Tines Tour Talk (7) – Cavendish is back

Info: TOUR DE FRANCE 2016
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

08.07.16

Die Tour hat ihre eigenen Gesetze. Klingt abgedroschen? Ist es vielleicht auch. Aber klar ist, dass die Tour immer wieder dafür sorgt, dass Fahrer ins Rampenlicht rücken, mit denen man nicht so gerechnet hat. Einer, der sich in der ersten Tour-Woche zurück ins Rampenlicht gefahren hat, ist heute Thema in meinem Blog.

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„Tines Tour Talk“ startete im Juli 2014 als täglicher Blog und begleitet somit schon zum 3. Mal die Tour de France. In Cofis Cycling Cosmos gibt es auch zwischen den Frankreich-Rundfahrten in unregelmäßigen Abständen Beiträge zu aktuellen Themen.

Beim Tour-Auftakt am vergangenen Samstag habe ich mir verwundert die Augen gerieben als ich mir das Sprint-Finale angeschaut habe. Gewonnen hat Mark Cavendish. Cavendish? Zugegeben, ich hatte ihn in Anwesenheit fast der gesamten aktuellen Riege der Sprint-Superstars nicht wirklich auf der Rechnung.
Aber da ich ihn mag und ihn sehr sympathisch finde, habe ich mich für den Briten gefreut und auch darüber, dass er erstmals in seiner Karriere das Gelbe Trikot überstreifen durfte.
Genieß es, dachte ich mir! Jetzt schlagen die anderen zu! Das lassen sich Greipel, Kittel und Co. nicht bieten.
Zwei Tage später, ich konnte die Etappe aus beruflichen Gründen nicht sehen, komme ich heim und schaue mir erstmal das Ergebnis an. Gewonnen hat Mark Cavendish! Cavendish? Okay, war wohl doch keine Eintagsfliege! Aber nun ja, so ein erster Tour-Etappensieg beflügelt. Ziel erreicht. Da sprintet es sich leichter.
Gestern konnte ich das Rennen wieder nicht im TV verfolgen, aber auf dem Heimweg von der Arbeit habe ich das Finale live via Ticker über die Tour-App mitbekommen. Ausreißer eingeholt, es kommt zum Sprint. Und es gewinnt Mark Cavendish! Cavendish? Da reibt man sich doch verwundert die Augen.

Bislang hat der 31jährige Brite alle anderen Sprinter ziemlich alt aussehen lassen. Einzig Marcel Kittel konnte sich am vergangenen Dienstag einen Etappensieg im Sprint sichern. Alle anderen Sprintsiege gingen an Cavendish, der bei der Tour seinen zweiten Frühling erlebt, wo ihn die meisten doch längst abgeschrieben hatten, auch wenn er im vergangenen Jahr ebenfalls eine Tour-Etappe hatte gewinnen können.
Doch nach seinem Wechsel zum Team Dimension Data, wo er völlig neue Freiheiten bekam, hatte kaum einer wirklich mehr mit ihm gerechnet. Auch wenn er in diesem Jahr bereits Etappen bei der Tour of Qatar (inklusive Gesamtsieg), der Tour of Croatia und der Tour of California gewonnen hatte. Aber gleich drei Etappensiege bei der Tour de France – das hatte ihm keiner wirklich zugetraut.
Und nun gestern also insgesamt der 29. Etappensieg bei der Tour de France.
Ich muss offen zugeben, dass ich ihm das gönne und mich für ihn freue.

Genau das ist es, was die Tour ausmacht. Geschichten, die wahrscheinlich so nur die Tour schreiben kann. Ich hätte gerne mehr davon!

A demain