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Koen Bouwman feiert im (geliehenen) Bergtrikot der Dauphiné seinen ersten Profi-Sieg
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06.06.2017

Koen Bouwman feiert im (geliehenen) Bergtrikot der Dauphiné seinen ersten Profi-Sieg

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Tullins, 06.06.2017 – Richtig clever war es wie sich Koen Bouwman auf der 2. Etappe beim Critérium du Dauphiné als Ausreißer auf Platz zwei des Bergklassements vorgearbeitet und so einen Tag im Bergtrikot als Stellvertreter des Gesamtführenden Thomas De Gendt gesichert hatte. Geradezu inspirierend war das Auftreten auf der 3. Etappe des 23-jährigen Niederländers, der sich nicht auf den Lorbeeren von gestern ausruhte, sondern wieder nach den Sternen griff und als Ausreißer im „maillot à pois rouges“ seinen ersten Profi-Sieg einfuhr. Das Peloton erreichte das Ziel erst elf Sekunden nach Bouwman und seinen fünf Begleitern.


Das Profil der 3. Etappe des Critérium du Dauphiné

LottoNL und Delko mit je zwei Ausreißern
Weil Thomas De Gendt (Lotto Soudal) als Führender der Gesamtwertung natürlich das wichtigere Gelbe Trikot trug, durfte der Bergklassements-Zweite Koen Bouwman (LottoNL-Jumbo) auf der 3. Etappe des Critérium du Dauphiné im gepunkteten Trikot antreten, auf das der junge Niederländer – er bestreitet erst seine zweite Profi-Saison – offensichtlich sehr stolz war. Denn er präsentierte es in einer Gruppe, die sich schon bei Rennkilometer zwei bildete und zügig einen großen Vorsprung herausfuhr. Eine rund zwanzig Kilometer lange Abfahrt kurz nach dem Start trug dazu bei, dass die Ausreißer in der ersten Rennstunde 47,5 Kilometer zurücklegen konnten und sich in dieser Zeit einen Vorsprung von fast sieben Minuten erarbeitet hatten. Unter den sechs Fahrern befand sich neben Bouwman mit Alexey Vermeulen noch ein zweiter Fahrer von LottoNL-Jumbo und auch Delko Marseille Provence KTM hatte mit Quentin Pacher und Evaldas Siskevicius ein Pärchen vorne. Die französische Mannschaft hatte schon auf der 1. Etappe diese Taktik gewählt, war da aber letztlich chancenlos gegen De Gendt. Brian Nauleau (Direct Energie) und Frederik Backaert (Wanty-Groupe Gobert) komplettierten das Sextett, dem man eigentlich keine großen Chancen einräumen wollte.

Lange Zeit keine Zweifel an einem Massensprint
Zwischen Le Chambon-sur-Lignon und Tullins gab es die bislang leichteste Strecke dieser Rundfahrt; nur vier Bergwertungen niedrigerer Kategorien fanden sich auf den 184 Kilometern. Bouwman, das versteht sich von selbst, gewann sie natürlich alle und sammelte das Maximum von fünf Punkten ein – zur Führung reichte es aber immer noch nicht, De Gendt hat noch drei Punkte Vorsprung. Doch die Chancen sind gestiegen, das Bergtrikot stellvertretend noch ein paar Tage länger zu tragen, vielleicht sogar bis zur ersten richtigen Bergetappe am Freitag. Pacher war während der Flucht für einige Zeit virtueller Führender der Gesamtwertung, doch mit seinem Rückstand von 5:57 Minuten stellte er für De Gendt und dessen Maillot Jaune am Ende des Tages keine Gefahr dar. Lotto Soudal bekam bei der Verringerung des Rückstandes früh Unterstützung durch die nach Arnaud Démares überzeugendem Sieg vom Vortag sehr motivierte Equipe FDJ und auch andere Mannschaften mit starken Sprintern wie Katusha (Alexander Kristoff), Cofidis (Nacer Bouhanni) und Dimension Data (Edvald Boasson Hagen) trugen ihren Teil dazu bei, dass man den Eindruck bekam, dass Peloton hätte die Lage völlig unter Kontrolle.

Knapper Erfolg für die Ausreißer – Démare in Grün
An der letzten Bergwertung betrug der Abstand zwischen Spitzengruppe und Feld nur noch wenig mehr als zwei Minuten, und es waren noch fast 40 Kilometer zu fahren. Aber die folgende Abfahrt spielte den Ausreißern in die Karten, die zu Beginn der flachen letzten 20 Kilometer immer noch 1:55 Minute vornelagen. Erst sechs Kilometer vor dem Ziel fiel ihr Vorsprung unter eine Minute und am Ende blieben elf Sekunden, die auf der dritten Dauphiné-Etappe den zweiten Ausreißer-Coup besiegelten. So sprinteten statt eines kompletten Feldes also nur sechs Mann um den Sieg, von denen Bouwman klar der Stärkste war. Siskevicius wurde Zweiter vor Backaert und Nauleau. Vermeulen und Pacher, die Teamkollegen der Erst- und Zweitplatzierten, rollten als Fünfter und Sechster über die Ziellinie. Démare gewann den Sprint des Feldes vor Bryan Coquard (Direct Energie) und den beiden Deutschen Pascal Ackermann (Bora-Hansgrohe) und Phil Bauhaus (Sunweb), was ihm zwar keinen weiteren Etappensieg, aber das Grüne Trikot einbrachte. Der Franzose führt jetzt die Punktewertung an, weil Sonny Colbrelli (Bahrain Merida) als 21. der Etappe nicht punkten konnte. In Gesamt- und Nachwuchswertung liegen unverändert De Gendt und Pierre-Roger Latour (AG2R La Mondiale) vorne.

-> Zum Resultat

Auf der morgigen 4. Etappe gibt es die erste ernstzunehmende Herausforderung für die Anwärter auf den Dauphiné-Gesamtsieg: einen 23,5 Kilometer Kampf gegen die Uhr.

Video der Zielankunft





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