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Strecken-Vorschau Paris-Nizza: Ein kleiner Hügel zum Auftakt und zahlreiche Berge an den letzten drei Tagen
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07.03.2020

Strecken-Vorschau Paris-Nizza: Ein kleiner Hügel zum Auftakt und zahlreiche Berge an den letzten drei Tagen

Info: PARIS - NICE 2020 (2.UWT) | Rückblick 2019 | Reglement | Startliste
Autor: Felix Griep (Werfel)



07.03.2020 – Tirreno-Adriatico musste wegen dem Coronavirus abgesagt werden, doch die französische WorldTour-Rundfahrt Paris-Nizza kann stattfinden, auch wenn 7 der 19 WorldTour-Mannschaften auf ihre Teilnahme verzichten. Das „Rennen zur Sonne“ endet wie gewohnt spektakulär mit drei bergigen Etappen, darunter einer Bergankunft in La Colmiane. Davor gibt neben einem Einzelzeitfahren auch mindestens drei Chancen auf Massensprints. Ob es einen solchen gleich am ersten Tag der Rundfahrt geben wird, ist allerdings fraglich. Das erste Gelbe Trikot könnte an einen Klassikerspezialisten oder gar an einen Anwärter auf den Gesamtsieg gehen.


Vorschau auf Paris-Nizza 2020:
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08.03. Etappe 1: Plaisir - Plaisir (154,0 km)

Streckenbeschreibung: Die Gemeinde Plaisir im Département Yvelines ein kleines Stück westlich von Paris ist Start- und Zielort der 1. Etappe. Die Strecke ist insgesamt zwar recht einfach, hat aber neben einer Bergwertung kurz nach dem Start (km 9,0) und einer weiteren in der Streckenmitte (km 82,0) noch eine dritte nur 4,5 km vor dem Ziel zu bieten, die vorentscheidenden Einfluss auf den Rennausgang nehmen wird. Die letzten 400 Meter der Côte de Neauphle-le-Château (1,4 km à 7,8%) führen sogar über Kopfsteinpflaster. Die letzten 4,5 km bis ins Ziel sind dann wieder flach bzw. leicht abschüssig. Sollten die Ausreißer rechtzeitig eingeholt werden, könnten Anwärter auf das Gelbe Trikot auch schon 30,0 und 17,5 km vor Schluss an den Zwischensprints um Zeitgutschriften kämpfen.

Wissenswertes: Sprinter, Klassikerspezialisten oder gar Ausreißer – für wen der Auftakt von Paris-Nizza wohl eine „plaisir“, also eine Freude werden wird? Das letzte Mal, dass Paris-Nizza mit einem Zeitfahren begonnen hatte, war im Jahr 2016. Anschließend gab es 2017 und 2018 ebenfalls Etappen mit kleinen Anstiegen im Finale. Es gewann mit Arnaud Démare zwar jeweils ein Sprinter, jedoch nicht in einem Massensprint! Einen solchen gab es nur 2019, als Dylan Groenewegen bei einer flachen Ankunft erfolgreich war und es für Démare nur zu Platz sieben reichte.


09.03. Etappe 2: Chevreuse - Chalette-sur-Loing (166,5 km)

Streckenbeschreibung: Von Chevreuse, wie Plaisir noch im Ballungsraum Paris gelegen, führt die 2. Etappe mit leichtem Profil gen Südosten. Es könnte wohl höchstens Seitenwind die Ankunft eines geschlossenen Feldes in Chalette-sur-Loing verhindern. Es ist die erste von drei eindeutig auf die Bedürfnisse von Sprintern zugeschnittene Strecke. Die drei Bergwertungen des Tages werden schon in der ersten Streckenhälfte abgehakt und auch die Sprintwertungen bei km 27,5 und km 116,0 dürften normalerweise zur Beute von Ausreißern werden. Die Zielgerade ist mit 2700 Metern ausgesprochen lang und mit 7 Metern auch ausreichend breit für die zu erwartenden Positionskämpfe.


10.03. Etappe 3: Chalette-sur-Loing - La Châtre (214,0 km)

Streckenbeschreibung: Die erste von zwei Etappen mit mehr als 200 km Länge führt über weiterhin relativ flaches Gelände mit nur einer einzigen Bergwertung nach La Châtre, wo mit dem nächsten Massensprint zu rechnen ist. Die Zwischensprints liegen 20,0 km nach dem Start und 19,0 km vor dem Ziel diesmal deutlich mehr in Reichweite des Pelotons, sollte es Interessenten an den Bonifikationen geben. Die Streckenführung im Finale ist etwas weniger geradlinig als tags zuvor. Knapp 2 km vor Schluss geht es durch eine scharfe Rechtskurve, kurz vor und kurz nach der Flamme Rouge biegt man auf kurzem Wege einmal links und einmal rechts durch einen Kreisverkehr ab, bevor man auf die 500 Meter lange Zielgerade kommt.


11.03. Etappe 4 (EZF): Saint-Amand-Montrond (15,5 km)

Streckenbeschreibung: Auf dem Weg in Richtung Mittelmeer macht Paris-Nizza einen Stopp in Saint-Amand-Montrond, wo sich die Zeitfahrer beim Kampf gegen die Uhr einen Vorteil für die nicht mehr weit entfernten Bergetappen verschaffen können. Die Strecke ist mit nur 15,5 km allerdings wieder deutlich kürzer als 2019 (25,5 km). Zu Beginn weist die Strecke zwischen km 0 und 2 (3,0-5,3%) sowie zwischen km 4 und 6 (4,5-6,7%) Steigungen auf. Ab der Zwischenzeit geht es in eine lange Abfahrt von km 7 bis km 12, ehe die Strecke flach ausläuft.

