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Info: Sieger-Übersichten 2017 Autor: Felix Griep (Werfel)
„Alter schützt vor Siegen nicht“ ist das Motto unseres heutigen Adventskalender-Beitrags, in dem wir die ältesten Fahrer würdigen wollen, die im Jahr 2017 bei Straßenrennen des internationalen Kalenders Siege eingefahren haben. Dabei treffen wir auf einige Stars, die auch im höheren Alter noch Weltklasse verkörpern, ehemalige Topfahrer, die einfach nicht aufhören wollen, auch wenn ihr Niveau nur noch für weniger bedeutende Rennen reicht, aber auch auf wesentlich weniger bekannte Fahrer, deren Biografien dennoch interessante Geschichten beinhalten.
Zunächst blicken wir auf die zehn ältesten Sieger dieser Saison, wobei bei Fahrern, die mehrere Rennen gewinnen konnten, der letzte Sieg als Stichtag für die Altersbestimmung herangezogen wurde. Keine Berücksichtigung fanden nationale Meisterschaften, da dort vor allem in Ländern mit geringerer Leistungsdichte nicht selten auch Fahrer in hohem Alter erfolgreich sind.
Davide Rebellin mit 46 Jahren, 2 Monaten, 3 Tagen
geboren am 09.08.1971 – gewonnen am 12.10.2017: Tour of Iran, Etappe 5
Der älteste Aktive aus allen bei der UCI registrierten Mannschaften war im Jahr 2017 – mit einem Vorsprung von knapp zwei Jahren auf den Jelajah Malaysia-Zweiten Victor Niño – Davide Rebellin. Die bewegte Profi-Karriere des Italieners hatte im August 1992 begonnen und führte ihn zu zahlreichen Rennställen. Am längsten war er beim deutschen Team Gerolsteiner aktiv, für das er von 2002 bis 2008 fuhr. In diese Zeit fielen u.a. das legendäre Ardennen-Triple von 2004 mit Siegen bei Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich–Bastogne–Lüttich und der Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking, die ihm später aber wegen CERA-Dopings aberkannt wurde. Die aus diesem Vorfall resultierende zweijährige Sperre hielt ihn nicht davon ab, 2011 mit damals schon 39 Jahren auf Continental-Niveau sein Comeback zu geben. Von 2013 bis 2016 fuhr Rebellin mit CCC dann gar wieder für ein Professional Team, bevor er 2017 erneut bei einem Rennstall der dritten Liga anheuerte. Für das arabische Team Kuwait-Cartucho.es gewann er sogar drei Rennen: im September eine Etappe und die Gesamtwertung der Tour de Banyuwangi Ijen und rund zwei Wochen später im Alter von 46 Jahren, 2 Monaten und 3 Tagen eine Etappe der Tour of Iran – einsamer Rekord unter allen Siegern des Jahres 2017! Und es ist noch lange nicht Schluss: Für 2018 hat Rebellin beim algerischen Teaem Sovac-Natura4Ever angeheuert ...
Ludovic Turpin mit 41 Jahren, 11 Monaten, 8 Tagen
geboren am 22.03.1975 – gewonnen am 02.03.2017: Vuelta Independencia, Etappe 5
Elf Jahre lang, von 2000 bis 2010, war Ludovic Turpin Mitglied der Equipe AG2R. Sein größter Erfolg für dieses Team war der Etappensieg bei der der Dauphiné Libéré 2006, als er nach einer Flucht über den Col d'Izoard alleine den Zielort Briançon erreichte. Turpins letzter größerer Erfolg war der Gewinn einer Jura-Etappe bei der Tour de l'Ain 2009. Seit 2012 ist Turpin praktisch im Ruhestand, setzt sich aber Jahr für Jahr anlässlich der Tour de Guadeloupe noch einmal aufs Rennrad, bei der er schon fünf Etappen und einmal die Gesamtwertung gewinnen konnte. In diesem Jahr nahm er darüber hinaus an einer anderen karibischen Rundfahrt teil und entschied in der Dominikanischen Republik prompt eine Etappe der Vuelta Independencia Nacional für sich.
