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Tines Tour-Talk (7) - Ein Radsportblog zum wichtigsten Rennen des Jahres
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11.07.2014

Tines Tour-Talk (7) - Ein Radsportblog zum wichtigsten Rennen des Jahres

Info: TOUR DE FRANCE 2014
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



Teil 7 - Freitag, 11.07.14

Es ist ein Thema, um das man auf dieser heutigen 7. Etappe einfach nicht herumkommt. Auch wenn einige vielleicht die Augen verdrehen werden!
Aber diese Etappe, die von Epernay nach Nancy führt, ist der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg gewidmet. Und deshalb möchte auch ich in meinem Blog drauf eingehen.


In unregelmäßigen Abständen gibt es während der Tour de France meinen „Tour-Talk“.
Kurioses, Witziges, Interessantes und vieles mehr rund um die Tour.
Meine Sicht der Dinge als Anregung für Diskussionen.
-> Alle Beiträge von Tines Tour-Talk


Vor 100 Jahren erschütterte der Ausbruch dieses Krieges die Welt. Die Folgen waren verheerend und sind in vielen Teilen der Welt noch heute spürbar. Viele Konflikte von heute sind auf die Konflikte von damals zurückzuführen. Auch aus diesem Grund nennt man den Ersten Weltkrieg die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.
In jedem Land hat die Erinnerung an diesen Krieg eine andere Bedeutung. Während in Deutschland der spätere Zweite Weltkrieg noch heute die Geschichtsbücher dominiert, so ist für die Franzosen der Erste Weltkrieg, „la Grande Guerre“, die weit größere Katastrophe. Auch der Umgang damit ist dort anders.
Ebenso in Belgien. Vor zwei Tagen startete die 5. Etappe in Ypern, einer Stadt, die während des Krieges traurige Berühmtheit erlangte, weil dort erstmals Giftgas eingesetzt wurde. Eine Waffe, die bis heute in Kriegen zum Einsatz kommt.
Die heutige Etappe führt entlang der damaligen Frontlinie. Bedeutendster Ort auf der Strecke ist Verdun. Die lothringische Stadt an der Maas ist das Sinnbild für die Grausamkeit des Ersten Weltkrieges. 170 000 französische und 150 000 deutsche Soldaten ließen in der knapp ein Jahr andauernden Schlacht um Verdun ihr Leben.
118 km vor dem Ziel passiert man das sog. Beinhaus von Douaumont.
Heute kann man die Gedenkstätten besichtigen. Das Beinhaus, das Fort, die Bunkeranlagen und viele andere Stätten des Krieges sind für Touristen zugänglich, um das Gedenken an die Gefallenen lebendig zu halten.

Ich bin auch schon einige Kilometer der Frontlinie von damals abgefahren. Damals eher unbewusst, ich habe das erst auf der Fahrt selbst gemerkt. Als ich an den unzähligen Soldatenfriedhöfen, die teilweise von der Straße aus zu sehen sind, vorbeifuhr, wurde ich nachdenklich. Und mir wurde bewusst, wie wunderbar es ist, im Frieden zu leben, sich frei über Grenzen hinweg bewegen zu können!
Dass die Tour heute hier entlangführt, finde ich großartig! Gegen das Vergessen und zum Gedenken der Opfer! Auch das ist meiner Meinung nach die Aufgabe des Sports!

À bientôt!





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