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Auch eine Yates-Attacke am Berg kann Schachmanns Siegeszug im Baskenland nicht stoppen
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11.04.2019

Auch eine Yates-Attacke am Berg kann Schachmanns Siegeszug im Baskenland nicht stoppen

Info: ITZULIA BASQUE COUNTRY 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Arrigorriaga, 11.04.2019 – Als wenige Kilometer vor dem Ziel Adam Yates in einer zehnprozentigen Steigung attackierte, war das für Maximilian Schachmann die bisher größte Herausforderung bei Itzulia Basque Country. Aber der 25-Jährige parierte diese Attacke souverän und wurde so auf der ersten wirklichen Bergetappe des Rennens Teil einer Spitzengruppe, deren Sprint er für sich entscheiden konnte. Drei Siege bei einer Baskenland-Rundfahrt – das war zuletzt Iban Mayo im Jahr 2003 gelungen! Bora-Hansgrohe besitzt jetzt sogar eine Doppelführung, weil Patrick Konrad durch eine Zeitgutschrift auf Rang zwei vorrücken konnte.


Das Profil der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt

Alaphilippe und Kwiatkowski steigen aus
Der Massensturz im Finale der 3. Etappe, durch den unter anderem Jonathan Castroviejo (Sky) mit einem Schlüsselbeinbruch sofort aus der Baskenland-Rundfahrt ausgeschieden war, zeigte auch am Tag danach noch einige Nachwirkungen. So stand beispielsweise Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) nicht am Start; zwar hatte sich der Franzose keine schlimmeren Verletzungen zugezogen, verspürte aber trotzdem Schmerzen, weshalb er im Hinblick auf die bevorstehenden Ardennen-Klassiker kein Risiko eingehen wollte. Der ebenfalls angeschlagene Michal Kwiatkowski (Sky) setzte sich zwar noch einmal aufs Rad, stieg aber nach nur zwei Stunden ebenfalls ab und warf das Handtuch. Dabei wäre die 4. Etappe mit einem steilen Anstieg kurz vor Schluss und einer Abfahrt ins Ziel eigentlich gerade etwas für Fahrertypen wie Alaphilippe und Kwiatkowski gewesen.

Keine Vorentscheidung an Kategorie-1-Berg
Alaphilippes Entscheidung, nicht mehr anzutreten, wurde auch vom Wetter unterstützt, denn wie am ersten Tag der Rundfahrt regnete es erneut stark und unaufhörlich. Carlos Verona (Movistar), Alessandro De Marchi (CCC), Stephen Williams (Bahrain Merida), Maxime Monfort (Lotto Soudal), Tsgabu Grmay (Mitchelton-Scott), Michael Storer (Sunweb) und der Baske Mikel Iturria (Euskadi-Murias), der die ersten beiden Bergwertungen niedrigerer Kategorien gewann, bildeten eine Ausreißergruppe, deren Vorsprung bei etwa vier Minuten kulminierte. Nur noch etwas mehr als eine Minute war davon übrig, als sie mit Bikotz Gane (4,9 km à 8,6%) den schwersten Berg der Etappe in Angriff nahmen. An der Bergwertung der 1. Kategorie angenommen, bildeten Verona und De Marchi nur noch ein Spitzenduo, welches 45 Sekunden vor dem Hauptfeld lag, das von Movistar und Mitchelton-Scott angeführt wurde. Noch knapp 40 Kilometer vom Ziel entfernt, hatte nur Nicolas Edet (Cofidis) in diesem Anstieg eine Attacke gewagt, war aber recht schnell wieder eingeholt worden.


Das Profil des Zaratamo-Anstiegs

Schachmann kontert Yates' Attacke souverän
Verona und De Marchi blieben in der langgezogenen Abfahrt noch bis 13 Kilometer vor dem Ziel an der Spitze, so dass ein recht großes Feld an den Fuß des letzten Anstiegs nach Zaratamo (4,0 km à 3,2%) kam, der wegen einer tausend Meter langen Abfahrt in der Mitte in Wirklichkeit deutlich steiler war, als es der Durchschnittswert vermuten lässt. Besonders der letzte Kilometer war sehr schwer, beginnend mit zehn Prozent Steigung über eine Strecke von 500 Metern. Hier platzierte mit Adam Yates (Mitchelton-Scott) einer der momentan stärksten Bergfahrer seine Attacke, welcher nur drei Fahrer folgen konnten: Der erste war niemand Geringeres als Maximilian Schachmann (Bora-Hansgrohe). Auch wenn sein Gelbes Trikot unter der Regenjacke nicht zu erkennen war, machte er diesem alle Ehre, fuhr die Lücke zu Yates mit Ruhe und Kraft wieder zu. Tadej Pogacar (UAE Emirates) und Jakob Fuglsang (Astana) hielten noch mit – wie auch Yates allesamt Fahrer, die nicht mehr in den Top10 der Gesamtwertung gelegen hatten und damit keine direkten Konkurrenten für Schachmann waren.

Auch Konrad, Buchmann und Hirschi wieder stark
Rund drei Kilometer später, am Ende der Abfahrt, feierte der Gewinner des Zeitfahrens auf der 1. Etappe und des Bergsprint auf der 3. Etappe seinen dritten Etappensieg innerhalb von vier Tagen. Pogacar war Schachmanns härtester Gegner im Sprint, doch letztlich konnte er sich gegen den Gewinner der Volta ao Algarve noch souverän behaupten; Fuglsang und Yates waren völlig chancenlos. Mit neun Sekunden Rückstand führte der Schweizer Marc Hirschi (Sunweb), der gestern schon starker Vierter geworden war, eine Verfolgergruppe von 21 Fahrern ins Ziel. Schachmanns Teamkollegen Emanuel Buchmann und Patrick Konrad wurden Sechster und Siebter. Konrad hatte zudem am zweiten Zwischensprint, als nur noch Verona und De Marchi vor dem Feld gelegen hatten, eine Bonussekunde ergattert, weshalb er Ion Izagirre (Astana) von Rang zwei verdrängen konnte – sie lagen vorher jeweils 33 Sekunden hinter Schachmann, jetzt haben sie 51 bzw. 52 Sekunden Rückstand. Buchmann liegt als Sechster (+1:10) ebenfalls weiterhin in Reichweite des Podiums, Hirschi (+1:49) ist jetzt Elfter.

-> Zum Resultat

Ob Schachmann tatsächlich das Zeug zum Gesamtsieg hat, wird sich auf der 5. Etappe zeigen, die mit den Anstiegen Izua (3,0 km à 12,7%) 40 km vor dem Ziel und Usartza (5,0 km à 8,8%) zwei Kilometer vor Schluss noch viel schwerere Berge bereithält.

Video der Zielankunft






Sein Siegeszug hält an: Maximilian Schachmann, hier im Quick-Step-Trikot bei der Deutschland Tour 2018 (Foto: Christine Kroth/cycling and more)
Sein Siegeszug hält an: Maximilian Schachmann, hier im Quick-Step-Trikot bei der Deutschland Tour 2018 (Foto: Christine Kroth/cycling and more)

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