Rui Sousa mit 41 Jahren, 0 Monaten, 24 Tagen
geboren am 17.07.1976 – gewonnen am 10.08.2017: Volta a Portugal, Etappe 6
Der Portugiese, der mit vollem Namen Rui Miguel Sousa Barbosa heißt, ist weitaus weniger bekannt als die Herren Rebellin und Turpin, weil er seine gesamte Karriere ausschließlich bei kleinen Mannschaften in seiner Heimat verbrachte; zuletzt fuhr er vier Saisons für Rádio Popular. Dennoch konnte er im Jahr 2002 mit seinem damaligen Team Milaneza-MSS einmal an der Vuelta a España teilnehmen, die er auf einem guten 16. Platz beendete. Die wichtigste Rundfahrt war für Sousa aber stets die heimische Volta a Portugal, bei der er viermal auf dem Podium stand: 2011, 2012 und 2013 war er jeweils Dritter und 2014 Zweiter. Ein Gesamtsieg gelang ihm zwar nicht, dafür konnte er insgesamt fünf Etappensiege feiern – einen davon in diesem Jahr auf einer bergigen Etappe von Braga nach Fafe. Es war sein Abschiedssieg, denn mit dem Ende dieser Rundfahrt beendete Sousa auch seine Karriere.
Médéric Clain mit 41 Jahren, 0 Monaten, 0 Tagen
geboren am 29.10.1976 – gewonnen am 29.10.2017: Tour du Faso, Etappe 3
Die Profi-Karriere des Médéric Clain hatte schon vor über einem Jahrzehnt ihr Ende gefunden, und doch hat der Franzose mit dem Radsport immer noch nicht abgeschlossen. Er war, ohne größere Erfolge zu feiern, ab 2001 Teil des Cofidis-Rennstalls und in den weitreichenden Dopingskandal dieses Teams verwickelt, in dessen Folge er schließlich 2004 suspendiert wurde. Zwar wurde Clain, der angab, verbotene Substanzen gekauft, sie aber nie benutzt zu haben, vom französischen Verband freigesprochen, doch er fand nie wieder ein UCI-lizenziertes Team. Für regionale Radsportclubs fuhr er seitdem trotzdem jedes Jahr das ein oder andere kleine UCI-Rennen in Frankreich und war auch immer wieder bei Rundfahrten in Afrika im Einsatz. So wie 2017: im März wurde Clain Gesamtzweiter der Tour du Sénégal, bevor er im Oktober – an seinem Geburtstag! – eine Etappe der Tour du Faso gewinnen konnte.
Oscar Sevilla mit 40 Jahren, 7 Monaten, 15 Tagen
geboren am 29.09.1976 – gewonnen am 14.05.2017: Tour of Ankara, Etappe 4
Oscar Sevilla ist einer der schillerndsten Namen auf dieser Liste, auch wenn die glorreichen Jahre des Spaniers schon lange zurückliegen. 2001 gewann er als Siebtplatzierter der Tour de France das Weiße Trikot und beendete anschließend die Vuelta a España sogar auf dem zweiten Platz. Er gehörte auch in den Folgejahren zu den stärksten Rundfahrern. Nach sechs Saison im Kelme-Rennstall fuhr Sevilla 2004 für Phonak und 2005 sowie 2006 für T-Mobile, ehe der Fuentes-Skandal seiner Karriere auf Top-Niveau ein Ende setzte, auch wenn der spanische Verband das Ermittlungsverfahren gegen ihn letztlich einstellte. Nichtsdestotrotz blieb Sevilla weiterhin sehr aktiv und durchaus auch sehr erfolgreich. In seinen vier Jahren beim kolumbianischen EPM-Team gewann er unter anderem dreimal in Folge die Vuelta a Colombia (2013 bis 2015), nachdem er zuvor eine Dopingsperre hatte absitzen müssen, weil er bei dieser Rundfahrt im Jahr 2010 auf das verbotene Mittel Hydroxyethylstärke positiv getestet worden war. 2017 bestritt Sevilla für Medellin-Inder sieben Rundfahrten und feierte im Mai zwei Siege: Zuerst gewann er die Gesamtwertung der Vuelta Madrid und eine Woche später in der Türkei eine Etappe der Tour of Ankara.
