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Movistar haut bei erster Bergankunft der Vuelta mächtig auf den Putz, aber Ausreißer Geniez holt den Sieg
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22.08.2016

Movistar haut bei erster Bergankunft der Vuelta mächtig auf den Putz, aber Ausreißer Geniez holt den Sieg

Info: VUELTA A ESPAÑA 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Dumbría, 22.08.2016 – 2013 in Peyragudes hatte er drei Minuten Vorsprung und konnte seinen Triumph in aller Ruhe auskosten, diesmal war es deutlich enger. Mit 21 Sekunden Vorsprung holte sich Alexandre Geniez seinen zweiten Ausreißer-Etappensieg bei der Vuelta a España und verhinderte eine vielleicht noch größere Überraschung durch Ruben Fernandez. Der wurde nämlich Zweiter bei der Bergankunft auf dem Mirador de Ézaro, nachdem er mit seinen Teamkollegen Alejandro Valverde und Nairo Quintana der Konkurrenz ordentlich eingeheizt hatte und bspw. Alberto Contador noch einmal rund eine halbe Minute Rückstand verpasste. Tagessieger Geniez führt die Berg- und Punktewertung an, neuer Träger des Roten Trikots ist aber Fernandez.


Das Profil der 3. Vuelta-Etappe

Sieben Ausreißer mit der Hoffnung auf einen Überraschungscoup
Die 3. Etappe der Spanien-Rundfahrt brachte bereits die erste Bergankunft: Eine zwar sehr steile, aber gerade einmal 1800 Meter lange Schlusssteigung befand sich am Ende der 176,4 Kilometer von Marín nach Dumbría. Recht viele Teams schienen darauf zu spekulieren, dass es nicht unbedingt ein Tag der Topfavoriten sein müsste, und so dauerte es fast zwanzig Kilometer, bis sich aus vielen Angriffen eine Gruppe formiert hatte. Zu dieser gehörten letztlich Gatis Smukulis (Astana), Jérôme Cousin (Cofidis), David Arroyo (Caja Rural-Seguros RGA) und der Schweizer Simon Pellaud (IAM Cycling), die sich zunächst zu viert abgesetzt hatten, sowie Alexandre Geniez (FDJ), Pieter Serry (Etixx-Quick Step) und der Deutsche Rüdiger Selig (Bora-Argon 18), die noch rechtzeitig die Verfolgung aufgenommen hatten, um aufschließen zu können. Der Vorsprung dieser Gruppe stabilisierte sich bei etwas mehr als fünf Minuten, stieg aber am Alto de Lestaio (8,3 km à 5,3%) noch einmal deutlich an, wobei an diesem Anstieg zur ersten von drei Bergwertungen des Tages auch das Ende der harmonischen Zusammenarbeit gekommen war.

Pellaud eine Weile als Solist, aber Geniez und Serry kommen zurück
Cousin hatte an diesem Anstieg attackiert und sich gemeinsam mit Pellaud etwas Vorsprung auf die restlichen Ausreißer verschafft. Als dann Serry zurückkam und auch Geniez kurz davor war, Anschluss zu finden, stiefelte Pellaud alleine los. Der Anfang des Monats bei der Tour of Utah schon sehr aktive 23-Jährige überquerte die 58,4 Kilometer vor dem Ziel gelegene Bergwertung der 3. Kategorie als Solist sieben Minuten vor dem Hauptfeld. Seine ersten Verfolger hatte er um mehr als eine Minute distanziert. Doch am Alto Das Paxareiras (9,3 km à 5,4%), auf dem sich 21 Kilometer vor dem Ziel eine Bergwertung der 2. Kategorie befand, endete Pellauds Alleinfahrt. Geniez und Serry holten ihn ein und hängten ihn kurz darauf ab, nach der Abfahrt konnte Pellaud aber noch einmal zu ihnen stoßen. Das Hauptfeld, das auf dem Alto Das Paxareiras noch rund dreieinhalb Minuten zurückgelegen hatte, kam bis zum Beginn des Schlussanstiegs bis auf zwei Minuten an die drei Führenden heran, was für diese ein keinesfalls sicheres Polster für die bei durchschnittlich 13,8% ansteigenden finalen 1,8 Kilometer zum Mirador de Ézaro bedeutete.


