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LiVE-Radsport Favoriten für die Sonderwertungen der Tour de France 2019

04.07.2019

LiVE-Radsport Favoriten für die Sonderwertungen der Tour de France 2019

Info: TOUR DE FRANCE 2019 (2.UWT)
Autor: boasson

04.07.2019 – Die 106. Tour de France startet zwar ohne den vierfachen Gewinner und Topfavoriten Chris Froome und auch ohne den Vorjahreszweiten Tom Dumoulin, die Besetzung ist dennoch einer Tour de France würdig. Der Vorjahressieger Geraint Thomas möchte gerne seinen Vorjahrestriumph wiederholen, muss sich dabei aber zuallererst gegen seinen starken Teamkollegen Egan Bernal durchsetzen. Dieser reißt mit zwei World Tour Rundfahrtsiegen im Gepäck nach Brüssel und könnte seine Chance nutzen. Als einer der besten Bergfahrer im Feld kann er seine Klasse in der dritten Woche zusammen mit den anderen Kletterspezialisten um Nairo Quintana oder Romain Bardet bei den gigantischen Bergetappen auf extremer Höhe ausspielen.

Vorschau auf die Tour de France 2019:
Strecke: Übersicht | Etappen 1-10 | Etappen 11-15 | Etappen 16-21
Favoriten: Sonderwertungen | Gesamtwertung

Mit dabei ist auch die erste Garde des diesjährigen Giro d‘Italia. Vincenzo Nibali, Mikel Landa und Simon Yates sind im Normalfall Kandidaten für ganz vorne. Die Frage wird aber sein wie sie die Strapazen der Italienrundfahrt weggesteckt haben. Ein schwacher Tag in der dritten Woche und man landet relativ schnell im Gruppetto und verliert all seine Chancen.
Nach einem herausragenden Frühjahr von Emanuel Buchmann lechzen die deutschen Fans nach dem ersten Tourpodium seit 2006. Der junge Ravensburger hat mit seinen starken Auftritten, beispielsweise bei der Baskenlandrundfahrt, Hunger auf mehr gemacht und peilt mindestens einen Top 10 Platz an. Alles in allem ist die Tour de France offen wie selten zuvor, mindestens acht bis zehn Fahrer können von einem Podestplatz träumen.

Doch die Tour ist weit mehr als der Kampf um die vorderen Plätze in der Gesamtwertung. Bei keinem Rennen der Welt gibt es eine größere Fülle von Weltklasse-Sprintern, Klassikerspezialisten jeglicher Terrains, Zeitfahrern und Etappenjägern. Die Wertungstrikots sind umkämpft wie sonst nirgendwo. Doch welche Fahrer „bewerben“ sich in diesem Jahr um diese? Schauen wir uns die Sprint- und die Bergwertung heute detailliert an:

Punktewertung

***** Peter Sagan (Team Bora Hansgrohe)
**** Michael Matthews (Team Sunweb)
*** Dylan Groenewegen (Team Lotto Jumbo Visma)
** Elia Viviani (Team Deceuninck Quick Step)
* Wout van Aert (Team Jumbo Visma)

Auch wenn Dylan Groenewegen und Elia Viviani wohl die schnellsten Männer sind, die beiden Topfavoriten auf das grüne Trikot dürften Peter Sagan und Michael Matthews sein. Wobei, im Normalfall hat Peter Sagan eh keinen Gegner. Mit seiner Vielseitigkeit wird der ehemalige Weltmeister und sechsfache Gewinner des grünen Trikots sowohl im flachen Massensprint, bei den Uphillsprints, auf hügeligen Etappen und in Gruppen auf Bergetappen viele Punkte sammeln. Ähnliches wird sich auch Michael Matthews vornehmen, der nach dem Ausfall von Tom Dumoulin der Sunweb Kapitän ist und auf die volle Hilfe seines Teams zählen kann.

Bei den flachen Sprints darf man einen heißen Zweikampf zwischen Dylan Groenewegen und Elia Viviani erwarten. Wobei sich beide wohl wichtige Punkte gegenseitig wegnehmen werden. Ob Caleb Ewan das Format hat, dort mitzureden, bleibt abzuwarten. Um als reiner Flachlandsprinter jedoch eine Chance auf das Maillot Vert zu haben, muss man schon fast eine Handvoll Etappensiege einfahren. Nicht unmöglich, aber verdammt schwer.

In den letzten Wochen und Monaten in den Fokus gerückt ist der Allrounder Wout van Aert, der sich auf allen Terrains wohl fühlt. Egal ob Massensprints, Zeitfahren, Bergaufsprints oder schwere Hügeletappen – der Belgier dürfte das ein oder andere Mal für Furore sorgen. Bei einem frühen Ausfall von seinem Teamkapitän Groenewegen könnte er die Lücke füllen und der Fahrer der zweiten Tourwoche werden. Vielleicht ja sogar mit einer Chance auf die Punktewertung!

Bergwertung

***** Julian Alaphilippe (Team Deceuninck Quick Step)
**** Warren Barguil (Team Arkéa Samsic)
*** Vincenzo Nibali (Team Bahrain Merida)
** Giulio Ciccione (Team Trek Segafredo)
* Jesus Herrada (Team Cofidis)

Julian Alaphilippe hat es schon angekündigt. Sein großes Ziel bei dieser Frankreichrundfahrt ist die Verteidigung seines Bergtrikot. Dass dabei auch der eine oder andere Etappensieg rausspringen wird, ist so gut wie sicher. Um den jungen Franzosen in dieser Disziplin schlagen zu wollen, bedarf es einer extremen Klasse. Eine Klasse, die vielleicht nur Warren Barguil und Vincenzo Nibali besitzen. Barguil hat das Bergtrikot vor zwei Jahren in überragender Manier gewonnen und hat sich kürzlich das französische Meistertrikot übergestreift. Letztes Jahr noch als Zweiter von Alaphilippe geschlagen, sinnt er heuer auf Revanche. Wenn er die Gesamtwertung abschenkt, wird man einen großen französischen Zweikampf erwarten können. Wobei, wenn der Hai aus Messina in der zweiten Woche merkt, dass der Giro zu viele Körner gekostet hat, um in der Gesamtwertung mitzukämpfen, dürften die Karten noch einmal neu gemischt werden.

Beim Giro gab es bei der Frage um das Bergtrikot keine zwei Antworten. Giulio Ciccione dominierte nach belieben und deklassierte die Konkurrenz. Wenn er genug Freiheiten seines Teams erhält, könnte er es auch auf das Bergtrikot der Tour de France abgesehen haben und im gleichen Jahr zwei Bergtrikots der großen Landesrundfahrten gewinnen. Ein oft unterschätzter Fahrer ist der Cofidis Kapitän Jesus Herrada. Doch wer am Mount Ventoux einen Romain Bardet besiegt, braucht sich in den Bergen kaum vor jemandem zu verstecken.

Beim Kampf um das maillot à pois rouges kann man sich in diesem Jahr auf einen feinen Kampf freuen!