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Adventskalender am 11. Dezember: Kuriositätenkabinett 2017
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11.12.2017

Adventskalender am 11. Dezember: Kuriositätenkabinett 2017

Autor: Christine Kroth (Cofitine)



  11.12.  
Inzwischen ist es schon eine kleine Tradition im Rahmen unseres Adventskalenders. Der Radsport hat über das Jahr viel zu bieten. Und so haben wir auch dieses Jahr wieder die Kuriositäten, die sich in und am Rande der Strecken so ereignen, gesammelt. Von lustig bis traurig, von erstaunlich bis unglaublich – unser Kuriositätenkabinett hat wieder all das zu bieten, was in der Saison 2017 an Ungewöhnlichem passiert ist im Radsport.
Unser Ranking von 1 bis 10 mit einem Special als Zusatz. Natürlich wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit.



Der LiVE-Radsport.com Adventskalender 2017
Bis Weihnachten präsentieren wir euch täglich einen besonderen Beitrag, um in der an Radrennen ärmeren Adventszeit keine Langeweile aufkommen zu lassen.


Rückblick: Kuriositätenkabinett 2015 | Kuriositätenkabinett 2016



10. Familiensache

Radsport ist oft eine Familienangelegenheit. Meist gab oder gibt es in einer Familie mehr als einen, der Radprofi war oder ist. Bei der Familie Turgis ist das nicht anders. Drei Söhne hat das Ehepaar Turgis, alle drei sind Profis. In diesem Jahr fuhren zudem alle drei in einem Team, bei der französischen Equipe Cofidis. Anthony, der mittlere der Brüder, war der Erste der dort fuhr. Im letzten Jahr kam Jimmy, der älteste, ins Team. Und im August kam auch noch der jüngste, Tanguy, als Stagiaire dazu. Bei der
Tour de l‘Ain, bei der ohnehin nur sechs Fahrer pro Team startberechtigt sind, bot Cofidis dann alle drei Brüder auf. Die Hälfte des Aufgebots bestand also aus einer Familie.
Im nächsten Jahr trennen sich die sportlichen Wege der drei aber wieder. Während Anthony und Jimmy weiter für Cofidis fahren, zog es das Nesthäkchen Tanguy zum Team Vital Concept.





9. ja – yes – oui – si

Es ist die Fragen aller Fragen. Und dafür lassen sich Männer so einiges einfallen. Wenn es um die Liebe geht, ist nichts unmöglich (wie man später nochmals deutlich sehen wird). Da machen Radprofis keine Ausnahme. Und so lassen sie sich einiges einfallen, um die Liebste zur Antwort aller Antworten zu bewegen.
Auch Cyril Gautier (Ag2R) hat sich da etwas besonders einfallen lassen. Auf der letzten Etappe der
Tour de France hielt der Franzose einen relativ unscheinbaren Zettel, den er wohl aus dem Roadbook gerissen hatte, in die Kameras. Auf diesem fragte er, ob Caroline ihn heiraten wolle. Sie wollte!
Mal schauen, was sich Radprofis demnächst noch so alles einfallen lassen werden …!





8. Party mit Folgen

Auch Radprofis feiern gerne mal. Das sei ihnen natürlich gegönnt. Wenn sie danach aber länger ausfallen, dann findet das keiner mehr lustig. Ist dann aber ein Fall für unser Kuriositätenkabinett und schafft es auf Platz 8.
Es war der Junggesellenabschied seines Bruders, der dem Sky-Profi Luke Rowe zum Verhängnis wurde. Die Gesellschaft war in wildem Wasser unterwegs, beim Rafting. Rowe sprang ins Wasser und überschätzte dabei die Tiefe. Die Folgen waren ein gebrochenes Schien- und Wadenbein und damit das vorzeitige Saisonende Mitte August.





7. Da ist wohl die Brücke am Zug

Radsport und Zugverkehr kommen sich immer mal wieder in die Quere. Trotz aller penibelster Planung hat schon so manche Bahnschranke den Radprofis im Rennen das Leben schwer gemacht. Neu war für uns in diesem Jahr, dass auch Schiffsverkehr und Radsport nicht unbedingt Hand in Hand gehen. So geschehen
auf der 2. Etappe der Ladies Tour of Norway Mitte August. Das Rennen war auf der letzten Runde in der entscheidenden Phase, der Vorsprung der Ausreißerinnen, die sich kurz zuvor abgesetzt hatten, betrug nicht mehr ganz 30 Sekunden. Doch dann stoppte eine hochgezogene Brücke das Rennen. Nichts ging mehr! Man ließ das Schiff passieren. Doch als die Brücke wieder heruntergelassen war, gucken die Damen an der Spitze in die Röhre. Da der Vorsprung bei Unterbrechung des Rennens weniger als 30 Sekunden betragen hatten wurde ihnen dieser Vorteil nicht mehr gewährt und sie mussten sich im Hauptfeld einordnen.
Eine Brücke hat somit verhindert, dass sie mit dem Siegen am Zug waren.