Rinaldo Nocentini mit 39 Jahren, 4 Monaten, 28 Tagen
geboren am 25.09.1977 – gewonnen am 22.02.2017: Volta ao Alentejo, Etappe 1
Seine Profi-Laufbahn begann Rinaldo Nocentini 1999 bei Mapei-Quick Step und fuhr noch einige Jahre für italienische Teams, ehe er sich 2007 der französischen Mannschaft AG2R anschloss, welcher er bis 2015 angehörig blieb. 2009 machte der Italiener bei der Tour de France auf sich aufmerksam, als er bei der Bergankunft in Andorra als Mitglied einer Fluchtgruppe das Gelbe Trikot übernahm, das acht Tage in seinem Besitz blieb. In der Gesamtwertung stand am Ende mit Rang zwölf das beste Grand-Tour-Resultat seiner Karriere zu Buche. Als Nocentinis größte Erfolge darf man wohl den GP Indurain 2007 und die Mittelmeer-Rundfahrt 2010 nennen, wobei er den Gesamtsieg dort erst anerkannt bekam, als Alejandro Valverde nachträglich wegen Dopings disqualifiziert wurde. Bei Paris-Nizza 2008 verpasste Nocentini den Gesamtsieg nur um drei Sekunden – Erster wurde Davide Rebellin! Seit 2016 und auch noch im kommenden Jahr fährt Nocentini für Sporting-Tavira, ein Continental Team aus Portugal, für das er vor allem in dessen Heimat viele Top10-Resultate erzielte. Höhepunkt war der Sprintsieg bei einer ansteigenden Zielankunft am ersten Tag der Volta ao Alentejo, die er als Zweiter der Gesamtwertung abschloss.
Jose Serpa mit 38 Jahren, 3 Monaten, 21 Tagen
geboren am 17.04.1979 – gewonnen am 07.08.2017: Vuelta a Colombia, Etappe 7
Von 2006 bis 2012 fuhr der Venezolaner Jose Serpa für das italienische Professional Team Androni Giocattoli und konnte einige Achtungserfolge erzielen. Gleich in seinem ersten Profijahr holte er mit zahlreichen Siegen den Gesamtsieg in der UCI America Tour. 2009 und 2012 gewann er jeweils die Gesamtwertung der Tour de Langkawi und beendete 2009 den Giro d'Italia auf einem starken zwölften Platz, bevor er durch die nachträgliche Streichung einiger des Dopings überführter Fahrer sogar noch auf Platz neun kletterte. Von 2013 bis 2015 fuhr Serpa dann sogar für den WorldTour-Rennstall Lampre, konnte aber in dieser Zeit nur einen einzigen Sieg bei der Trofeo Laigueglia 2014 einfahren. 2016 und 2017 bestritt Serpa als einziges UCI-Rennen jeweils die Vuelta a Columbia, wo er in diesem Jahr eine Etappe gewann und Gesamtzehnter wurde. Mit diesen Leistungen ergattert er für 2018 einen Vertrag beim kolumbianischen Continental Team GW-Shimano.
Gonzalo Miranda mit 38 Jahren, 0 Monaten, 9 Tagen
geboren am 06.10.1979 – gewonnen am 15.10.2017: Vuelta de Chile, Etappe 5
Gonzalo Miranda dürfte wohl der am wenigsten bekannte Fahrer in diesem Beitrag sein, denn der Chilene fuhr in seiner gesamten Karriere für kein einziges UCI-lizenziertes Team und hat seine Erfolge fast ausschließlich in Südamerika errungen. Ein gutes Dutzend Tageserfolge bei kleineren Rundfahrten gehen auf sein Konto, zudem war er 2008 chilenischer Meister im Straßenrennen. Des Weiteren war er aber auch stets auf der Bahn aktiv und gewann Goldmedaillen in der Mannschaftsverfolgung bei den Panamerika-Meisterschaften 2005, 2006, 2012 sowie den Panamerikanischen Spielen 2007. In diesem Jahr gewann Miranda nach 2001, 2004 und 2006 zum vierten Mal eine Etappe seiner Heimat-Rundfahrt, der Vuelta de Chile. Auf der Schlussetappe in der Hauptstadt Santiago de Chile ließ er die Konkurrenz im Massensprint hinter sich.
