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Zweiter Etappensieg in Folge für John Degenkolb bei der Vuelta a España
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27.08.2014

Zweiter Etappensieg in Folge für John Degenkolb bei der Vuelta a España

Info: VUELTA A ESPAÑA 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)



Ronda, 27.08.2014 – Wer gerne Haare in der Suppe sucht, hätte gestern argumentieren können, dass einige schnelle Sprinter wie Nacer Bouhanni (FDJ.fr) und Moreno Hofland (Belkin) fehlten, die mit Rückstand ins Ziel gekommen waren. Doch nur 24 Stunden später verwies John Degenkolb (Giant-Shimano) auf der 5. Etappe der Spanien-Rundfahrt genau diese Gegner auf die Plätze und ist nach seinem zweiten Tagessieg in Folge nunmehr rechtmäßiger Inhaber des Grünen Trikots, welches er bereits stellvertretend für Michael Matthews (Orica-GreenEdge) trug, der zumindest in der Gesamtwertung Erster bleibt. Tinkoff-Saxo sorgte für eine Windkanten-Situation, die Garmin-Sharp am schwersten traf, und Chris Froome (Sky) sorgte schon einmal für einen eventuellen Sekundenkampf um den Vuelta-Sieg vor.

Tony Martin nur mit einer „halben“ Flucht
Auch an ihrem 5. Tag führte die Vuelta a España durch den enorm heißen Süden Spaniens, während der 180 Kilometer von Priego de Córdoba nach Ronda kletterte das Thermometer fast bis auf 40 Grad. Sofort nach dem Start griffen zwei Fahrer an, die schließlich auch die Ausreißergruppe bildeten: Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) und Pim Ligthart (Lotto Belisol), der frühere niederländische Landesmeister im Straßenrennen. Nachdem MTN-Qhubeka – frustriert, dass man es verpasst hatte, einen eigenen Mann nach vorne zu bringen – anfangs noch etwas wirkungslose Verfolgungsarbeit verrichtete, übernahmen schließlich Giant-Shimano und FDJ.fr die Kontrolle des Duos, dessen Vorsprung sich nach einem schnellen Wachstum auf fast vier Minuten dann bei rund eineinhalb Minuten einpendelte. Martin, der im vergangenen Jahr eine Vuelta-Etappe erst auf der Zielgeraden verloren hatte, war der Situation schon nach halber Strecke überdrüssig und ließ sich ins Feld zurückfallen, das den zum Solisten gewordenen Ligthart etwa 60 Kilometer später einholte.

Froome und Tinkoff-Saxo sorgen für Überraschungsmomente
Am ersten der beiden obligatorischen Zwischensprints hatte sich Sprinter Nacer Bouhanni (FDJ.fr) hinter Ligthart und Martin den letzten Punkt geholt. Am zweiten Zwischensprint, bei dem nur noch Ligthart vor dem Feld lag, wurde dagegen „Klassement gemacht“. Chris Froome (Sky) spurtete mit Unterstützung seines Teamkollegen Christian Knees aus dem Peloton heraus und sicherte sich zwei Sekunden Zeitgutschrift. Spätestens seit der Vuelta 2011, als er in einem engen Zweikampf Juan José Cobo nur um 13 Sekunden unterlag, weiß der Brite, dass selbst solch winzige Zeitgewinne später möglicherweise das Zünglein an der Waage sein könnten. Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) trat selbst nicht direkt in Erscheinung, ließ aber seine Mannschaft einen Überraschungsangriff auf der Windkante fahren. 40 Kilometer vor dem Ziel zerfiel das Feld dadurch in mehrere Gruppen und nur gut ein Drittel der weiterhin 198 im Rennen befindlichen Fahrer kam schlussendlich gemeinsam ins Ziel. Aus dem erweiterten Favoritenkreis wurden Ryder Hesjedal und Andrew Talansky kalt erwischt, deren Teamkollege Daniel Martin nun alleiniger Leader für die Gesamtwertung bei Garmin-Sharp ist, nachdem diese beiden mehr als drei Minuten verloren.

Lücke zwischen Degenkolb und der Absperrung war für Bouhanni zu klein
Die einzige Bergwertung der Etappe gab es 15,2 Kilometer vor dem Ziel am Ende einer gut zwölf Kilometer langen, aber relativ einfachen Steigung. Ausreißversuche waren bei dem hohen Tempo, zu dem neben Tinkoff-Saxo auch Movistar und Sky beitrugen, nicht möglich. Luis Mas (Caja Rural) wurde Dritter an der 3. Kategorie und trägt weiterhin das Bergtrikot. Sergio Pardilla (MTN-Qhubeka) sammelte als Zweitplatzierter seine ersten Bergpunkte und übernahm von Valerio Conti (Lampre-Merida) das weiße Kombinationswertungs-Trikot. Obwohl nur etwa 70 Fahrer groß, war das Hauptfeld noch gut mit Sprintern bestückt, einen Zug konnte im Finale aber einzig BMC Racing aufbauen. Zwei Helfer führten Philippe Gilbert auf den letzten Kilometer, dessen Antritt auf der leicht ansteigenden Zielanfahrt jedoch lediglich zum siebten Platz reichte. John Degenkolb (Giant-Shimano) sprintete vom Hinterrad des Ex-Weltmeisters locker vorbei und fuhr wie einen Tag zuvor den Sieg ein. Gesten des Protests gab es von Bouhanni, der sich echauffierte, weil Degenkolb ihm die Lücke auf der rechten Straßenseite zu eng gemacht habe. Ein unfaires Manöver des Deutschen war dabei aber nicht auszumachen und der Franzose musste sich mit dem zweiten Platz abfinden. Dritter wurde Moreno Hofland (Belkin), dessen deutscher Teamkollege Paul Martens es auf Platz fünf schaffte. Als Elfter konnte Michael Matthews (Orica-GreenEdge) sich das Leadertrikot für einen weiteren Tag sichern, verlor aber die Führung in der Punktewertung an den zuvor punkgleichen Degenkolb.

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Am Ende der 6. Etappe müssen die Favoriten ihre Karten auf den Tisch legen, am Alto Cumbres Verdes (4,6 km à 7,8%) steht die erste Bergankunft bevor.





Degenkolb feiert vor Bouhanni und Hofland zweiten Etappensieg in Serie
Degenkolb feiert vor Bouhanni und Hofland zweiten Etappensieg in Serie
Foto: Sabine Jacob

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