Unsere Etappen-Vorschau zum Nachlesen:
Mirador de Ézaro – kürzeste und steilste Bergankunft der Rundfahrt


Movistar wirbelt am Schlussanstieg, aber kann Geniez nicht einfangen
Nachdem Orica-BikeExchange und Sky das Feld mit einem Affenzahn in den Schlussanstieg geführt hatten, übernahm dort schnell Movistar das Kommando. Zu dritt stellte die spanische Mannschaft die Gegner auf die Probe: neben Alejandro Valverde und Nairo Quintana beeindruckte vor allem Ruben Fernandez mit einer starken Vorstellung. Das Trio hatte bis zur Flamme Rouge sogar Chris Froome (Sky) distanziert, wobei dieser Zustand nicht von Dauer war. Der Brite kämpfte sich zurück in die Gruppe der drei Movistar-Fahrer, bei der sonst nur Johan Esteban Chaves (Orica-BikeExchange) bis zum Schluss mithalten konnte. Alberto Contador (Tinkoff) war bis etwa einen halben Kilometer vor dem Ziel noch mit dabei, fiel dann aber weit zurück. An der Spitze des Rennens war Pellaud sofort zurückgefallen und noch vor der Flamme Rouge hatte auch Serry die Träume vom Etappensieg begraben müssen. Geniez dagegen hielt bis ins Ziel durch und feierte gleich drei Erfolge auf einmal: Der Franzose gewann die Etappe, und übernahm die Führung in Punkte- und Bergwertung. Nur das Leadertrikot war für ihn außer Reichweite, nachdem er gestern erst vier Minuten nach dem Feld gefinisht hatte.

Nächste Enttäuschung für Contador, Lopez in einen Sturz verwickelt
Fernandez überquerte jubelnd die Ziellinie, nachdem er sich mit einer Tempoverschärfung noch von seinen Teamkollegen und den wenigen anderen präsenten Topfavoriten abgesetzt hatte – offenbar nicht wissend, dass ein Ausreißer 21 Sekunden vor ihm angekommen war. Valverde, Froome und Chaves folgten mit 26, Quintana und Igor Anton (Orica-BikeExchange) mit 32 Sekunden Rückstand auf Geniez. Dahinter klaffte ein größeres Loch zur nächsten Gruppe, in welcher sich Contador befand, der die Etappe erst 54 Sekunden nach dem Sieger beenden konnte und nach dem schwachen Auftritt seines Tinkoff-Teams im Mannschaftszeitfahren einen weiteren Rückschlag erlebte. Während in der Gesamtwertung Fernandez, Valverde (+0:07), Froome (+0:11), Chaves und Quintana (beide +0:17) eine noch recht eng beisammen liegende Spitzengruppe bilden, ist Contador jetzt schon 1:31 Minute vom Roten Trikot entfernt. Rang sechs belegt mit 46 Sekunden Rückstand Samuel Sanchez. Noch weitaus enttäuschender verlief der Tag für andere Fahrer, die sich bei dieser Vuelta viel vorgenommen hatten: Warren Barguil (Giant-Alpecin), der Gesamtachte von vor zwei Jahren, stieg, von einer Nasennebenhöhlenentzündung geplagt, in der Verpflegungszone vom Rad, und der junge, aber hochgehandelte Grand Tour-Debütant Miguel Angel Lopez (Astana) verlor nach einem Sturz wenige Kilometer vor dem Schlussanstieg sehr viel zeit.

-> Zum Resultat

Auf der morgigen 4. Etappe gibt es direkt die nächste Bergankunft, wobei der Anstieg zum Mirador Vixía de Herbeira (11,2 km à 4,8%) deutlich länger, im Schnitt aber längst nicht so steil ist und damit mehr die Ausdauer als nur die Explosivität der Kletterer fordert.





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