Sylvain Chavanel mit 37 Jahren, 10 Monaten, 12 Tagen
geboren am 30.06.1979 – gewonnen am 12.05.2017: 4 Jours de Dunkerque, Etappe 4
Unter den ältesten Siegern des Jahres 2017 ist Sylvain Chavanel der erste, der noch bei einem Topteam unter Vertrag stand und steht. Seit 2016 fährt der Franzose für den Professional-Rennstall Direct Energie, dem er auch 2018 weiterhin angehören wird. 2000 hatte seine Karriere beim Direct-Energie-Vorgänger Bonjour begonnen, Chavanel fuhr dann aber auch mehrere Jahre für Cofidis, Quick Step und IAM. Mit 17 Teilnahmen an der Tour de France gehört er dort zu den Rekordhaltern, gewann 2008 eine und 2010 zwei Etappen. Zehnmal war Chavanel französischer Meister (sechsmal im Einzelzeitfahren, einmal im Straßenrennen und dreimal auf der Bahn) und zweimal Weltmeister im Mannschaftszeitfahren. Auch im hohen Alter ist Chavanel immer noch konkurrenzfähig, belegte bei der Tour de France in diesem Jahr den 25. Gesamtrang und erreichte einen sechsten Etappenplatz. Besonders starke hatte er sich bei den 4 Tagen von Dünkirchen präsentiert, wo ihm auf einer umkämpften hügelgien Etappe ein knapper Solosieg gelang.
Michele Scarponi mit 37 Jahren, 6 Monaten, 23 Tagen
geboren am 25.09.1979 – gewonnen am 17.04.2017: Tour of the Alps, Etappe 1
Michele Scarponi hatte sich im Frühjahr voll und ganz auf die Vorbereitung für den Giro d'Italia konzentriert, wo er noch einmal auftrumpfen wollte. Bei seiner Heimat-Rundfahrt hatte er nach Alberto Contadors nachträglicher Disqualifikation den Gesamtsieg des Jahrs 2011 zugesprochen bekommen und war überdies 2010 sowie 2012 und 2013 jeweils Vierter; dreimal gelang ihm ein Etappensieg. Die Giro-Generalprobe bei der Tour of the Alps verlief für Scarponi äußerst gut, er gewann die 1. Etappe, trug einen Tag das Leadertrikot und wurde am Ende Gesamtvierter. Doch nur einen Tag nach dem Ende dieser Rundfahrt wurde Scarponi auf einer Trainingsfahrt in seinem Wohnort von einem Kleintransporter erfasst und tödlich verletzt. Die Erinnerung an den den sympathischen Italiener prägt seine Astana-Mannschaft noch bis heute; in dieser Woche wurde Scarponi im Rahmen der Teampräsentation gedacht (siehe Cofis Woche).
Die bis hierhin vorgestellten Top10 der ältesten Sieger des Jahres 2017 haben ihre Erfolge vornehmlich bei relativ kleinen Rennen eingefahren, auf allerhöchstem Niveau konnte keiner von ihnen gewinnen. Darum blicken wir zusätzlich noch auf die fünf ältesten Sieger bei Rennen, die zur WorldTour gehören.
Alejandro Valverde mit 36 Jahren, 11 Monaten, 29 Tagen
geboren am 25.04.1980 – gewonnen am 23.04.2017: Liège-Bastogne-Liège
Trotz seines Alters gehört Alejandro Valverde immer noch zu den Topstars und den wichtigsten Fahrern seines Movistar Teams, dem er seit 2005 die Treue hält. Nicht weniger als elf Siege sammelte der Spanier im Frühjahr 2017, darunter die Gesamtsiege bei Katalonien- und Baskenland-Rundfahrt. Auch bei den großen Klassikern war er erfolgreich, gewann erst Flèche Wallonne und dann auch noch Lüttich-Bastogne-Lüttich. Dieser Sieg in Lüttich blieb sein letzter des Jahres, weil er bei der spanischen Meisterschaft seinem Teamkollegen Jesús Herrada den Vortritt ließ und im Auftaktzeitfahren der Tour de France so schwer stürzte, dass seine Saison damit beendet war. In den kommenden Jahren sind aber weitere Erfolge zu erwarten, denn Valverdes Vertrag bei Movistar läuft noch bis 2019.
