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Kämpferisch wie bei der Tour, aber erfolgreicher: De Marchi gewinnt als Ausreißer 7. Vuelta-Etappe
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29.08.2014

Kämpferisch wie bei der Tour, aber erfolgreicher: De Marchi gewinnt als Ausreißer 7. Vuelta-Etappe

Info: VUELTA A ESPAÑA 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)



Alcaudete, 29.08.2014 – Trek Factory Racing und Lampre-Merida hatten bei der Verfolgungsjagd viele Kräfte investiert, aber schlicht und einfach viel zu spät damit begonnen. So passierte es, dass auf der 7. Etappe der Vuelta a España zum ersten Mal der Sieg an einen Ausreißer ging. Alessandro De Marchi setzte sich gegen drei Mitstreiter, darunter der Schweizer Johann Tschopp (IAM Cycling), durch und holte sich endlich den Etappenerfolg, der dem „super-combatif“ bei der Tour de France verwehrt geblieben war. Chris Froome (Sky) geriet während der Etappe nach einem Sturz einmal in arge Bedrängnis, war am Ende des Tages aber der Gewinner unter den Klassementfahrern, konnte bei der Zielankunft nämlich noch zwei Sekunden Zeitgewinn verbuchen.

Jagd auf Ausreißergruppe wird zu spät gestartet
Die ersten 30 der 169 Kilometer von Alhendín nach Alcaudete verliefen flach, doch konnte sich in diesem Abschnitt trotz zahlreicher Versuche keine Gruppe bilden. Erst im Anstieg zum Alto de Íllora, einer 3. Kategorie mit recht langer Anfahrt, gelang es Fahrern, sich vom Feld zu lösen. Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp) und Johann Tschopp (IAM Cycling) stürmten zuerst mit einem Dutzend weiterer Angreifer und dann zu zweit nach vorne. Hubert Dupont (AG2R La Mondiale) und Alessandro De Marchi (Cannondale) waren mit einem Konter erfolgreich, womit ein Quartett entstanden war, das vom Peloton (zu) viel Freiraum erhielt. Niemand kümmerte sich um den Rückstand, bis er sieben Minuten überstieg und Hesjedal kurz davor stand, virtueller Leader des Rennens zu werden. Erst 60 Kilometer vor dem Ziel begann die Aufholjagd, angezettelt von Trek Factory Racing. Auf der hügeligen Strecke, die neben einer weiteren Bergwertung (2. Kategorie) immer wieder kleinere Steigungen bereithielt, kam das Feld zwar näher heran, aber auch als Lampre-Merida in die Tempoarbeit einstieg, ging es viel zu langsam voran. Spätestens als der Vorsprung der Ausreißer 25 Kilometer vor dem Ziel noch mehr als vier Minuten betrug, war klar, dass nur vier Kandidaten für den Tagessieg übrig blieben.

Hesjedal stürzt, De Marchi feiert ersten Saisonsieg
Die Entscheidung fiel rund 15 Kilometer vor dem Ziel und begann mit einem Sturz. Hesjedal rutschte in einer Kurve das Vorderrad weg. Die anderen drei kamen dann in eine Steigung, wo Dupont ein Loch aufgehen ließ. Tschopp und De Marchi schauten sich zunächst noch um und zögerten, bis der Italiener die gute Chance erkannte und davonzog. Der Vorsprung auf die einstigen Begleiter wurde immer größer und De Marchi, der außer dem Bergtrikot der Dauphiné und der Auszeichnung als kämpferischster Fahrer der Tour de France in diesem Jahr noch nichts gewonnen hatte, konnte seine Solo-Ankunft voll auskosten. Die anderen drei Ausreißer fanden wieder zusammen und kamen mit 1:35 Minute Rückstand an. Hesjedal, der vorgestern wegen einer Windkante und gestern bei der Bergankunft jeweils mehr als drei Minuten verloren hatte, holte sich vor Dupont und Tschopp den zweiten Platz und haderte sicher mit dem Schicksal, weil er ohne den Sturz möglicherweise De Marchi Paroli hätte bieten können. Das Hauptfeld folgte nach gut zwei Minuten und manch einer wird froh gewesen sein, dass es nicht mehr um den Etappensieg ging. Obwohl die Strecke auf den letzten fünf Kilometern fast durchgängig bei bis zu fünf Prozent bergauf führte, wurde bis kurz vor dem Ziel relativ verhalten gefahren.

Froome macht aus einer Minute Rückstand zwei Sekunden Vorsprung
Nur wenige interessierten sich noch für den fünften Platz, der dem Feld hinter den Ausreißern blieb. Erst sprintete nur Daniel Martin (Garmin-Sharp) los, doch Philippe Gilbert (BMC Racing) setzte nach und fing den Iren wenige Meter vor der Linie noch ab. Als clever darf man das Verhalten von Chris Froome (Sky) bezeichnen, der einen Endspurt einlegte, Siebter wurde und zwei Sekunden vor dem Hauptfeld mit all seinen Rivalen gewertet wurde. So verkürzte der Brite, der trotzdem Gesamtvierter bleibt, seinen Rückstand zu Alejandro Valverde (Movistar) von 22 auf 20 Sekunden. Dazwischen liegen weiterhin Nairo Quintana (Movistar/+0:15) und Alberto Contador (Tinkoff-Saxo/+0:18). Dabei drohte die Etappe für Froome anfangs zum Desaster zu werden, als er zu Beginn des ersten Anstieges gestürzt war. Bevor er wieder Anschluss an das Feld fand, lag er zwischenzeitlich eine Minute zurück. Weniger Glück hatten Ivan Santaromita (Orica-GreenEdge), Bryan Nauleau (Europcar) und Aleksejs Saramotins (IAM Cycling), die wegen eines späteren Sturzes ausschieden und damit die ersten Fahrer waren, die dieser Spanien-Rundfahrt vorzeitig „adiós“ sagen mussten. Ein weiterer Sturz ereignete sich auf der Zielgeraden, doch Warren Barguil (Giant-Shimano) behielt wegen der Drei-Kilometer-Regel seinen neunten Platz im Gesamtklassement, das auf den ersten 24 Positionen unverändert blieb. Auch in den übrigen Wertungen gab es keine Führungswechsel.

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Von den Sprintern gehörte heute nur Michael Matthews (Orica-GreenEdge) zum Hauptfeld, alle anderen hatten noch mehr Rückstand. Morgen werden sich die schnellsten Männer im Peloton auf der 8. Etappe aber alle Hoffnungen machen dürfen, denn es handelt sich um ein komplett flaches Teilstück ohne nennenswerte Steigungen.





De Marchi sorgt auf 7. Etappe für ersten Ausreißersieg - 3 Sekunden Gewinn für Froome
De Marchi sorgt auf 7. Etappe für ersten Ausreißersieg - 3 Sekunden Gewinn für Froome
Foto: Sabine Jacob

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