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Tines Tour-Talk Tines Tour Talk (6) – Wildcards |
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09.07.2015 | ||
Tines Tour Talk (6) – WildcardsInfo: TOUR DE FRANCE 2015Autor: Christine Kroth (Cofitine) Donnerstag, 09.07.15 Für mich sind sie das Salz in der Suppe. Andere kritisieren sie. Im Mai wurde Stimmen laut, sie abzuschaffen. Aber ohne sie würde der Radsport meiner Meinung nach zu einer einseitigen Veranstaltung werden. Deshalb heute in meinem Blog – ein Plädoyer für die Wildcards! „Tines Tour Talk“ startete im Juli letzten Jahres als täglicher Blog und wurde zwischen den Frankreich-Rundfahrten in unregelmäßigen Abständen als Cofis Cycling Cosmos weitergeführt. Die Vergabe von Wildcards ist schon lange umstritten. Nicht die Tatsache an sich, dass Wildcards vergeben werden, das kam erst im Mai auf, sondern die Vergabepraxis. Immer wieder gab es Kritik daran, wie die Veranstalter, insbesondere die der Grands Tours, diese „Freikarten für die Rennteilnahme“ vergeben. In Italien werden die italienischen Teams bevorzugt, in Frankreich die französischen. Gerade die ASO musste sich immer wieder den Vorwurf gefallen lassen, sie vergebe die Wildcards nicht nach Leistung, sondern nach Nationalität. Inzwischen hat sich vieles relativiert, das Feld der ProContinental-Teams, die um Wildcards werben, ist bunter, internationaler geworden. Die Forderung des BMC-Managers Jim Ochowicz, die Wildcards abzuschaffen, halte ich für falsch. Ich denke nicht, dass sie für Massenstürze und unübersichtliche Rennsituationen verantwortlich sind. Und sind sie wirklich schlechter vorbereitet? Auch daran zweifele ich! Massenstürze passieren selten hinten im Feld, meist in der Mitte oder gar vorne. Weil alle vorne fahren wollen, um ihre Leader zu beschützen. Dazu kommen auf Flachetappen auch noch die Sprinterteams. Nur ist der Platz vorne begrenzt! Dieses zugegeben verständliche Verhalten im Peloton führt meiner Meinung nach zu Stürzen. In der Schlussfolgerung könnte man ja sagen, dass an den Stürzen eher die großen Teams schuld sind! Und vor einem Fahrfehler, vor Unachtsamkeit ist kein Fahrer, kein Team gefeit. Egal ob es ein großes WorldTour-Team ist oder ein kleineres ProContinental-Team. Die kleineren Teams müssen oft ihre Einladung rechtfertigen, müssen zeigen, dass sie zu Recht dabei sind. Müssen kämpfen um weitere Einladungen zu weitern großen Rennen. Ein ständiger Kampf! Für den neuen Vertrag, für den Sponsor, für die Fans. Nicht umsonst sind, gerade auf den ersten Etappen von großen Rennen, meist Fahrer von Teams in den Ausreißergruppen zu finden, die mit einer Wildcard ausgestattet wurden. Und, ganz ehrlich, wäre es nicht langweilig, immer die gleichen Fahrer, die gleichen Gesichter, die gleichen Teams bei den Rennen zu sehen? Die Vielfalt macht den Radsport aus! Die Unberechenbarkeit! Gerade bei der Tour ist es für kleinere Teams ohnehin schwer genug, sich in Szene zu setzen. Bei Giro und Vuelta scheint das einfacher zu sein, vielleicht auch, weil die „großen“ Teams nicht ganz so stark besetzt sind wie bei der Tour. Wildcards sind eine Chance, den Radsport attraktiv und vielfältig zu halten! Und ihn nicht zu einem elitären Club werden zu lassen. Denn sonst geht ein Teil seiner Seele verloren! A bientôt |
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09.07.2015 | ||
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