 (EZF): Wieliczka - Kraków (37,0 km)
Gesamtdistanz: 1238,0 km

Die Strecke

Starts in Ländern, mit denen man keine gemeinsame Grenze teilt, sind selbst für Grands Tours recht selten. Dass die Tour de Pologne 2013 in der Autonomen Provinz Trentino (Trient) im Norden Italiens startet, hat laut Renndirektor Czeslaw Lang andere Gründe: Die Nähe zwischen Polen und Italien drücke sich nicht in Kilometern, sondern in Geschichte und Kultur aus. Der Macher der Polen-Rundfahrt war früher als Profi selbst jahrelang für italienische Mannschaften aktiv und ist dem Land daher auch persönlich eng verbunden. Die Italien-Etappen haben es in sich, beide Tage enden jeweils mit schweren Bergankünften, die es in der Geschichte der Polen-Rundfahrt so noch nicht gab. Die 1. Etappe führt nach Madonna di Campiglio (13,1 km à 5,6%), nachdem zuvor schon Fai della Paganella (10,8 km à 7,0%) und Passo del Durone (5,0 km à 6,1%) überquert werden mussten. Die 2. Etappe scheint sogar noch etwas schwerer mit Passo Pampeago (10,5 km à 9,7%), Passo Costalunga (9,3 km à 6,8%) und der Ankunft am Passo Pordoi (13,0 km à 6,0%) auf den letzten 70 Kilometern. Danach wird ein Ruhetag benötigt, um den ganzen Tross nach Polen zu verfrachten.

Die ersten beiden Teilstücke in Polen sind die längsten der Rundfahrt. Die 3. Etappe (226,0 km) und 4. Etappe (231,5 km) weisen dabei nur kleinere Steigungen auf und sind wahrscheinlich die einzigen Tage, an denen Sprinter auf einen Sieg hoffen können. Die nächsten beiden Teilstücke führen über bergige Strecke, die man bereits aus den letzten Jahren sehr gut kennt. Die 5. Etappe nach Zakopane umfasst sechs Bergwertungen, zudem ist der letzte Kilometer ansteigend. Auf der 6. Etappe wird ein 38,4 km langer Rundkurs fünfmal absolviert. Dieser umfasst die Bergwertungen Ząb (4,5 km à 5,8%) und Gliczarów Górny (5,5 km à 5,7%, max. 21,5%), sowie den nicht kategorisierten Anstieg zum Ziel in Bukowina Tatrzańska (4,0 km à 5,1%, max. 11,5%). Den Abschluss der Polen-Rundfahrt hatte in den letzten beiden Jahren ein Rundstreckenrennen in Krakau gebildet. Diesmal handelt es sich bei der 7. Etappe dagegen um ein 37 Kilometer langes Einzelzeitfahren, dessen Parcours anfangs sehr hügelig ist, am Ende aber flacher wird. Das letzte Einzelzeitfahren gab es im Jahr 2005; 2007 und 2008 wurde mit Prologen in Form von kurzen Mannschaftszeitfahren experimentiert.

Das neue Reglement

Die Neuerungen im Bereich der Streckenplanung sind nicht die einzigen gravierenden Unterschiede zu den Vorjahren. Die Tour de Pologne ist ein Versuchsballon der UCI für ein innovatives Reglement, das die Attraktiviät des Rennens erhöhen soll. Die Berechnung von Gesamt-, Punkte-, Berg- und Sprintwertung verändert sich zwar nicht, hinzu kommt dafür eine sogenannte „attractivity contest classification“. Dafür werden auf jeder Etappe die Punkte aus Bergwertungen, Zwischensprints und Spezialsprints addiert. Der Tagesbeste in diesem Klassement erhält für die Gesamtwertung 30 Sekunden Zeitgutschrift, der Zweite 20, der Dritte 10. Dies sind wesentlich höhere Bonifikationen, als es sie bei Zielankünften (10"-6"-4") oder Zwischensprints: (3"-2"-1") gibt. Außerdem wurde die Kadergröße der Mannschaften reduziert, es nehmen nur 6 statt 8 Fahrer pro Team teil. Mit dieser Maßnahme soll die Kontrolle des Rennens erschwert werden, wovon man sich in Verbindung mit den nun wertvolleren Zwischenwertungen spannendere Rennverläufe verspricht.

-> Zum vollständigen Reglement mit weiteren Erklärungen

Die Teams und Fahrer

Für die Polen-Rundfahrt wurden 4 Wildcards vergeben, womit das Starterfeld aus 23 Mannschaften besteht. Neben den 19 ProTeams wurden NetApp-Endura, Colombia, das einzige polnische Professional Team CCC Polsat Polkowicze, sowie eine Nationalmannschaft mit weiteren Fahrern des Gastgeberlandes eingeladen. Bei sechs Startern pro Team umfasst das Peloton demnach nur 138 Fahrer. Mit dem 2005 erfolgreichen Johan Vansummeren (Garmin-Sharp) ist nur ein einziger ehemaliger Sieger am Start. Cannondale, das 2011 mit Peter Sagan und 2012 mit Moreno Moser jeweils den Gewinner der Rundfahrt stellte, schickt diesmal Ivan Basso als Kapitän ins Rennen. Aussichtsreiche Fahrer für die Gesamtwertung sind u.a. Vincenzo Nibali (Astana), Michele Scarponi (Lampre), Sergio Henao, Rigoberto Uran, Bradley Wiggins (alle Sky Procycling), Davide Rebellin (CCC Polsat Polkowicze) und Mathias Frank (BMC Racing Team), dessen Schweizer Landsmann Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) Favorit im Zeitfahren sein dürfte.

-> Zur vollständigen Startliste





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