Wissenswertes: Saint-Amand-Montrond ist ein beliebter Etappenort für Radrennen im geografischen Zentrum Frankreichs. Die Tour de France hat dort sogar schon zweimal ein Zeitfahren abgehalten, jedoch mit Siegern, die ihre Erfolge wegen Dopingvergehen wieder verloren: 2001 war es Lance Armstrong zwei Tage vor dem Gewinn des dritten seiner insgesamt sieben später aberkannten TDF-Titel und 2008 am vorletzten Tag des Rennens Stefan Schumacher.


12.03. Etappe 5: Gannat - La Côte-Saint-André (227,0 km)

Streckenbeschreibung: Die mit 227 km längste Etappe ist zugleich die letzte mit einem Profil, das den Sprintern entgegenkommt, denn die Strecke endet in La Côte-Saint-André am Fuß der Alpenausläufer. Für Ausreißer gibt es zwei frühe Bergwertungen und zwei weitere 60,0 und 44,0 km vor dem Ziel. Danach steigt die Strecke zum zweiten Zwischensprint 17,0 km vor dem Ende zwar nochmals kontinuierlich an, aber nicht so stark, dass es den Sprintern Probleme bereiten sollte. Die letzten 10 km sind topfeben und die Zielgerade nach einer scharfen Linkskurve immerhin 800 Meter lang.


13.03. Etappe 6: Sorgues - Apt (161,5 km)

Streckenbeschreibung: Dass am nächsten Tag die große Bergankunft auf dem Programm steht, könnte auf dem ersten bergigen Teilstück von Paris-Nizza die Chancen einer Gruppe erhöhen. Zumindest haben Ausreißer bei insgesamt sechs Bergwertungen, vier der 2. und zwei der 3. Kategorie, aber gute Aussichten auf das Bergtrikot. Die letzte Bergwertung auf der Côte d'Auribeau (4,5 km à 5,8%) 13 km vor dem Ziel bedeutet keineswegs, dass es danach nicht noch einmal bergauf geht. Die Sprintwertung 3 km vor dem Ziel in Apt befindet sich nämlich ebenfalls in einer Steigung (1,2 km à 8,2%). Es steigt sogar noch kurz weiter an, erst die letzten 2 km führen wieder abwärts.


14.03. Etappe 7: Nice - Valdeblore La Colmiane (166,5 km)

Streckenbeschreibung: Der vorletzte Tag der Rundfahrt könnte der wichtigste im Kampf um den Gesamtsieg werden. Nach den Anstiegen zum Col de Vence (9,7 km à 6,6%), Col de la Sigale (6,6 km à 4,9%) und zur Côte de Saint Antonin (6,2 km à 5,3%) auf den ersten 92 km wird die Strecke zwar für einige Zeit etwas leichter, doch am Ende wartet der lange Schlussanstieg zur Skistation La Colmiane (16,3 km à 6,3%). 33,0 und 5,5 km vor dem Etappenende gibt es an Zwischensprints Zeitgutschriften zu holen, doch im 1500 Meter hoch gelegenen Ziel dürften die Abstände zwischen den Fahrern wesentlich größer als nur ein paar Sekunden ausfallen.

Wissenswertes: Es ist gerade einmal zwei Jahre her, dass es in La Colmiane erstmals eine Bergankunft gegeben hatte. Bei Paris-Nizza 2018 ging der Etappensieg an Simon Yates. Fünf Fahrer folgten damals innerhalb von 20 Sekunden nach dem Sieger, insgesamt verloren nur elf weniger als eine Minute. Der Gesamtsieg blieb Yates allerdings verwehrt, da Marc Soler auf der finalen Etappe in Nizza seinen Rückstand von gut einer halben Minute noch wettmachen konnte.


15.03. Etappe 8: Nice - Nice (113,5 km)

Streckenbeschreibung: Und auch im Jahr 2020 wird der Gesamtsieger definitiv erst nach der letzten Etappe feststehen, die wie gewohnt in Nizza beginnt und endet. Bis zur ersten Bergwertung auf dem Col de la Porte (13,1 km à 4,7%) nach 51 von 113,5 km geht es praktisch nur bergauf. Nach 15,5 km Abfahrt zum letzten Zwischensprint des Rennens überquert das Profil im Zickzackkurs die Côte de Berre-les-Alpes (3,9 km à 6,1%), Côte de Châteauneuf (6,5 km à 6,6%) und Côte d'Aspremont (3,9 km à 3,7%). Nach der 18,5 km vom Ziel entfernten letzten Bergwertung geht es in eine rasante Abfahrt, bevor die Strecken auf den letzten 5 km flach verläuft.

Wissenswertes: Das Profil entspricht zwar grundsätzlich dem einer klassischen Paris-Nizza-Schlussetappe, unterscheidet sich dennoch deutlich beispielsweise von den Finals 2018 und 2019. Weder geht es über den Col d’Èze, noch befindet sich das Ziel auf der Promenade des Anglais. Die Rundfahrt endet in diesem Jahr stattdessen vor dem wegen des Sponsors auch als Allianz Riviera bekannten Stade de Nice, wo unter anderem der Fußballverein OGC Nizza seine Heimspiele austrägt.





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