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Marcel Kittel bleibt König der Champs-Élysées und sorgt für einen neuen deutschen Tour-Rekord
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27.07.2014

Marcel Kittel bleibt König der Champs-Élysées und sorgt für einen neuen deutschen Tour-Rekord

Info: TOUR DE FRANCE 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Paris, 27.07.2014 – Nach seinem Sieg im Vorjahr hat Marcel Kittel zum zweiten Mal das Finale der Tour de France auf der Pariser Prachtstraße Avenue des Champs-Élysées gewonnen. Mit einer gewaltigen Beschleunigung auf der Zielgeraden konnte er den Norweger Alexander Kristoff (Katusha) überholen und seinen vierten Etappensieg feiern. Für die deutschen war es insgesamt der siebte Erfolg bei der 101. Frankreich-Rundfahrt, womit der bisherige Rekord aus den Jahren 1977 und 2013 übertroffen wurde. Vincenzo Nibali (Astana) und alle anderen Trikot-Gewinner beendeten das letzte Teilstück unbeschadet und durften sich bei der Siegerehrung ihrer Triumphe endgültig gewiss sein.


Tines Tour-Talk vom 27.07.: Rote Laterne

Gemütliches Tempo bis zu den Champs-Élysées
Vier Stunden waren die 164 verbliebenen Radprofis am letzten Tag der Tour de France 2014 unterwegs, aber nur etwas mehr als eine Stunde wurde Renntempo gefahren. Nach einer 10 Kilometer langen Neutralisation wurden die ersten 83 der 137,5 Kilometer im berühmten „tour d’honneur“-Stil absolviert, erst mit Einfahrt auf den Rundkurs auf den Champs-Élysées erfolgte der tatsächliche „scharfe Start“ zum ewigen Kampf zwischen Ausreißern und Sprinterteams, bei dem letztmalig 2005 mit Alexandre Vinokourov ein Angreifer die Oberhand behielt. Direkt nach der ersten Zielpassage attackierte Sylvain Chavanel (IAM Cycling), der sich nicht absetzen konnte. Auf der zweiten von acht Runden, die wie im letzten Jahr wieder um den Arc de Triomphe herumführten, statt wie früher davor Kehrt zu machen, machte sich Jens Voigt (Trek Factory Racing) aus dem Staub. Der 42-Jährige, der mit seinem 17. Tour-Start den Rekord von George Hincapie und Stuart O’Grady egalisierte, bekam Gesellschaft durch Sven Tuft (Orica-GreenEdge) und Greg van Avermaet (BMC Racing Team), aber noch vor der nächsten Fahrt über den Zielstrich war ihre Flucht vorbei. Es war die dritte Runde, welche die langlebigste Gruppe hervorbrachte: Richie Porte (Sky), Michael Mørkøv (Tinkoff-Saxo), José Serpa (Lampre-Merida) und Armindo Fonseca (Bretagne-Séché Environnement) bekamen bis zu 25 Sekunden Vorsprung.

Angreifer chancenlos gegen Giant-Shimano und Co.
Lotto Belisol und Giant-Shimano, die Mannschaften der beiden deutschen Topsprinter André Greipel und Marcel Kittel, übernahmen den größten Anteil an Tempoarbeit im Peloton. Umso näher das Etappenende rückte, desto häufiger waren auch Cannondale, Katusha und Europcar in den vorderen Positionen zu sehen. Orica-GreenEdge versuchte noch mehrere Angriffe, einmal im Doppelpack mit Tuft und Luke Durbridge, dann durch Christian Meier. An die Spitzengruppe, aus der Fonseca zurückfiel, kamen sie aber nicht heran. Auf der vorletzten Runde wurden die Ausreißer schließlich eingeholt, nachdem Porte angegriffen, sich von Mørkøv und Serpa entfernt und eine Weile als Solist gekämpft hatte. Die Schlussrunde nutzte Orica-GreenEdge für zwei weitere Angriffsversuche. Tuft scheiterte mit seinem Vorstoß bei der letzten Zielpassage sofort, aber Simon Clarke konnte den Arc de Triomphe mit einem kleinen Vorsprung umrunden. Als sich der Giant-Shimano-Zug formierte und an die Spitze drängte, wurde der Australier drei Kilometer vor dem Ende eingefangen. Omega Pharma-Quick Step bot dem Kittel-Team die Stirn und versuchte sich in die beste Ausgangsposition für den Sprint zu bringen, aber John Degenkolb konnte dieses Störfeuer löschen und Anfahrer Veelers gemeinsam mit Kittel optimal in die finale Kurvenkombination auf dem letzten Kilometer schicken.