6. Wo bitte geht‘s zum Start?

Eigentlich sind die Teams im Radsport gut durchorganisiert. Nichts wird dem Zufall überlassen, alles wird dem Erfolg untergeordnet. Aber Rennen sind auch Stress für Fahrer, Teamleitung und Betreuer. Erst Recht, wenn man den Leader einer Grand Tour in den Reihen hat. Da kann leicht mal was verloren gehen. Oder besser gesagt, EINER verloren gehen. So geschehen beim
Giro d‘Italia im Team Sunweb. Vor der 12. Etappe hatte sich der Teambus auf den Weg zum Start in Forlì gemacht. Allerdings ohne Simon Geschke. Den Deutschen hatte man im Hotel schlicht vergessen. Der nahm es mit Humor und twitterte ein Bild vom Straßenrand mit ausgestreckten Daumen und der Frage, ob ihn jemand mit zum Start nehmen könne.
Dem Team ist dann aber noch vor der Ankunft im Startbereich aufgefallen, dass da einer fehlt. Der Teambus machte kehrt und sammelte den „verlorenen Sohn“ rechtzeitig wieder ein, so dass er wie geplant zur 12. Etappe antreten konnte – ohne zum Start trampen zu müssen!





5. Menschliches Bedürfnis

Ja, auch Radprofis sind Menschen! Und auch sie haben gewisse Bedürfnisse. Tom Dumoulin ereilte eines dieser menschliche Bedürfnisse aber zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, den man sich als Radprofi vorstellen kann. Auffallend in Rosa gekleidet und sich stetiger Angriffe der Konkurrenz erwehrend, kapitulierte er
auf der 16. Etappe nach Bormio vor seinem rebellierendem Magen und verzog sich, notgedrungen, am Fuß des Umbrailpasses in den Straßengraben. Die Konkurrenz witterte Morgenluft und griff unmittelbar an. Genützt hat es ihnen wenig, Dumoulin behielt sein Führungstrikot, auch wenn ihn die Aktion etwas Zeit gekostet hatte, und war am Ende in Mailand der glückliche Sieger des 100. Giro d‘Italia.
Vergessen wird er diesen Tag in den Alpen so schnell sicher nicht! Aber da ist er ganz sicher nicht der Einzige …!




4. „Pony Gallopin“

Tiere sind Dauergäste im Kuriositätenkabinett. Ob die Profis auf der vorletzten Etappe der
Tour de Pologne den tierischen Gast so gerne gesehen haben, bleibt zu bezweifeln. Gut 100 km lagen noch vor den Fahrern, als plötzlich ein Pony den hinteren Teil des Hauptfeldes aufmischte und munter neben den Profis her galoppierte. Das Tier hatte sich von seinem Besitzer losgerissen und versuchte nun, den Radprofis Konkurrenz zu machen. Auch ein Strauchler in einer Linkskurve brachte das Tier nicht aus dem Konzept.
Der Russe Roman Maikin wies dem tierischen Gast schließlich den Weg und es bog links in eine Seitenstraße ab und ward von den Kameras nicht mehr gesehen. Einen Platz unter unseren Top 10 hatte es mit dem Ausreißversuch aber sicher!