Michael Albasini mit 36 Jahren, 4 Monaten, 6 Tagen
geboren am 20.12.1980 – gewonnen am 26.04.2017: Tour de Romandie, Etappe 1
Eine Konstante im Schweizer Radsport ist und bleibt Michael Albasini, der seit 2012 dem Orica-Rennstall angehört und für diesen auch 2018 als wertvoller Helfer und gelegentlicher Kapitän nach Erfolgen streben wird. Das Jahr 2017 brachte ihm neben Top10-Platzierungen bei allen drei Ardennen-Klassikern und dem WM-Straßenrennen auch drei Siege ein: Auf WorldTour-Niveau gewann er im April Etappen bei der Baskenland-Rundfahrt und der Tour de Romandie. In Spanien hatte er den Sprintern mit einer perfekt getimten Attacken ein Schnippchen geschlagen und in der Westschweiz bei der wenig selektiven Bergankunft in Champéry den Sprint des Hauptfeldes gewonnen. Im September gewann Albasini auch noch die Coppa Agostoni, die nicht zur WorldTour gehört.
Philippe Gilbert mit 34 Jahren, 11 Monaten, 6 Tagen
geboren am 05.07.1982 gewonnen am 11.06.2017: Tour de Suisse, Etappe 2
Philippe Gilberts Karriere schien auf dem absteigenden Ast, die besten Jahre des Weltmeisters von 2012 lagen offenbar bereits hinter ihm. Doch in der Saison 2017 zeigte er sich noch einmal in absolut überragender Form. Diese deutete sich Ende März durch die zweiten Plätze bei Dwars Door Vlaanderen und E3 Harelbeke an, ehe er eine Etappe und die Gesamtwertung der Driedaagse De Panne gewann und anschließend mit einem Solo über 55 Kilometer bei der Flandern-Rundfahrt triumphierte und zwei Wochen später auch noch das Amstel Gold Race für sich entschied. Am zweiten Tag der Tour de Suisse gelang Gilbert dann im Sprint eines kleinen Feldes sein fünfter Saisonsieg.
André Greipel mit 34 Jahren, 9 Monaten, 20 Tagen
geboren am 16.07.1982 – gewonnen am 06.05.2017: Giro d'Italia, Etappe 2
Bei seinem ersten Renneinsatz im Rahmen der Mallorca Challenge begann die Saison für André Greipel direkt mit einem Erfolg und nur wenig später folgte auf einer Etappe der Volta ao Algarve der nächste Sieg. Auch auf einer Etappe von Paris-Nizza war der zu diesem Zeitpunkt noch amtierende deutsche Meister siegreich, bevor er schließlich den Massensprint auf der 2. Etappe des Giro d'Italia gewann, was ihm überdies einen Tag im Rosa Trikot bescherte. Greipels restliche Saison war dagegen sehr durchwachsen; so blieb er bei seiner siebten Teilnahme an der Tour de France erstmals ohne Etappensieg. Beim Omloop Eurometropool gelang ihm zum Ende der Saison aber nochmal ein Sieg, der als Fingerzeig verstanden werden kann, dass 2018 wieder mit ihm zu rechnen sein wird. Auch da fährt er, wie bereits seit 2011, weiterhin für die belgische Mannschaft Lotto Soudal.
Alberto Contador mit 34 Jahren, 9 Monaten, 3 Tagen
geboren am 06.12.1982 – gewonnen am 09.09.2017: Vuelta a España, Etappe 20
In der letzten Saison seiner Karriere schrammte Alberto Contador so oft an einem großen Sieg vorbei, dass es schon einem Fluch zu gleichen schien. Sowohl die Vuelta a Andalucia und Paris-Nizza als auch Katalonien- und Baskenland-Rundfahrt beendete der Spanier auf dem zweiten Rang. Bei der Tour de France wurde er Neunter und es klappte auch dort nicht mit dem erhofften Etappensieg, auch wenn er viele mutige und sehenswerte Angriffe zeigte. Noch aktiver, aber ebenfalls lange glücklos war Contador bei der Vuelta a España, bevor ihm auf der vorletzten Etappe am Angliru doch noch der ersehnte Abschiedssieg gelang. Diesem besonderen Tag und seiner gesamten beeindruckenden Laufbahn hatten wir im Rahmen unseres Adventskalenders bereits einen ausführlichen Beitrag gewidmet: Die unvergleichliche Karriere des Alberto Contador.
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