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Kittel schlägt Kristoff mit höhere Endbeschleunigung
Als auf der Zielgeraden die Sprinter in den Wind kamen und um den Sieg fighteten, hatte zunächst Alexander Kristoff (Katusha) die Nase vorn, lag eine halbe Radlänge vor Kittel. Auf den letzten hundert Metern konnte der Deutsche nochmal eine Schippe drauflegen und den Norweger niederringen. Kittel, der drei der ersten vier Etappen gewonnen, danach aber keine guten Resultate mehr erzielt hatte, beendet die Tour damit wie im Vorjahr mit vier Siegen. Hinter Kristoff folgte auf Platz drei Ramunas Navardauskas (Garmin-Sharp), der vor zwei Tagen mit einer späten Flucht die 19. Etappe gewonnen hatte. Greipel wurde Vierter, gefolgt von Mark Renshaw (Omega Pharma-Quick Step) und dem Österreicher Bernhard Eisel (Sky). Platz neun wurde es für den sieglosen Peter Sagan (Cannondale), der dennoch zum dritten Mal in Serie das Grüne Trikot gewonnen hat und seinen Punkterekord aus dem Jahr 2012 um zehn Zähler überbieten konnte. Mit den vier Siegen von Kittel, einem von Greipel und den beiden Erfolgen von Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) haben die Deutschen sieben der 21 Etappen gewonnen. Eine mehr als in den bisherigen Rekordjahren 2013 (4x Kittel, 1x Greipel, 1x Martin) und 1977 (5x Dietrich Thurau, 1x Klaus-Peter Thaler).

Siegerehrung mit den ersten Podiums-Franzosen seit 1997
Das horrende Tempo im Finale hatte das Feld zerrissen und für einige Sekunden-Abstände gesorgt. In der Gesamtwertung gab es trotzdem erst unterhalb der Top50 Verschiebungen. Vincenzo Nibalis (Astana) Vorsprung auf Jean-Christophe Péraud (AG2R La Mondiale), der auf der zweiten Champs-Élysées-Runde wegen einem Sturz kurzzeitig hinter dem Feld lag, beträgt nach 21 Etappen 7:37 Minuten. Der Italiener durfte sich nach der Zielankunft als Tour-Sieger feiern lassen – erfreulicherweise im Trockenen. Der für den Abend vorhergesagte Regen hatte Paris noch nicht erreicht. Die Hauptstadt bejubelte zudem den besten Punktesammler Sagan, seinen Teamkollegen Alessandro De Marchi, der zum kämpferischsten Fahrer ernannt wurde, Bergkönig Rafal Majka (Tinkoff Saxo) und natürlich Péraud und den besten Nachwuchsfahrer Thibaut Pinot (FDJ.fr), die ersten Franzosen auf dem Podium seit 17 Jahren. Außerdem wurde AG2R La Mondiale als beste Mannschaft geehrt.

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Marcel Kittel gewinnt wie 2013 die letzte Tour-Etappe auf den Champs-Élysées (Foto: Veranstalter/letour.fr)
Marcel Kittel gewinnt wie 2013 die letzte Tour-Etappe auf den Champs-Élysées (Foto: Veranstalter/letour.fr)

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