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Fortuna auf Seiten des Titelverteidigers: Wout van Aert bleibt Radcross-Weltmeister
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29.01.2017

Fortuna auf Seiten des Titelverteidigers: Wout van Aert bleibt Radcross-Weltmeister

Info: RADCROSS-WELTMEISTERSCHAFT 2017 IN BIELES
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Bieles, 29.01.2017 – Als erster Elite-Radcrosser seit Zdenek Stybar 2010/11 hat Wout van Aert den WM-Titel verteidigen können. Im luxemburgischen Bieles erholte der 22-jährige Belgier sich bald von einem schlechten Start, profitierte aber auch vom Defektpech seines Dauerrivalen Mathieu van der Poel, als er diesen drei Runden vor Schluss abschütteln konnte. Silber ging somit wie gestern bei den Elite-Frauen an die Niederlande. WM-Dritter, zum fünften (!) Mal in seiner Karriere, wurde Van Aerts Teamkollege Kevin Pauwels. Der Schweizer Simon Zahner und der Deutsche Sascha Weber schafften es in die Top10.


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Meeusen nach wenigen Metern raus
Nach einigem Wortgeplänkel im Vorfeld, bei dem es um die Kursgestaltung und um Doping-Kontrollformulare ging, war es heute um 15 Uhr endlich so weit. Die Welt würde erfahren, ob Mathieu van der Poels schwaches Abschneiden beim Weltcup-Finale wirklich nur die verpatzte WM-Generalprobe gewesen war, ob Wout van Aerts lädierte Knie den Belastungen standhalten würden und ob Hoogerheide-Sieger Lars van der Haar den beiden Top-Favoriten würde Paroli bieten können. Die steigenden Temperaturen hatten dafür gesorgt, dass der sich Parcours in Bieles noch aufgeweichter präsentierte als vormittags bei den Nachwuchsfahrern. Zunehmend kamen auch Steine, die zuvor von Erde und Schnee bedeckt waren, zum Vorschein, was die enorm hohe Anzahl an Defekten während des ganzen Rennens erklären könnte. Als Ersten erwischte es Tom Meeusen, der nach wenigen Metern aufgeben musste. Angesichts seiner ansteigenden Formkurve in den letzten Wochen ein schwerer Schock für den 28-jährigen Belgier.

Nur ein kurzes Kopf-an-Kopf-Rennen
Weitaus besser in den Wettkampf startete Mathieu van der Poel. Der niederländische Meister nahm sich offenbar Landsmann Joris Nieuwenhuis zum Vorbild und setzte sich sofort als Solist ab. Kevin Pauwels blieb in seiner Nähe, wurde dann aber von einem Defekt zurückgeworfen. Wout van Aert schien von Van der Poels Blitzstart vollkommen überrumpelt. Zwei Runden brauchte der Titelverteidiger, bis er in Reichweite seines ärgsten Kontrahenten kam. Auf Runde 3 und 4 nahm er im Gegensatz zu Van der Poel keinen Radwechsel vor – bei den vorherrschenden Bedingungen durchaus eine riskante Entscheidung – und holte auf diese Weise die noch fehlenden Sekunden auf. Van Aert war mit grünen Reifen unterwegs, was in der Twitter-Community eifrig kommentiert wurde und was ihm Glück einbringen sollte. Denn bei zur übernächsten Zielpassage – die beiden Rivalen waren gerade mal eine Runde Kopf an Kopf gefahren – wurde Van der Poel plötzlich langsamer, aus einem einfach Grund: Sein Hinterreifen war platt.

Bäumchen wechsel dich auf Position 3
Der Weltmeister von 2015 steuerte die nächste Materialzone an, verlor durch das Malheur aber knapp 20 Sekunden. Van Aert hatte natürlich jetzt Oberwasser und drückte erst recht auf die Tube. Selbst die Schrägstelle, die ihm zuvor Kopfzerbrechen bereitet hatte, nahm er nun scheinbar souveräner. Van der Poel gab natürlich nicht auf, aber ein noch höheres Tempo anzuschlagen als der Belgier war ihm nicht möglich. Zwei Runden vor Schluss betrug sein Rückstand 30 Sekunden; als die Glocke läutete, waren es deren 40. Nun war klar, wenn Fortuna weiter zu Van Aert halten würde, dann wäre er der Sieger. Und das tat sie wirklich; statt seiner erlitten seine Teamkollegen Laurens Sweeck und Gianni Vermeersch einen Defekt, und schließlich auch Lars van der Haar, der lange auf Bronzekurs gelegen hatte. So ging der dritte Platz auf dem Podium letztlich doch an Kevin Pauwels – ebenso wie schon 2011, 2012, 2014 und 2016. Van der Haar wurde unglücklicher Vierter, sein Teamkollege Corné van Kessel Fünfter. Sie alle wiesen zwei bis drei Minuten Rückstand auf Van Aert auf, der nach 62 Minuten – also nur knapp über der vorgeschriebenen Stunde – und mit 23,8 km/h Durchschnitt das Ziel erreicht hatte.

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Ein Blick auf den Medaillenspiegel
Obwohl Mathieu van der Poel die ersehnte Goldmedaille durch die Lappen ging, sind die Niederländer die Gewinner des Medaillenspiegels. Sie holten zweimal Gold (Männer U23, Frauen U23), zweimal Silber (Männer Elite, Frauen Elite) und einmal Bronze (Männer U23). Lediglich im Juniorenrennen gingen sie ganz leer aus, brachten keinen Fahrer unter die Top10, was im Hinblick auf die Zukunft schon ein kleiner Anlass zur Sorge ist. Die Belgier holten beide Elite-Goldmedaillen und außerdem Bronze bei der Männer Elite. Die Briten finden sich dank ihres Clean Sweep bei den Junioren und dank der Bronzemedaille von Evie Richards auf Platz drei des Medaillenspiegels. Spanien, USA und Tschechien gewannen je eine Medaille.

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