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König schenkt NetApp-Endura ersten Etappensieg bei einer Grand Tour - Roche nach Bergankunft in Rot
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31.08.2013

König schenkt NetApp-Endura ersten Etappensieg bei einer Grand Tour - Roche nach Bergankunft in Rot

Info: VUELTA A ESPAÑA 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Estepona, 31.08.2013 – Was beim Giro d’Italia 2012 noch nicht gelungen war, schaffte das Team NetApp-Endura gut ein Jahr später am 8. Tag der Spanien-Rundfahrt. Leopold König sorgte mit einer unwiderstehlichen Fahrweise auf den letzten zwei Kilometern der Bergankunft am Alto de Peñas Blancas für den ersten Sieg der deutschen Professional Mannschaft bei einer dreiwöchigen Rundfahrt. Dabei zwang der Tscheche so etablierte Größen wir Igor Anton (Euskaltel) und Daniel Moreno (Katusha) in die Knie. Nicolas Roche (Saxo-Tinkoff) löste Vincenzo Nibali (Astana) als Gesamtführenden ab.


Bericht Team NetApp-Endura:
Leo König mit erstem Grand-Tour-Etappensieg für NetApp-Endura


Huzarski in Ausreißergruppe unerwünscht
Das Team NetApp-Endura hatte es auf diesen Tag angelegt, der mit einer 14,5 Kilometer langen Bergankunft endete. Bartosz Huzarski vertrat die Farben seiner Mannschaft in einer Gruppe von 14 Ausreißern, die sich erst nach 28 von 166,6 Kilometern vom Feld lösen konnte, das zuvor verschiedenste Fluchtversuche stets umgehend unterbunden hatte. Für seine Mitstreiter war Huzarski jedoch von Beginn an ein gefühlter Gegner, weil sie glaubten, der Elfte der Gesamtwertung würde ihre Chancen schmälern. Dies führte nach einiger Zeit dazu, dass Huzarski sich zurückfallen ließ, worauf NetApp-Endura aber eine passende Antwort fand, indem es die Nachführarbeit im Peloton übernahm. Deshalb verlor die Gruppe rasch einiges von ihren gut viereinhalb Minuten Vorsprung und fuhr später nur noch mit 50 Sekunden Vorsprung in den Schlussanstieg zum Alto de Peñas Blancas hinein, der mit bis zu 12,5% Steigung gleich richtig steil begann. Für Beñat Intxausti (Movistar), Ben Gastauer (AG2R La Mondiale), Thierry Hupond (Argos-Shimano), Antonio Piedra (Caja Rural), Jorge Azanza (Euskaltel), Alex Howes (Garmin-Sharp), Francis De Greef (Lotto Belisol), Kevin De Weert (Omega Pharma-Quick Step), Christian Meier (Orica-GreenEdge) und Matthew Busche (RadioShack-Leopard) war bereits zeitig Endstation; nur drei der Ausreißer hatten wirklich das Zeug, den Favoriten zumindest eine Weile lang bergauf Paroli zu bieten.

König attackiert zweimal im richtigen Moment
Dario Cataldo (Sky Procycling), der Gewinner der Königsetappe der Vuelta 2012 und der Deutsche Dominik Nerz (BMC Racing Team) waren die stärksten Ausreißer, Rafael Valls (Vacansoleil-DCM) konnte mühevoll mit ihnen mithalten. Hinter ihnen übernahm RadioShack-Leopard das Kommando, wollte Christopher Horner wieder ins Rote Trikot fahren. Fabian Cancellara machte sich als Zugmaschine für den 41-Jährigen verdient. Fünf Kilometer vor Erreichen des Gipfels wurden Cataldo und Nerz eingeholt, Valls war schon kurz vorher wieder zurückgefallen. Es folgte prompt eine Attacke von Igor Anton (Euskaltel), der sich sogleich ein Stück weit absetzen konnte und bis nach der Flamme Rouge der Führende der Etappe blieb. Im Favoritenfeld gab es weitere Tempoverschärfungen, auch von Horner, dessen Vorstoß Leader Vincenzo Nibali (Astana) und Ivan Basso (Cannondale) als Erste parierten. Zwei Kilometer vor dem Ziel trat NetApp-Endura wieder in Erscheinung, als Leopold König attackierte. Der Tscheche hatte seiner Mannschaft mit dem Gewinn einer Bergankunft der Tour of California schon den bislang höchstwertigen Saisonsieg eingebracht und wollte sich nun selbst toppen. Thibaut Pinot (FDJ), Basso, Daniel Moreno (Katusha) und Nicolas Roche (Saxo-Tinkoff) setzten nach und überholten alle den erschöpften Anton, für den die Etappe eindeutig einen Kilometer zu lang war. König griff noch einmal an, um sich von der Gruppe abzusetzen und gewann das Verfolgungsduell mit dem jagenden Moreno um eine Sekunde. Roche, Pinot und Basso schlug er um fünf Sekunden. Anton wurde auch von Bart de Clercq (Lotto Belisol) überholt und nur noch Siebter.

Roche wandelt auf den Spuren von Sean Kelly
19 Sekunden nach dem eher unerwarteten Sieger kamen Alejandro Valverde (Movistar) und Joaquin Rodriguez (Katusha) gemeinsam über die in 980 Metern Höhe gelegene Ziellinie. Einem Quintett um Horner nahmen sie vier, Nibali acht Sekunden ab. Ein kleiner Verlust, den der Italiener verschmerzen kann, hat er doch aus dem Mannschaftszeitfahren noch ein nicht unerhebliches Polster, zumindest auf Valverde und Rodriguez. Das Rote Trikot ist Nibali aber erst einmal los geworden – morgen trägt es Roche, der erste Ire seit Jean Kelly bei der von ihm gewonnen Vuelta 1988, der eine Grand Tour anführt. Im Jahr davor hatte Nicolas‘ Vater Stephen Roche übrigens Tour de France und Giro d’Italia gewonnen, bei der Vuelta stand er aber nie auf Rang eins. Nibali hat nun 18 Sekunden Rückstand, eine mehr als Horner und Moreno. König (+0:29) liegt auf Rang fünf, Valverde (+0:31) und Rodriguez (+1:03) ebenfalls in den Top10. Roche in Rot ist nur der erste Teil eines fröhlichen Trikot-wechsel-dich-Spielchens, das sich nach dieser Etappe vollzieht. Moreno nahm Michael Matthews (Orica-GreenEdge) das Grüne Trikot ab und König wird, als Zweitplatzierter hinter Roche, die nächste Etappe im Bergtrikot bestreiten. Weil Roche, Moreno und König somit schon versorgt sind, bekommt Horner als Vierter der Kombinationswertung das Weiße Trikot, weches vielleicht wie bei anderen Rennen als Auszeichnung für den besten Nachwuchsfahrer einen größeren Sinn erfüllen würde. Das wäre bei der Vuelta momentan Roches Teamkollege Rafal Majka, der auf Gesamtrang neun liegt.

-> Zum Resultat

Ein flüchtiger Blick auf das Profil der 9. Etappe kann vermuten lassen, der Alto de Los Frailes (2. Kategorie) 16 Kilometer vor dem Ziel wäre das einzige wirkliche Hindernis auf dem Weg nach Valdepeñas de Jaén. Doch führt der letzte Kilometer auf schmalen, bis zu 27% steilen Straßen durch den Ort und sorgt für ein spektakuläres Finale.





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Foto: Sabine Jacob

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