3. Liebe macht blind

Schwer verliebt eine Grand Tour fahren? Gar nicht so einfach, wenn man über drei Wochen unterwegs ist und die Angebetete beeindrucken und überzeugen will!
Der zu dem Zeitpunkt amtierende belgische Zeitfahrmeister Victor Campenaerts muss dann doch schon sehr verzweifelt gewesen sein. Und entschied sich deshalb für einen ungewöhnlichen Schritt. Er ließ sich von einem Betreuer die Worte „Carlien daten?“ auf die Brust pinseln. Kurz bevor er
beim Zeitfahren des Giro d‘Italia das Ziel erreichte, öffnete er sein Trikot und präsentierte den Schriftzug.
Über Umwege erfuhr die Angebetete, seine Trainingspartnerin, davon und stimmte einem Treffen zu. Das Treffen fand nach dem Giro statt, aus den beiden wurde jedoch kein Paar.
Was viele witzig fanden, fand bei der UCI wenig Anklang. Sie verdonnerten den verliebten jungen Mann zu einer Geldstrafe von 100 Schweizer Franken. Auch sein Team LottoNL-Jumbo war ebenfalls alles andere als begeistert, beließ es aber bei einer Rüge mit dem Vermerk, dass Liebe eben blind mache. Aber dafür hat er von uns immerhin einen Platz auf dem Podium des Kuriositätenkabinetts bekommen.





2. Die Polizei, dein Freund und Helfer

Wie komme ich am schnellsten nach Roubaix? Diese Frage hat sich wohl der italienische Radprofi Andrea Guardini (UAE Team Emirates) gestellt, als er in der zweiten Verpflegungszone des Rennens Paris-Roubaix ausgestiegen ist. Die Teamfahrzeuge begleiteten das Rennen, er musste sich also was einfallen lassen. Er entschloss sich für den direkten Weg. Nur führte der über die Autobahn A23. Dort wurde er, auf dem Standstreifen fahrend, von der Polizei aufgegriffen und auf die Wache gebracht. Doch die Polizisten schienen ein Herz für Radprofis zu haben und ließen den Italiener dort das Rennen in Ruhe im Fernsehen anschauen und sahen auch von einer Strafe ab. Dafür revanchierte sich Guardini mit dem Original-Trikot aus dem Rennen.
Von der Wache aus meldete Guardini sich im Übrigen zuerst telefonisch bei seiner Frau, bevor er seine, inzwischen besorgte, Teamleitung informierte.
Von uns bekommt er dafür die Silbermedaille im Kuriositätenkabinett 2017.





1. Muss man denn alles selbst machen?

Eigentlich hätte man beim
Rennen in Frankfurt am 1. Mai damit rechnen können dass Alexander Kristoff gewinnt. Der Norweger war bei den zwei Austragungen zuvor bereits siegreich gewesen. Doch irgendwas ist in der Vorbereitung wohl schief gelaufen. Bei der Siegerehrung dann leichte Verwirrung bei der Ankündigung der norwegischen Nationalhymne. Sprecher, Fans und Fahrer ratlos. Eine Lösung musste her! Und für die sorgte ausgerechnet der Sieger Alexander Kristoff selbst. Beherzt griff er zum Mikrophon und stimmte die Nationalhymne seines Landes an. Voller Inbrunst sang er die Hymne auf seinen eigenen Erfolg. Und sorgte dabei für Sprachlosigkeit beim Veranstalter und für Lachkrämpfe bei Fans und Konkurrenten. John Degenkolb, der Drittplatzierte des Rennens, nahm sogar huldvoll die Mütze ab, konnte sich aber, wie auch der Zweitplatzierte und Teamkollege des Siegers, Rick Zabel, ein breites Grinsen nicht verkneifen.
Alexander Kristoff zeigte vollen Einsatz – im Rennen und bei der Siegerehrung – und ist deshalb in diesem Jahr der klare und unangefochtene Sieger in unserem Ranking der Kuriositäten des Jahres.





Und zum Schluss noch unser Special: Frankje

Eigentlich stand Papagei Frankje schon zu Beginn des Jahres auf der Liste des Kuriositätenkabinetts. Die Videos des Aras mit dem italienischen Radprofi Michele Scarponi waren immer etwas besonderes und ziemlich witzig.
Doch dann kam der 22. April. An diesem Tag hat nicht nur die Radsportwelt einen großen ihrer Zunft verloren. An diesem Tag wurde eine Frau Witwe, zwei Kinder Halbwaisen. Und Frankje verlor seinen Freund. Es war der Tag,
an dem Michele Scarponi tödlich verunglückte.
Doch bei aller Tragik gibt es ein Happy End. Frankje hat ein Zuhause bei Familie Scarponi gefunden. Micheles Frau Anna kümmert sich nun um den Papagei. Und auch Radprofis begleitet er wieder zur ihren Trainingsfahrten. Wie etwa Scarponis guten Freund Luis Angel Maté.
Wir finden, Papagei Frankje hat deshalb in diesem Jahr einen besonderen Platz im Kuriositätenkabinett verdient.







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